At The Gates - Enslaved - Morgoth - Watain - Hail Of Bullets
- Nachtmystium - Exhumed - Heidevolk - Panzerchrist - Witchburner
- Cliteater - Dawn Of Desease
“Wiebke,
unterlauf Deine Chefin und komm mit in den Graben, Fotos von Taake
machen!” - Gunnar
[Dajana]
…und unglaublich fit und gutgelaunt wieder auf der Matte…
ähm… Festivalwiese standen. Die um 10 Uhr morgens zum
Frühschoppen aufspielenden CASHLEY im Partyzelt haben
wir uns allerdings nur aus dem Schlafsack heraus gegeben. Klang
wie ne Elvis-Coverband oder sowas in der Art. Dem Kreischen nach
zu urteilen waren aber schon jede Menge Leute unterwegs und vor
der Bühne.
[Wiebke] Yep, der Sound schallt laut genug über das
Gelände bis zu unserem Zeltplatz. Das Trio dreht derweil
allerhand bekannte Songs durch den Elvis-Rock-Wolf. Gar nicht
übel.
::
Fotos ::
[Dajana]
Wir begnügten uns mit der ersten Band auf der großen
Bühne. :: DAWN
OF DISEASE :: donnerten mit Schwedisch angehauchtem
Death Metal über den Platz und brachten die anwesende Meute
bereits in Verzückung.
[Wiebke] Wie die Zeit rennt, das ist schon wieder der letzte
Festivaltag. Ausgeschlafen präsentieren die Osnabrücker
ein Death Metal Brett, bei dem man schon gut die Haare schütteln
kann. Fronter Tomasz growlt engagiert und nutzt den kompletten
Raum der Bühne aus. Auch die Saitenfraktion mosht und hat
sichtlich Spass, ohne jedoch die Konzentration zu verlieren. Eine
wenig mehr Lockerheit stünde DAWN OF DISEASE gut zu
Gesicht, das wird sich mit ein wenig mehr Routine ganz sicher
auch noch einstellen.
[Dajana]
Endlich mal Grindcore! :) Bevor :: CLITEATER
:: auf der Bühne standen, gab es einen merklichen
Austausch an Fans vor der Bühne. Denn es wurde… bunt
;) Endlich kamen all die Verrückten aus ihren Zelten gekrochen
und bescherten uns die ersten Circle-Pits. Kurz, knackig, heftig,
groovy und ungemein unterhaltsam!
[Wiebke] Zugegeben, ein großer Fan von Grindcore
bin ich ja nicht, aber Überraschungen bestätigen diese
Regel. CLITEATER fegen über die Bühne und legen
einen Groove an den Tag, bei dem sogar ich mitmuss. Das macht
Laune und die Stimmlage von Frontsau Joost trifft genau meinen
Nerv.
[Dajana]
Das erste, was einem bei :: WITCHBURNER
:: sofort ins Auge fiel, waren die fehlenden Patronengurte
von Sänger Metallic Mayhem. So kennt man ihn gar nicht. Die
Band sah auch sonst etwas lustlos und unmotiviert aus und agierte
auch so. Dann eben ein engagiertes Frühstück, Mittag
oder sowas… ;)
[Wiebke] Ich sag es ungern, aber WITCHBURNER sind
leider einfach langweilig. Da gibt es bedeutend spannendere Thrash
Metal Kapellen.
[Wiebke]
Ob es bei :: PANZERCHRIST
:: genauso zugeht wie bei Truppensturm am Vortag? Nach
den quietschenden Panzerketten des Intros, das auch zwischen den
einzelnen Songs immer wieder auftaucht (und nebenbei irgendwann
gewaltig nervt), stürmen die Dänen die Bühne. Der
Black/Death Metal der Dänen ist zwar auch ziemlich roh, lässt
aber einige Variationen im Songwriting erkennen. Außerdem
verfügen PANZERCHRIST mit Magnus über einen extrovertierten
Frontmann dessen Lieblingssatz „come On“ zu sein scheint,
was er den Fans ständig zubrüllt, wenn ihm der Bewegungsradius
im Publikum zu lahm erscheint. Bemerkenswert ist auch das Grimassenspiel
des einen Gitarristen, der sogar sein Bier mit den Fans teilt.
[Dajana] Jaaa, dasselbe wie bei Truppensturm, nur in Dänisch.
Highspeed-Geballer, das alles in Schutt und Asche legt. Der ICE
- ihr wisst schon - donnerte 45 Minuten lang an uns vorbei und
störte unseren ersten Biergenuss des Tages.
[Dajana]
Auf dem PARTY SAN gibt es ja immer irgendeine Band, die
per se aus dem Rahmen fällt. In diesem Jahr sollte es also
:: HEIDEVOLK
:: sein, vermutlich, damit sich Ensiferum stilistisch
nicht so alleine auf dem Billing fühlen ;) Da wären
wir wieder beim Viking/Folk Gedöns. Das ist nicht mein Ding.
Da geh ich doch lieber Bier trinken…
[Dajana]
:: EXHUMED
:: sorgten - unfreiwillig - für reichlich Gelächter,
nachdem der Veranstalter die Amis in der Running Order um eine
Band nach hinten schieben mussten, da sich die Herren Matt Harvey
und Co auf den Weg nach Bad Berka gemacht hatten und dort natürlich
vor einer leeren Wiese standen.
[Haris]
Oh ja, auf die Avantgarde-Blackies von ::
NACHTMYSTIUM
:: hab ich mich besonders gefreut. Leider lief auch
ihr Gig nicht vollkommen problemlos ab – zum einen hat Drummer
Charlie seine Doublebass-Fußmaschine geschrottet (kein Wunder,
bei so einem harten Punch) und unglücklicherweise war die
Leadgitarre zu leise gemischt.
Nichtsdestotrotz war der Gig astrein, die Songauswahl ausgewogen
(vor allem die Songs vom letzten Album kamen wie erwartet verdammt
gut an) und die Performance der Amis war bodenständig und
sympathisch! Highlight!
[Wiebke] Auf die freue ich mich schon den ganzen Tag. Flux
in die zweite Reihe gehuscht und bei Your True Enemy, das
live immer noch viel zu schnell gespielt wird und damit viel zu
schnell zu Ende ist, mitgegrölt. Blake schraubt sich beim
Gitarrespielen ebenfalls fleißig den Schädel ab und
kreischt seine Texte leidenschaftlich ins Mikrofon, wobei er von
Keyboarder Sanford tatkräftige Unterstützung erhält.
Das mit der Fußmaschine war dann bei Hellish Overdose.
Das Problem kann zum Glück jedoch schnell behoben werden
und NACHTMYSTIUM starten ihn einfach neu. Highlight ist
aber ganz klar das schleppende, atmosphärische Ashes To
Ashes. Dagegen kann der letzte Song dann leider nicht mehr
viel reißen, so dass ich mit einem Grinsen im Gesicht von
dannen ziehe.
[Haris]
Zu :: HAIL
OF BULLETS :: hab ich mir ‘ne kleine Auszeit
gegönnt. Umkreist von Freunden zu den Niederländern
zu chillen – das hat was. Immer wieder liegenderweise mit
dem Kopf zu nicken, das machte Laune. Der Sound der Band um Martin
Van Drunen war astrein, völlig transparent haben sie die
Ärsche aller Fans vor der Bühne getreten. Und Martins
Ansage, das PSOA 2011 sei das beste Metalfestival überhaupt,
kam nicht aufgesetzt rüber, sondern er bestätigte damit
nur die Meinung der Besucher.
[Dajana] Jawoll, HAIL OF BULLETS sind live der Hammer.
Allerdings hatte Gitarist Stephan Gebédi das Pech, vorher
von einer Wespe in den Hals gestochen zu werden, ein Ungemach,
dass die Band, und ins besondere Martin van Drunen, dann flux
mit Alkoholischen runterzuspülen gedachte. Hat der Show nix
geschadet, Martin’s Sprüche waren allerdings der Knaller
*lach*
[Haris]
Was :: WATAIN
:: anschließend auffuhren, war nicht von dieser
Welt. Glasklarer Sound, eine hingebungsvolle Performance, das
bereits bekannte Bühnensetting mit den brennenden umgedrehten
Kreuzen, Pyros und zum Abschluss noch ein Cover des Bathory-Gassenhauers
A Fine Day To Die machten den Auftritt der Schweden zu
einem Höhepunkt sondersgleichen. Noch Fragen?
[Wiebke] Dito. WATAIN zelebrieren in den folgen
45 Minuten eine schwarze Messe, die nur Songs der Alben Rabid
Death‘s Curse und Casus Luciferi beinhalten.
Auch wenn Eriks „Spiel mit dem Feuer“ und seine Gesten
bisweilen ein wenig verwirrt wirken, ist die Show der Schweden
doch sehenswert. Dementsprechend werden WATAIN auch abgefeiert.
[Haris]
Anschließend war Gänsehaut angesagt! „ ::
MORGOTH
:: sind zurück!“ Sänger Marc konnte
das nicht oft genug wiederholen – deshalb tat er dies auch
dreimal, damit auch jeder wusste, dass die wichtigste deutsche
Death Metal Band wieder da ist, und wie!
[Dajana] Ja komisch. Also seine Ansagen. War ja schon reichlich
platt…
[Haris] Logisch, dass das wiedervereinigte Quintett (minus
Ur-Drummer Rüdiger und -Gitarrist Carsten) mit dem Intro
des Meilensteins Cursed den Set einläutete.
Wie bei einigen anderen Bands lief die Introeinspielung nicht
rund, aber egal, denn mit Body Count legten die fünf
erwartungsgemäss los und zogen von der ersten Sekunde an
das Publikum in ihren Bann. Nahtlos ging es weiter mit Exit
To Temptation mit dem getragenen, mächtig groovenden
Intro. Fantastisch!
Marc sprang über die Bühne wie von der Tarantel gestochen
und heizte den Rest der Band und das Publikum mächtig ein.
Dass seine Stimme mittlerweile nicht mehr die ganz grosse Bandbreite
abdeckt, versteht sich von selbst – er zog sich aber verdammt
gut aus der Affäre und bot sowohl gesanglich als auch von
der Perfromance her einen famosen Auftritt.
Wirklich alle Songs wurden gezockt, die man als Fan der ersten
drei CDs (inkl. der Doppel-EP Resurrection Absurd/The Eternal
Fall) – dennoch hätte ich nur zu gerne Under
The Surface noch gehört, aber Resistance war mitnichten
die schlechteste Wahl! DAS Highlight der Highlights und MORGOTH
reihen sich mit diesem Auftritt ebenbürtig mit Entombeds
Metalfest Austria Gig auf die Pole Position der Gigs 2011 ein!
[Haris]
Bei dem Enthusiasmus hätte ich beinahe ganz vergessen, dass
da noch was kommt... Und was da kam, war fast ebenbürtig
mit dem vorangegangenen Gig. :: ENSLAVED
:: machten alles richtig, stiegen mit dem grandiosen
Opener Ethica Odini in knapp 70 Minuten Viking/Progressive
Metal Historie ein. Selbst Keyboarder/Sänger Herbrand war
wahnsinnig gut bei Stimme, und bildete mal wieder den einzigartigen
Kontrast zum kratzigen, absolut genialen Gesang von Sänger/Bassist
Grutle.
Neben Klassikern der jüngeren Geschichte wie Ruun, Raidho,
Fusion Of Sense And Earth gesellten sich ältere Stücke
wie As Fire Swept Clean The Earth (Gänsehaut pur!),
The Voices und ‘ne ganz alte Kamelle (Allfadr
Odinn) ins Set und machten den Auftritt zu etwas ganz, ganz
besonderen.
[Dajana] Hach ja, ENSLAVED lassen mich immer dahinschmelzen,
gerade mit den Tracks vom neuen Album Axioma Ethica Odini,
ein Götterwerk ;) Dieses Jahr schon 3 Mal live gesehen (und
mind. noch 2 Mal alleine auf Festivals) und immer wieder gut.
Besonders Grutle war wieder extrem gut gelaunt und hatte nen Heidenspass
auf der Bühne. Für Ice Dale hat man extra ein Podest
hingestellt, damit er wie ein Weltmeister posen kann… war
vielleicht ein bisschen übertrieben. Und die Setliste könnten
sie von Festival zu Festival vielleicht auch einmal ein bisschen
variieren. Ist ja nicht so, dass sie nicht genug Material hätten…
[Wiebke] Die Chefin spricht mir vollends aus der Seele.
:) Ich plädiere für „ENSLAVED plays Axioma
Ethica Odini“ auf dem Party San 2012. Okay, das
ist utopisch…
[Dajana]
Das Beste des gesamten Festivals hat man sich buchstäblich
bis zum Schluss aufgehoben :: AT
THE GATES :: haben wirklich alles an diesem Wochenende
getoppt. Zum auf die Knie fallen und anbeten!
[Haris] Hier war wirklich alles geboten – Sänger
Tompa war agil, sympathisch, heizte die Meute vor der Bühne
an und sang nach wie vor gut.
Ich muss jedoch den einen oder anderen Kritikpunkt loswerden:
Drummer Adrian hatte nicht nur beim Opener Slaughter Of The
Soul Timingprobleme (was den meisten wohl nicht unbedingt
aufgefallen war), die beiden Klampfer Anders und Martin haben
nicht immer sauber zusammengespielt, was besonders bei dem Triolenritt
in den Strophen von Under A Serpent Sun oder Suicide
Nation (wahrlich verdammt schwierige Riffs!) auffällig
war. Zudem war es meines Erachtens keine sonderlich gute Idee,
das Delay auf dem Gesang so laut zu mixen, dass es teilweise einfach
nur noch wirr klang.
Dennoch waren AT THE GATES ein sehr guter Abschluss eines
fantastischen PSOA 2011! Bis nächstes Jahr!
[Dajana] In Anbetracht der Tatsache, dass die kaum live
spielen und wenn, dann vermutlich vorher nicht penibel proben,
fand ich das schon ok ;) Da fand ich es schlimmer, dass es bei
jeder der drei letzten Bands am Freitag und Samstag so verdammt
bescheiden mit dem Licht aussah…
[Wiebke] Dem gibt es nichts hinzuzufügen. Die Herren
spielen ein Greatest Hits-Set und zeigen, dass sich Legenden nicht
zwangsläufig demontieren müssen. Grandios!
[Dajana]
Damit ist dann dieses wunderbare Festival auch schon wieder zu
Ende. Verdammt. War irgendwie alles wieder viel zu kurz. Geil
war’s und natürlich kommen wir wieder :) Nur das mit
dem Wetter… da müssen wir uns mal was einfallen lassen,
wie wir Klärchen dauerhaft nach Schlotheim zerren beim nächsten
Mal… ;)