2012-08-10 DE – Schlotheim - Flugplatz Obermehler
 
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Immortal - Nile - Ghost Brigade - Immolation - Dark Fortress - General Surgery - Skalmöld - Entrails - Gospel Of The Horns - Iron Lamb - Assaulter - Malignant Tumor

TENT • Tormented - Haradwaith - Obscure Infinity - December Flower - Chapel Of Disease - Vivus Humare

„Ich kann mich an gestern nicht erinnern, also bin ich wohl gerade erst gekommen”

[BRT] Offensichtlich hat nicht nur die Nocturnal-Hall Fraktion den Donnerstag mit exzessiver Alkohol-Vernichtung verbracht und kämpft am Morgen ein wenig mit den Nachwirkungen. Bis auf die zwei badischen Zeltnachbarn, die den allerfrühesten Morgen bereits zur intensiven Vernichtung von verbliebenen Rum-Cola Reserven nutzen, haben so einige andere mit gravierenden Startschwierigkeiten zu kämpfen.

:: Fotos ::

[Dajana] Jahaaa… die Party muss gut gewesen sein… Aua. Aber nichtsdestotrotz standen wir allesamt pünktlich bei :: MALIGNANT TUMOR :: vor der Bühne ;) Diese Schnurrbärte und Perücken um diese Zeit mit diesem Kater im Genick… krass *lach*
[BRT] MALIGNANT TUMOR erfüllen die Rolle als Aufwecker durchaus gefällig. Ihren punkigen Thrash Metal spielten sie mit durchgetretenem Gaspedal. Danach verschwand das recht zahlreich erschienene Publikum anscheinend erst einmal zum Frühstück (was sich auch Samstag nach der ersten Band wiederholen sollte).

[BRT] :: ASSAULTER :: kamen mit ihrem leicht teutonisch angehauchten Old-School Thrash irgendwie nicht aus der Hüfte und hinterliessen auch sonst keinen besonderen Eindruck.

[BRT] :: IRON LAMB :: rockten danach einen crustigen und rock’n‘rolligen Sound zwischen Motörhead und Venom runter, blieben dabei aber recht blass.
[Dajana] Yup, beide Bands konnten das 12 Uhr Mittags-Feeling noch nicht mal annähernd erreichen. An Stimmung war nicht viel zu spüren.

[BRT] :: GOSPEL OF THE HORNS :: bewiesen danach recht eindrucksvoll, das Black Metal bei feinstem Sonnenschein zur Kaffeezeit ungefähr so Evil ist, wie meine Omma. Der thrashige Black Metal zog im Vergleich mit den ungleich cooleren Nifelheim deutlich den kürzeren.
[Dajana] Ich fand die gar nicht so schlecht. Da find ich extra böse, blutbesudelte und mit Gedärmen behangene Panda-Bären peinlicher ;)

[BRT] Danach gab es eine Zeitreise vom Allerfeinsten in die frühesten Neunziger. :: ENTRAILS :: rockten mit ihrem Old-School-Schweden-Death so dermassen das Haus, das es eine Freude war. Das ist zwar weder sonderlich originell, noch ist auf der Bühne megamässig der Bär los, dennoch zocken ENTRAILS ihren Sound mit mehr Herz und Seele, als so manche anderen trve Band und genau das wird von der Fangemeinde honoriert. Da dürfte hinterher so manches T-Shirt über die Ladentheke gegangen sein. Auch so hinterliessen die Jungs, denen man mehrfach auf dem Festival-Gelände über den Weg lief einen Fan-nahen und sympathischen Eindruck. Klasse!!!
[Dajana] Ja, in der Tat. Mehr Entombed geht nicht ;) Grandiose Show!
Setlist: Blood Red, Evil Obsession, The Morgue, To Live As To Rot, Entrails, Undead, End Of All Existence, Eaten By The Dead, Crawling Death, Slithering Below, Unleashed Wrath

[Dajana] :: SKÁLMÖLD :: wurden uns von Wiebke wärmstens ans Herz gelegt. Isländer die Zweite!
[BRT] Allerdings konnten SKÁLMÖLD nach Entrails fast nur verlieren. Mit ihrem folkigen und etwas komplexeren Viking-Metal passten sie vielleicht auch nicht ganz ins Billing. Zwar liessen so einige Passagen immer wieder aufhören, dennoch wirkte das ganze live ziemlich inhomogen, vor allem der aggressive Gesang erwies sich eher als störend.
Der sympathische glatzköpfige und bassspielende Hüne Snæbjörn Ragnarsson füllte anschliessend am Legacy/RockHard Stand die Leute mit krassem isländischem Schnaps ab, lag dann aber selbst ziemlich komatös im Backstagebereich, besser kann man ein Eigentor nicht schiessen.
[Dajana] Hahaha… ja genau. Brennivín und Opal *hurgs* Wobei man sich nach dem Genuss von letzteren fühlte, als würde man die nächsten 2 Jahre keine Probleme mehr mit jeder Art von Atemwegserkrankungen haben. Das Zeug hat alles weggebrannt…
[Terry] Ich habe auch von einem dieser zwei isländischen Gebräue gekostet und sehe darin eine Mitschuld an meinem späteren Absturz…
Setlist: Heima, Arás, Upprisa, Vätt, Hefnd, Valhöll, Kvadning

[BRT] Die blutigen Metzgergesellen von :: GENERAL SURGERY :: gaben danach mal so richtig Gas und schraubten uns mit ihrem an Carcass angelehnten Goregrind mächtig die Rübe ab. Dazu gab es ne geile Bühnenshow. Schlachterherz was willst du mehr.
[Dajana] Und dazu gab es noch einen brandneuen Song von der im Herbst erscheinenden EP Like An Ever Flying Limb.

[Dajana] Auf :: DARK FORTRESS :: hatte ich mich schon im Vorfeld gefreut. Die deutschen Black Metaller haben sich enorm entwickelt und ich hab in den letzten Jahren eigentlich nie eine schlechte Show von denen gesehen. Auch hier auf dem PSOA haben sie alles weggeblasen! Extrem geile und atmosphärische Show. Highlight!
[BRT] Auf Platte können DARK FORTRESS mich ja nicht so recht begeistern. Umso überraschter war ich von deren Show, die mir doch sehr gut gefiel. Deren Black Metal hat definitiv eine eigene Note, was vielleicht auch an dem Geknurre des Sängers liegt.
Setlist: Osiris, Ghastly Indoctrination, The Valley, Cohorror, Catawomb, Rite Of Phoenix, Baphomet

[BRT] :: IMMOLATION :: sind live einfach geil!
[Dajana] Waren sie schon immer.
[BRT] Ami-Death Metal beinhart & gnadenlos. Nackenschmerzen galore. Auf Platte sind mir die Jungs ja manchmal etwas zu kopflastig, live wissen sie dieses Manko jedoch mit Bravour zu beheben.
[Dajana] Nicht zu vergessen Ross Dolan und seine Haare. Da kommt wirklich purer Neid auf… *seufz*
Setlist: Into Everlasting Fire, Swarm Of Terror, Majesty And Decay, What They Bring, Close To A World Below, Under The Surpreme, Unholy Cult, No Jesus No Beast, Dawn Of Possession

[BRT] Etwas emotionaler und ruhiger wird es danach mit :: GHOST BRIGADE ::, deren atmosphärischer und teilweise epischer Sound perfekt mit dem Sonnenuntergang harmonierte. Der Sound zwischen Katatonia und Isis lädt hervorragend zum headbangen ein und bietet gleichzeitig eine kurze Verschnaufpause in Sachen Geschwindigkeit.
[Dajana] GHOST BRIGADE sind ja bereits zum zweiten Mal beim PSOA. Die Tracks vom neuen Album Until Fear No Longer Defines Us sind zwar generell ruhiger, live wurde jedoch einiges an Heaviness draufgepackt. Außerdem gab es genug „Klassiker“ wie Into The Black Light :)
Setlist: Lost In A Loop, Traces Of Liberty, Breakwater, Into The Black Light, My Heart Is A Tomb, Clawmaster, Soulcarvers

[BRT] Apropos Geschwindigkeit… Was die Jungs von :: NILE :: danach an technischer Finesse, irrwitziger Geschwindigkeit und haarsträubenden Tempiwechsel auf‘s Parkett legen ist einfach nur beeindruckend. Und dabei sind NILE trotzdem heavy as fuck. Da kann man schon mal verschmerzen, dass dabei auf der Bühne doch recht wenig passiert.
[Terry] Ich wusste am nächsten Tag nur noch, dass ich (nachdem ich IMMOLATION und GHOST BRIGADE gesehen und für live geil befunden habe) bei NILE vorne im Pit war, mich irgendwann crowdsurfenderweise in den Fotograben befördert hab, dann unbemerkt backstage kam und mich dort erstmal an die Tische gesetzt hab. NILE haben mich quasi platt gemacht aber im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich mich an nichts vom eigentlichen Auftritt erinnern kann…

[Dajana] Kommen wir zum Headliner des zweiten Abends :: IMMORTAL ::… die sich allerdings gediegen Zeit lassen, ewig am Sound rumfeilen und dann auch noch einen Pyro-Fehlschuss abgeben.
[BRT] Das IMMORTAL auf dem haarscharfen Grad zwischen rasendem Black Metal auf der einen Seite und Comedy oder Kirmes auf der anderen Seite balancieren, dürften die meisten Leute inzwischen wissen. Fakt ist, das die Mannen um Abbath eine 1A-Bühnenshow abliefern und in Sachen Unterhaltung damit ganz weit vorne liegen. Natürlich rutscht einem schon der eine oder anderer Lacher heraus, wenn der Riesenklopps Abbath mit seiner Mini-Gitarre eindrucksvoll demonstriert, das er der Präsident des ministries of silly walks ist.
[Terry] Die meiste Zeit sass ich hinten irgendwo auf dem Grün, sah Abbath und die andern doppelt, wenn ich zur Bühne schaute und bekam eigentlich nicht mehr viel mit…
Setlist: Intro, Withstand The Fall Of Time, Sons Of Northern Darkness, The Rise Of Darkness, Damned In Black, Triumph, Solarfall, In My Kingdom Cold, Tyrants, The Call Of The Wintermoon, One By One, Intro, Beyond The North Waves, All Shall Fall, At The Heart Of Winter, The Sun No Longer Rises

[BRT] Auch an diesem Tag ein größtenteils hochklassiges Programm, das vielleicht ein paar Startschwierigkeiten aufwies.
[Dajana] Und weiter geht’s mit der Party. Nur diesmal nicht ganz so wild und auch nicht ganz so lang...

 

story • BRT, Terry, Dajana • pics © Dajana