[Dajana] Nach dem verregneten Abend und der halben Nacht, klarte es am nächsten Morgen fix auf und die Sonne lachte uns wieder ins Gesicht. Zum Glück mit einer frischen Brise. Wir haben alle gut Farbe bekommen ;)
Auf, auf in den letzten Festivaltag - no rest for the wicked. Und das Infield ist wieder blitzeblank. Der Wahnsinn. Danke dafür. Ich schätze, der Becherpfand von 2 Euro zeigt Wirkung. Selbst für die Papp-Kaffeebecher musste man Pfand zahlen. Find ich gut :)
[Dajana] Die Matinée startete eine Stunde früher als gewohnt, also schon um 10 Uhr, nur, um auch am Samstag noch eine Band mehr ins Zelt packen zu können. Muss das denn sein? Damit ging es ohne Unterbrechung und ohne Verschnaufpause in den letzten Festivaltag. Hab ich mir gespart. Überhaupt habe ich mir die Bands im Zelt komplett geklemmt. Das Programm auf der Hauptbühne ist bereits massig genug.
[Dajana] Mit :: VULVODYNIA :: stand eine südafrikanische Brutal Death Metal Band zum Auftakt auf der Bühne. Kannte ich bis dato nicht – und war begeistert. Die hatten unglaublich viel Spass und tobten sich ordentlich aus. Es war proppevoll vor der Bühne. Musikalisch fand ich es auch super. Aber mehr noch faszinierten mich die 8-saitigen Multiscale Gitarren (Goliath GTR Multiscale von Ormsby). Knaller. Keine Ahnung, wann die die Jung in Schlotheim aufgeschlagen sind, aber sie schienen schnell Freunde gefunden zu haben, denn während der Show tauchte zum einen der Stillbirth-Sänger für Guestvocals auf, und etwas später dann noch einer. Oh, übrigens, VULVODYNIA haben just ihr drittes Album Mob Justice veröffentlicht, von welchem sie hier einige Songs spielten. Yeah, die Show hat mir wirklich gut gefallen. Moin, ich bin wach!
[Dajana] :: SVARTIDAUÐI :: - isländischer Black Metal. Auf die Masken hat man verzichtet, hatten wir ja oft genug gestern. Und vorgestern. Stattdessen einfacher Mummenschanz und Schuhcreme-Corpse Paint. Ja, hmm, war ok, oder?
[BRT] Ich mag SVARTIDAUÐI, aber irgendwie funktionierte das zu besten sonnigen Kaffee und Kuchen-Zeit zumindest von der Atmosphäre nicht sonderlich gut. Flesh Cathedral und Revelations Of The Black Sword sind tolle Platten und wenn, sollte man die Band in einem dunklen vernebelten Club genießen. Solide auf der Bühne, dazu guter Sound.
[Öko] Live überzeugen mich SVARTIDAUÐI nicht. Weder hier auf der großen Bühne noch im Club (Matrix Bochum). Auf Platte aber eine gute Band.
[Dajana] Für :: JUNGLE ROT :: hatte ich ja schon immer latent Gefühle. Trotz der frühen Stunde passte hier alles und die Amis rissen mich komplett mit. Was ein Spass :) Natürlich auch die Grimassen von Sänger/Gitarrist Dave Matrise. Und was hat Geoff Bub mit seinen Haaren gemacht? Sah aus, als hätte er die Lockenwickler vergessen rauszunehmen… Definitiv ein Highlight für mich!
[BRT] JUNGEL ROT sind für mich lediglich eine solide old school-Death Metal Band, die ihre Sache aber absolut gut machten. Aber Songs bleiben da leider keine hängen, vielleicht muss ich den Jungs zumindest in einem kleinen Club mal ne Chance geben.
[Öko] JUNGEL ROT sind mir so ziemlich egal. Tut nicht weh, begeistert aber auch Null. Auf Platte anhörbar, live auch.
[Dajana] :: SUICIDAL ANGELS :: Thrash statt Death. Die griechischen Slayer MiniMe‘s lieferten ne amtliche Show. Wie üblich. Kann man sich mal angucken.
[BRT] Ähnlich wie Legion Of The Damned sind SUICIDAL ANGELS unter der Kategorie „langweiligste Band auf dieser Erde“ abgespeichert. Und zuverlässig wie sie sind, bestätigen sie diesen Ruf doch immer wieder. Fürchterlich langweilig!
[Öko] Ich muss BRT leider recht geben. Hier werden nur die Trademarks größerer Bands kopiert. Null eigenständig. Liveshow aber ganz OK.
[Dajana] Dann doch lieber wieder Death Metal. :: VOMITORY :: waren gut aber nicht mal ansatzweise so mitreißend wie Jungle Rot. Vielleicht bin ich auch nur unterhopft. Ich mach mal Mittagspause…
[BRT] Fand ich mal ganz gut, doch irgendwie hat mich meine Erinnerung verlassen...
[Öko] Auf VOMITORY hatte ich mich sehr gefreut. Noch nie live gesehen. Hat mir ganz gut gefallen. Death Metal Geknüppel wie ich es mag. Am Stageacting sollte aber noch gewaltig gearbeitet werden. Naja, nach der Auflösung 2013 habe sie wohl noch nicht wieder allzuoft zusammen gespielt, oder?.
[BRT] :: SATAN :: sind aktuell eine der besten Live-Bands, dementsprechend war ich echt gespannt. Leider war Gitarrist Steve Ramsey erkrankt und so war das unterbewertetste Gitarren-Duo des Heavy Metal, Ramsey/Tipppins für diesen Abend gesprengt. Klang dadurch leider nicht gut und auch Sänger Brian Ross lag das eine oder andere mal verdächtig stark neben der Gesangsspur. Ich musste da leider flüchten.
[Öko] Oft und immer wieder gerne gesehen die SATANisten. Aber ohne Steve Ramsey habe ich mir das gespart und schwelge lieber in Erinnerungen an die großartigen Auftritte der letzten Jahre…
[BRT] Im Zelt rissen die dänischen Death Metaller :: UNDERGANG :: das... äh… Zelt ab. Brachialer Death Metal der Incantation-Schule in absoluter Reinkultur. Eine super eingespielte Band, eine Urgewalt, fast wie bei Bolt Thrower, und eine Brachialität, wie ich sie gern von Incantation gesehen hätte. Absolut Bombe. Ihr habt da was verpasst werte Kollegen… Aber ich sicherlich auch, da ich zu später Stunde leider noch Malokarpatan und Deathrite im Zelt verpasste. Übersättigungsgefahr...
[Dajana] Ja nu, man kann nicht auf jeder Hochzeit tanzen ;)
[Dajana] Nee, auf der Hochzeit auch nicht. Bei :: DESTRUCTION :: geht es mir wie mit Belphegor: werd ich nicht mit warm.
[BRT] Nee, brauch ich auch nicht. Ich mag ein paar der alten Sachen, aber diese Reunion ist völlig unnötig gewesen...
[Öko] Dito.
[BRT] :: IMMOLATION :: ließen danach ihren vollkommen missratenen Gig vom letzten Mal innerhalb von wenigen Sekunden völlig vergessen. Die Band ist gerade auf Tour, ist top eingespielt und zelebrierte ihren dunkel-bösen Death Metal in bester Manier. Der Sound war absolut top, druckvoll und die Band lieferte, als müssten sie Satan persönlich vom Hof jagen. Was eine Spielfreude. Die abgefahrenen Gitarren-Tanz-Moves von Urmitglied Robert Vigna mögen lustig anzusehen sein, änderten aber nichts an der sympathischen Ausstrahlung dieser einzigartigen Band. Top 3 Highlight in diesem Jahr.
[Öko] Hammer! Spitzemmäßiger Auftritt der Amis um Obersympathikus Robert Vigna. Ist echt unterhaltsam was der für Verrenkungen auf der Bühne vollziehen. Musikalisch ist das hier die Premier League des US-Death Metals. Ich mochte auch schon die Thrash Metal Anfänge von Rigor Mortis (Gitarristen Robert Vigna und Tom Wilkinson). Das hier ist aber nochmal ein paar Klassen besser. Meine Nr. 2 des Festivals nach Rotting Christ, gefolgt von Sólstafir.
[Dajana] Aber auf :: NAGLFAR :: war ich dann doch gespannt. Lange war es sehr ruhig um die Schweden. Nun scheint der Dornröschenschlaf vorüber zu sein. Gute Show, aber… die Schuhcreme im Gesicht… ist das trve?
[BRT] Die fingen meiner Meinung nach stark an, haben dann aber auch sehr stark nachgelassen. Okay, ich kenne mich mit deren Diskographie nicht so aus, aber es gab ja so einige die diese Band sehnsüchtig erwartet haben. Muss ich wohl noch mal auf Platte versuchen. Live zum wiederholten Male nur mittelmäßig.
[Öko] Etwas enttäuschend was die Schweden hier boten. Hatte ich mich eigentlich sehr drauf gefreut. Aber wie üblich beim Black Metal ist hier das große Rumstehen und das auf‘s Griffbrett starren angesagt. Rein musikalisch kann man aber nicht meckern. Dafür ist das Songmaterial einfach zu stark.
[Dajana] The return of the sons of the Jackal. Hatten sich :: LEGION OF THE DAMNED :: nicht aufgelöst oder so? Braucht man die noch?
[BRT] Nein, nein, nein. Siehe oben bei den Suicidal Angels – vollkommen überflüssig und überbewerte.
t[Öko] Nur von den Esstischen vor dem Cateringbereich aus beobachtet. Von da aus war's ganz OK.
[Dajana] :: SÓLSTAFIR :: bleiben seit der Geschichte mit Drummer Gummi für mich eine ambivalente Angelegenheit. Ist so. Die Show war nichtsdestotrotz atmosphärisch dicht. Auch sehr vernebelt und lichtarm. Feuer gab es auch noch, aber später. Mir schien es, dass SÓLSTAFIR am Anfang ne Menge Probleme mit dem Sound hatten.
Oh, und Svavar Austman bediente wieder den Bass. Auf den letzten Touren war er ja temporär durch Ragnar Zollberg ersetzt worden.
[BRT] Wow! Nach einem ganzen Tag voll mit gnadenlosem Geballer war der SÓLSTAFIR Gig eine willkommene Abwechslung und eine wahre Ohrenweide. Inzwischen dunkel, mit toller Lichtshow und emotionalen episch-psychedelischen Songs. Fand ich ganz, ganz stark.
Klar, die Geschichte dahinter hat Geschmäckle und zeigt zumindest was für ein Typ Sänger Aðalbjörn dann wohl ist, aber gut, nicht mehr zu ändern. War ein richtig starker Auftritt.
[Öko] Ich kann mich BRT nur anschließen. Wirklich episch was es da zu hören gab. Gesehen habe ich nicht viel, da meine Füße mich umzubringen gedachten und ich mir das Ganze lieber von den überdachten Sitzbänken aus angeguckt/angehört habe. Danach war dann für mich auch Schluß und Bloodbath habe ich mir gespart. Gute Nacht!.
[Dajana] :: BLOODBATH :: als Headliner des PSOA 2019. Kann man drüber diskutieren. War nicht schlecht, aber der Knüller war es auch nicht. Ähnlich wie bei Hypocrisy am Donnerstag oder just bei Sólstafir - zu sehen gab es nix. Gelegentlich konnte man Schatten wahrnehmen.
[BRT] Sicherlich sind BLOODBATH die Band, bei der man darüber diskutieren kann, aber das ein Headliner ist, oder nicht… Ich hatte mit der Band nie viel am Hut, fand das durchaus okay aber hat sich nie für meinen Plattenschrank qualifiziert. Dementsprechend ging ich auch ohne Erwartungen an den letzten Gig des diesjährigen PARTY SAN OPEN AIRs. Joah, solide ohne Höhepunkte, nett ohne Charisma und mit wenig Wiedererkennungswert. Unspektakulär. Ich denke, die Band ist auf so einer Bühne auch nicht gut aufgehoben, dazu wirkt das teilweise recht lethargisch, auch wenn BLOODBATH zugegebenermaßen einige geile Songs haben. Der Sound war gut, das Licht okay, sonst noch was? Nö!
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