Kaum
das meinereiner der • Matrix
• weit nach Mitternacht entfleucht ist, renne ich
auch schon wieder die Türen selbiger Location ein und steh
vor der Bühne ;) Die Matrix sollte ein Wohnheim für
Journalisten in Erwägung ziehen…
Heute abend gibt es also PARADISE LOST, die mit ihrem brandneuem
Album Tragic Idol mal so richtig überraschen
konnten, orientiert man sich darauf doch wieder stark an alte
Draconian Times Zeiten. Um das Tourpackage abzurunden,
gibt es die finnischen Düsterheimer von SWALLOW THE SUN
vorneweg. Das versprach ein ausgesprochen schöner Abend zu
werden :)
Zunächst
blieb ich aber am Merch kleben, um lieben Leuten Hallo zu sagen,
sich zu verquatschen und zuzuschauen, wie sich die Paradise Lost
Shirts im Handumdrehen ausverkaufen. Als die ersten Töne
von Emerald Forest And The Blackbird ertönen, sprinte
ich zur Bühne und huldige :: SWALLOW
THE SUN ::, die sich zunächst durch ihr aktuelles
Album spielen und dann noch 2 Klassiker einfliessen lassen. Die
Band steht, bis auf dem Drummer, nebeneinander, was nicht viel
Bewegungsfreiraum lässt. Trotzdem rocken sich alle die Seele
aus dem Leib. Basser Matti überrascht darüber hinaus
mit kahlgeschorenem Kopf und Keyboarder Aleksi sieht nach einer
Infekt-Attacke schon wieder ein bisschen besser aus. Ansonsten
ist alles beim Alten ;) Sänger Mikko agiert gewohnt zurückhaltend,
Ansagen gibt es nur wenige. Leider reagiert auch das Publikum
entsprechend zurückhaltend. Da hätte die Band deutlich
mehr Begeisterung verdient.
Setlist: Emerald Forest And The Blackbird, This Cut
Is The Deepest, Hate - Lead The Way, Hold This Woe, Cathedral
Walls, New Moon, Swallow (Horror Pt. I)
::
PARADISE
LOST :: brauchen danach ein bisschen länger,
dafür sorgen sie dankenswerterweise für eine Nichtraucher-Zone
in der Tube, in der bei Konzerten sonst üblicherweise geraucht
werden darf. Leider halten sich einige nicht dran, trotz aufmerksamer
Security. Die Briten spielen sich durch ein Best-Of Mix neueren
Datums und binden nur hier und da mal einen neuen Track ein. Diese
Vorgehensweise lässt allerdings prima den musikalischen „Schritt
zurück“ auf dem neuen Album erkennen. Die Tube ist
jetzt bis hinten voll und das Publikum auf Temperatur. Es wird
rege mitgesungen und geklatscht. Aber auch die Band scheint in
bester Laune zu sein und agiert ausgesprochen lebhaft. Nick Holmes
mutiert geradewegs zur Plaudertasche und kriegt sogar fast noch
nen Lachanfall. Seine Sangesleistung ist live, trotz aller Bemühungen,
begrenzt, kennt man ja inzwischen und keiner regt sich mehr darüber
auf. Ich frage mich gerade nur, ob das damals auch schon so war.
Auf ihrer ersten Deutschlandtour Anfang der Neunziger… Andererseits
fällt sowas beim Growlen eh nicht auf… ;)
Wie dem auch
sei, PARADISE LOST haben hier heute Abend eine der besseren
Shows geliefert und entlassen ein glückliches Publikum in
die Disco Nacht, nach nur kurzen 70 Headliner-Minuten. Vielleicht
ein bisschen mager. Egal. Mir wird derweil die Ehre eines äußerst
leckeren Rhabarberkuchens zuteil, so dass ich alles andere verschmerze
;) So, jetzt lass ich die Matrix mal ein paar Tage aus. Aber nicht
lange… *lach*
Setlist: Desolate (Intro), Widow, Honesty In Death,
Erased, Forever Failure, Soul Courageous, In This We Dwell, Praise
Lamented Shade, Pity The Sadness, As I Die, Symbol Of Life, Tragic
Idol, The Enemy // One Second, Fear Of Impending Hell, Faith Divides
Us - Death Unites Us, Say Just Words