2008-03-28-29 DE – Lichtenfels - Stadthalle
 

SAMSTAG 29. März

Kaum zu glauben aber wahr... Wiebke und ich standen am Samstag pünktlich um 11 im Fotograben um uns :: HELRITT :: anzuschauen ;) Die Thüringer wirkten recht frisch und starteten vor erstaunlich vollen Rängen und ebenso munterem Publikum. Schnörkelloser Pagan Metal zum aufwärmen ;)
Setlist: Wotans Esch, Das Mahl, Die Jagd, Berge, Brennende Stürme, Der ehrvolle Weg, Trotzend Dem Niedergang

:: Fotos :: Samstag ::

Dem „Dienstantritt“ war natürlich ein üppiges und sehr lustiges Frühstück im Hotel vorrausgegangen. Ein Hotel (und Frühstücksraum) voller Pagan Metaller *lol* So richtig fit sah keiner aus, auch wir nicht, vereinzelte Gäste wurden sogar noch vermisst, während z.B. ein großgewachsener kräftiger Metalhead über den Sinn eines für sich selbst gekauften Girlies sinnierte (der Rest lag auf dem Boden und lachte), die ersten Berichte in der Tageszeitung gelesen wurden und andere wiederum bereits das erste Bier probierten... *lol*

Weiter ging’s mit :: ELOXORIEN :: , deren Drummer hier seine letzte Show spielte. Musikalisch fand ich die Holländer nicht wirklich überzeugend aber ich muss sagen, die Jungs und Mädels sind so was von sympathisch und versprühten eine dermaßen gute Laune, das man doch wieder mit musste ;) Die beiden Mädels – Sängerin Iné und Bassistin Liza – waren darüber hinaus auch noch ein besonderer Augenschmaus, was bei so manchem Herren der Schöpfung für erste Sabber-Attacken sorgte :P
Setlist: Running With The Wolves Of War, Set In Stone, Rising Of The Storm, For Those Who Remain, The Serpent Strikes At Sunstone Hill Pt. II, Dryads & Trolls, The Serpent Strikes At Sunstone Hill Pt. I

Nach den eher lieblichen Gesänge gab es nun endlich wieder die volle Breitseite, perfekt gemacht zum Wachwerden. :: TRIMONIUM ::, eine weitere österreichische (*röchel*... *debilitätsanfall krieg*... sorry... die Sachsen-Anhalter) Band, die bei uns höchste Lorbeeren einheimst :) Auch hier stehen Veränderungen an: Gitarist Dolch wird sich im Sommer ins Private zurückziehen und ersetzt werden, was allerdings einige Show und Tourabsagen nach sich zieht. Auf der Bühne jedenfalls gaben die Jungs alles und jawoll, das war jetzt mal so ein richtiger Metalanfang ;)
Setlist: Son Of A Blizzard, When The Ravens Fly, A Sign In The Sky, Blow The Horns, Prophecy Of The Gyula // My Blood For Yours

Danach ging es Schlag auf Schlag. Mit :: TROLLFEST :: kurz nach 1 erreichte der zweite Festivaltag bereits einen ersten Höhepunkt. Hätte nicht gedacht, dass um die Norweger so viel Wirbel gemacht wurde. Is ja noch schlimmer als bei Turisas. Der Name ist Programm, saufen, tanzen, feiern, die Folk Metal Party schlechthin ;) Auch hinterher verursachten Jungs ein regelrechtes Chaos am Autogramm-Stand, war insbesondere der Gitarist heiß begehrt und der ganze Zeitplan über den Haufen geworfen ;)
Setlist: Legendarisk ØL, Brakebein, Du Kom For Saint, Willkommen Folk Tell Ragnarök, Das Meerungeheuer, Essenfest, Der Erste Krieg, Uraltes Element, Helvetes Hunden Garm // Skogsfest

Überhaupt gab es viele ausgesprochen lustige und denkwürdige Momente bei den Signing Sessions. Was sich die Fans alles so signieren lassen... ;)

Auch :: MINAS MORGUL :: hab ich nun schon öfters gesehen. Routinierte Show, dennoch erhaben und nahezu majestätisch (plus: die Fackeln) und um einiges besser, als noch auf der Ultima Ratio. Auch an den neuen Sänger gewöhnt man sich so langsam ;)
Setlist: Prolog, Aus Blut gemacht, Erinnerung, Meister des Blutes, Der Sonne entgegen, Meer aus Blut und Stahl, Wies uns gefällt, Blut und Eisen

Noch mehr Battle Metal gab’s von :: THRONAR ::, ebenfalls kürzlich auf der UR gesehen. Nochmal eine gute Show, wie gehabt bombastisch und pompös, hat Laune gemacht, war aber jetzt nicht wirklich herausragend.
Setlist: To Kill And Be King, Gift From The Gods, The Hunt For Vengeance, Hannibal, Thronar // Crimnor

Nun war es an der Zeit für die RAGNARÖK Hausband :: WOLFCHANT :: Die Jungs werden mit jedem Auftritt besser und sicherer und werden auch mit steigender Begeisterung aufgenommen ;)

Ganz anders :: XIV DARK CENTURIES ::, die erst mal klare Worte zu Thema Müll fanden, da Pagan ja auch was mit Natur und Naturverbundenheit zu tun hat. Ob das bei den Leuten wirklich angekommen ist... bei den Wenigsten würde ich sagen. Aber zurück zu XIV DARK CENTURIES, die natürlich mehrheitlich Liedgut vom noch aktuellen Album Skithingi spielten. Mit Thyr’s Sohn gibt es nen neuen Klampfer im Line-Up, der aber schon bei Helritt bewundert werden durfte ;) Insgesamt immer wieder eine tolle Darbietung, akzentuiert und wohlarrangiert. Klasse!
Setlist: Intro, Skithingi, Thing, Louvia - die ewigen Waelder, Skiltfolk, Herzyn Harug, Runibergun, Julenzeit, Bragarful, (Ahnenland nicht gespielt), Auf zur Schlacht

Danach wurde es ganz, ganz gruselig. :: BATTLELORE :: machten sich auf das Publikum zu erschrecken. Oder sagen wir es mal so... Alles war gut, bis Sängerin Kaisa den Mund aufmachte und versuchte, mit ihrem dünnen Stimmchen Leute zu begeistern. Darüber hinaus bewegte sie sich ausgesprochen hölzern, ja schon fast mechanisch. Nein, das war nicht wirklich toll anzusehen oder anzuhören. Da hatte die Saitenfront einiges mehr zu bieten, selbst die Keyboarderin wirkte lebendiger. Egal, abgehakt, ging ja viel besser weiter.

So, und nun eines meiner persönliches Highlights des zweiten Tages :: HELRUNAR :: Verkehrt machen können die eigentlich nix, jede der bisher erlebten Shows war einfach nur grandios. Und da sie so oft nicht touren oder spielen, gibt es auch keine Abnutzungserscheinungen ;) Eröffnet wurde mit Loka Lögsaga vom aktuellen Album Baldr ok Íss, bevor es mit Älter als das Kreuz einen Klassiker gab, der dann auch vielstimmig mitgesungen wurde. Atmosphärisch dicht, intensiv, Gänsehaut pur! Das Publikum sah es genauso und war hin und weg, sehr zur Freude der Band, die den Erfolg hinterher ausgiebig feierte ;)
Setlist: Loka Lögsaga, Älter als das Kreuz, Hauch wird Sturm, Glámr, Seelenwinter, Dreifach Dorn, Til Jardar

Mit :: ARKONA :: gab es danach mal was völlig anderes und für mich Neues. Russischer Folk Metal mit einer extrem quirligen Sängerin namens Masha, die fellbehangen wie ein Derwisch über die Bühne fegte. Das Ganze erinnerte mich irgendwie an die Ukrainerin, die seinerzeit den Eurovision Song Contest gewonnen hatte, nur eben metallischer. Growlen kann sie übrigens auch ;) Und insgesamt war die Show deutlich heaviger und weniger Folklastig, als auf CD. Flöten, Akkordeon und sonstige Instrumente gingen nämlich ein bisschen unter. Der russische Gesang hat natürlich seinen Charme, leider fehlten live auch die Chöre. Trotzdem eine sehr lebhafte Show!

:: MENHIR :: hatten danach ein bisschen Pech und flogen bei Einherjer gleich zweimal raus, weil der Monitorsound wohl nicht ganz in Ordnung war. Die Band war danach etwas ungehalten, kriegte aber noch die Kurve, auch wenn für viele der Reiz weg war. Solide Show.
Setlist: Einherjer, Wotans Runenlied, Das alte Lied des Windes, Menhir, Des Kriegers Gesicht, Hildebrandslied, Das verborgene Reich

Lag man bis dahin perfekt im Zeitrahmen, machte der komplizierte Aufbau und Soundcheck von :: HAGGARD :: alles zunichte. Hätte man sich eigentlich denken und mehr Zeit einplanen können. Denn ein 14-köpfiges Orchester auszusteuern geht nun mal nicht in 5 Minuten. Die Fans wurden sichtlich ungeduldig aber dankenswerter Weise mit einer fantastischen Show belohnt. Besonders knuffig fand ich die Sopranistin, die, wie alle anderen „Genre-fremden“ HAGGARD-Musiker inzwischen auch, wunderbar aus sich herausgeht und eine tolle Performance bot. Da es musikalisch noch nichts Neues gibt, blieb man beim bewährten Festival-Best-Of-Set und wusste zu überzeugen.
Setlist: Haeven Wept, Per Aspera Ad Astra, The Observer, In A Pale Moon's Shadow, Herr Mannelig, Prophecy Fullfilled, Eppur Si Muove, Awakeing The Centuries

Vom Spinett zum Death Metal Brett ;) “Scream for me Johnny!!!” Wer? :: UNLEASHED :: natürlich. Schaut euch mal die Setliste an!!! Wer sich da den Schädel nicht weggebangt hat... musste tot sein ;) Einfach nur geil! Muss man nix mehr zu sagen, oder? :P
Setlist: Blood Of Lies, Triumph Of Genocide, Never Ending Hate, Don't Want To Be Born, In Victory Or Defeat, Midvinterblot, This Is Our World Now, Winterland, The Longships Are Coming, Execute Them All, To Asgaard We Fly, Into Glory Ride // Death Metal Victory, Shadows In The Deep, Before The Creation Of Time

Langsam wurde es spät und die müden Knochen näherten sich dem absoluten Erschöpfungszustand. :: VREID :: durften heuer noch einmal aufspielen, nachdem sie im letzten Jahr von einem 10-minütigen Stromausfall und anderen Unannehmlichkeiten gebeutelt waren. Diesmal gab es im Gegenzug reichlich Bühnendekoration und Pyros. Aber... auch diesmal funktionierte nicht alles. Der Projektor tat’s nicht, ein paar Kabel auch nicht *lol* Kommen sie nun nächstes Jahr noch mal? ;) Nichtsdestrotz... geile Show, immer in die Fresse \m/
Setlist: I Krig, Raped By Light, Jarnbyrd, Hengebjørki, Helvete, XXX, XXX, Pitch Black

So, kurz vorm Umfallen mussten noch :: NEGURA BUNGET :: ran, die ich erst kurz zuvor auf der The Vision Bleak Tour zum ersten Mal live erleben durfte. Wirklich eine famose Band, die es auf einzigartige Weise schafft, die fantastische Atmosphäre der Veröffentlichungen auch genauso so auf die Bühne zu bringen. Und wieder schafften sie es. Einfach unglaublich! Da will man nicht bangen, da will man nicht fotografieren, da will man nur die Augen schließen und sich tief in den Înarborat Kosmos fallen lassen. EINZIGARTIG!
Setlist: Înarborat, Conoasterea Tacuta, Hora Soarelui, Norilor, Cel Din Urma Vis, Tesarul De Lumini

Danach war klar, das :: FIMBULTHIER :: außen vor bleiben würden (sorry dafür). Ging nicht mehr. Nach 2 Tagen Arbeit und nur wenigen Bechern Met wollte ich nun auch noch was vom Feiern abhaben. Negura Bunget’s Negru schaffte das ziemlich fix mit selbstgebrauten Backpflaumenschnaps, während die Helrunar-Jungs das Bier dazu lieferten ;) Und was machte das Riesen Messer eigentlich im Hotelzimmer??? ;)

Fazit Bands:
Freitag: HELLSAW der Hammer!!! Agalloch und Sear Bliss
Samstag: NEGURA BUNGET, Helrunar, Unleashed

Das RAGNARÖK FESTIVAL ist definitiv ein Metal Battle für die Füße *lol* Und das Gerangel im Fotograben mit den Securities hat teilweise arg genervt. Mit 20, 30 Leuten im Fotograben und weniger als einen Song ist es nicht wirklich einfach zu arbeiten. Zumal ich mit ner niegelnagelneuen Kamera angerückt war, mit der ich noch keinerlei Erfahrung hatte. War etwas suboptimal ;)
Irgendwie gäbe es noch viel mehr zu schreiben, all die vielen kleinen Anekdoten, die einen noch lange breit grinsen lassen... aber das würde vermutlich den Rahmen sprengen ;)

MAN SIEHT SICH IN 2009!!!

 

story & pics © Dajana