Morgana
Lefay - Mercenary - Custard - Engel
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Fotos
::
[Dajana]
Voller Erwartungen machte ich mich am späten Nachmittag auf
den Weg nach Gelsenkirchen. Der Weg war nicht lang, der Verkehr
zu ertragen und das wundervolle Amphitheater leicht zu finden.
Was allerdings sofort unangenehm aufstieß war die Tatsache,
dass der „offizielle“ Parkplatz bereits als voll deklariert
und geschlossen war, obwohl sich über alle 3 Tage im ersten
Viertel massig freie Parkplätze befanden. Also durfte ich
mir einen Parkplatz in einem eigentlich „gesperrten“
Wohngebiet suchen, wovor man mich allerdings mehrfach warnte,
da es dem Vernehmen nach zu „Schutzgelderpressungen“
von jugendlichen türkischen Anwohnern gab, die mit zerkratzen
Autos beim Nichtzahlen quittiert wurden. Tolle Aussichten... Allerdings
wurde mein guter alter R19 weder zerkratzt, noch wurde ich von
irgendwen auch nur böse angeschaut oder beim pennen im Auto
gestört :)
Ansonsten
entpuppte sich der Warm-up-Freitag hauptsächlich als großes
Label/Magazin/Agentur/Veranstalter-Treffen, bei dem man gut das
eine oder andere Bier mit Leuten wegschlürfen konnte, mit
denen man so zu tun, die man aber vorher noch nie in Person getroffen
hat.
[Dajana]
Währenddessen lärmten die schwedischen Senkrechtstarter
von :: ENGEL
:: auf der Bühne, die – sorry –
nun mal absolut nix mit Soilwork zu tun haben, musikalisch gesprochen.
Mit nur einem Demo (Demo des Monats beim RH) landete man sofort
diesen Prestige-Gig und servierte der bereits recht großen
Fanschar vor der Bühne putzmunteren und aggressiven modernen
Metal.
[Dajana]
Die Herner :: CUSTARD
:: hatten danach quasi ein Heimspiel und liefen
bei ihrem Gig mit 3 Gitaristen auf. Langzeithexer Karsten „Kasi“
Knüppel wurde offiziell und zünftig verabschiedet, während
Neuzugang Carsten „Oscar“ Reichart seine Festivaltaufe
zu bestehen hatte. Aus den Thrashern sind zwar inzwischen handzahme
melodische Power Metaller geworden, die aber trotzdem für
Begeisterung und reichlich bangendes Volk sorgten, während
man Songs von allen drei Alben zockte.
[Dajana]
:: MERCENARY
:: haben ja schon auf so manchem Konzert für
Begeisterung gesorgt, so nun auch auf dem Rock Hard Festival.
Da wundert es kaum, dass es auf ein Mal packevoll vor der Bühne
war und die Fans wie Hölle abgingen.
[Seb] Mich interessierten MERCENARY eher wegen
älterer Stücke, da ich die Band zu Melo-Death-Zeiten
eigentlich noch recht gut fand. Das neue Material ist zwar unbestritten
gut gemacht, mir aber doch irgendwo zu seicht. Dennoch ein netter
Vorgeschmack auf die kommenden Tage, wie es da vor der Bühne
rund ging. Und sicher für viele der Fans gar nicht verkehrt,
denn auf der kleineren Bühne ist man ja als Zuschauer auch
deutlich näher am Geschehen dran.
[Dajana]
Danach war es Zeit für eine meiner liebsten schwedischen
Bands :: MORGANY
LEFAY :: ! Und diesen Jungs wurde ein Empfang
bereitet, der sich sehen lassen konnte! Wenn ich da an die eher
schlecht besuchte Tour im letzten Jahr denke... war das hier eine
Steigerung um 200%. Und MORGANA LEFAY blieben
den Fans nicht schuldig! Bestens gelaunt rockten sie ihre Show
runter, das einem Hören und sehen verging. Mit Krachern vom
aktuellen Album Grand Materia ging es
los (My Funeral Is Calling, I Roam, Hollow, Angel's
Deceit), um dann einen Streifzug durch die gesamte Diskografie
zu unternehmen (Save Our Souls und When Gargoyles
Fly von der S.O.S.; End Of
Living und The Bone He Gives von der The
Seventh Seal; Master Of The Masquerade,
Maleficium von der Maleficium;
selbst die Sanctified wurde mit Another Dawn und In
The Court Of The Crimson King bedacht, nur die ML-Hymne
To Isengard fehlte...), während das Publikum regelrecht
ausflippte und sich endlos viele Diver ans Crowdsurfen machten.
Die Band selbst kasperte quietschvergnügt auf der Bühne
rum, nutzte einen kurzen Stromausfall ebenfalls zum Crowdsurfen
(Charles und Peter) und fielen beinahe der genervten Security
zum Opfer, die alle Diver vom Bühnenrand wieder ins Volk
schubsten. Grandiose Show!!! Einfach nur geil!
Anschließend ließ meine Wenigkeit - Dajana - den Abend
mit Freunden im recht leeren Pressezelt ausklingen, bis uns die
Security rauskehrte...
...während
ich - Seb - mich etwas mehr an Leute und Getränke gehalten
habe, als an die Musik. Hat aber jede Menge Spaß gemacht
und war ein schöner erster Eindruck vom RH 2006. Leider musste
ich mich am ersten Tag schon um einiges vor Mitternacht vermachen,
hatte aber im Zug dann wenigstens noch einige Leidensgenossen,
mit denen ich mich gemeinsam und gegenseitig bedauern und noch
ein paar Bierchen schlürfen konnte ;)