2006-06-02 DE – Gelsenkirchen - Amphitheater
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Morgana Lefay - Mercenary - Custard - Engel

:: Fotos ::

[Dajana] Voller Erwartungen machte ich mich am späten Nachmittag auf den Weg nach Gelsenkirchen. Der Weg war nicht lang, der Verkehr zu ertragen und das wundervolle Amphitheater leicht zu finden. Was allerdings sofort unangenehm aufstieß war die Tatsache, dass der „offizielle“ Parkplatz bereits als voll deklariert und geschlossen war, obwohl sich über alle 3 Tage im ersten Viertel massig freie Parkplätze befanden. Also durfte ich mir einen Parkplatz in einem eigentlich „gesperrten“ Wohngebiet suchen, wovor man mich allerdings mehrfach warnte, da es dem Vernehmen nach zu „Schutzgelderpressungen“ von jugendlichen türkischen Anwohnern gab, die mit zerkratzen Autos beim Nichtzahlen quittiert wurden. Tolle Aussichten... Allerdings wurde mein guter alter R19 weder zerkratzt, noch wurde ich von irgendwen auch nur böse angeschaut oder beim pennen im Auto gestört :)

Ansonsten entpuppte sich der Warm-up-Freitag hauptsächlich als großes Label/Magazin/Agentur/Veranstalter-Treffen, bei dem man gut das eine oder andere Bier mit Leuten wegschlürfen konnte, mit denen man so zu tun, die man aber vorher noch nie in Person getroffen hat.

[Dajana] Währenddessen lärmten die schwedischen Senkrechtstarter von :: ENGEL :: auf der Bühne, die – sorry – nun mal absolut nix mit Soilwork zu tun haben, musikalisch gesprochen. Mit nur einem Demo (Demo des Monats beim RH) landete man sofort diesen Prestige-Gig und servierte der bereits recht großen Fanschar vor der Bühne putzmunteren und aggressiven modernen Metal.

[Dajana] Die Herner :: CUSTARD :: hatten danach quasi ein Heimspiel und liefen bei ihrem Gig mit 3 Gitaristen auf. Langzeithexer Karsten „Kasi“ Knüppel wurde offiziell und zünftig verabschiedet, während Neuzugang Carsten „Oscar“ Reichart seine Festivaltaufe zu bestehen hatte. Aus den Thrashern sind zwar inzwischen handzahme melodische Power Metaller geworden, die aber trotzdem für Begeisterung und reichlich bangendes Volk sorgten, während man Songs von allen drei Alben zockte.

[Dajana] :: MERCENARY :: haben ja schon auf so manchem Konzert für Begeisterung gesorgt, so nun auch auf dem Rock Hard Festival. Da wundert es kaum, dass es auf ein Mal packevoll vor der Bühne war und die Fans wie Hölle abgingen.
[Seb] Mich interessierten MERCENARY eher wegen älterer Stücke, da ich die Band zu Melo-Death-Zeiten eigentlich noch recht gut fand. Das neue Material ist zwar unbestritten gut gemacht, mir aber doch irgendwo zu seicht. Dennoch ein netter Vorgeschmack auf die kommenden Tage, wie es da vor der Bühne rund ging. Und sicher für viele der Fans gar nicht verkehrt, denn auf der kleineren Bühne ist man ja als Zuschauer auch deutlich näher am Geschehen dran.

[Dajana] Danach war es Zeit für eine meiner liebsten schwedischen Bands :: MORGANY LEFAY :: ! Und diesen Jungs wurde ein Empfang bereitet, der sich sehen lassen konnte! Wenn ich da an die eher schlecht besuchte Tour im letzten Jahr denke... war das hier eine Steigerung um 200%. Und MORGANA LEFAY blieben den Fans nicht schuldig! Bestens gelaunt rockten sie ihre Show runter, das einem Hören und sehen verging. Mit Krachern vom aktuellen Album Grand Materia ging es los (My Funeral Is Calling, I Roam, Hollow, Angel's Deceit), um dann einen Streifzug durch die gesamte Diskografie zu unternehmen (Save Our Souls und When Gargoyles Fly von der S.O.S.; End Of Living und The Bone He Gives von der The Seventh Seal; Master Of The Masquerade, Maleficium von der Maleficium; selbst die Sanctified wurde mit Another Dawn und In The Court Of The Crimson King bedacht, nur die ML-Hymne To Isengard fehlte...), während das Publikum regelrecht ausflippte und sich endlos viele Diver ans Crowdsurfen machten. Die Band selbst kasperte quietschvergnügt auf der Bühne rum, nutzte einen kurzen Stromausfall ebenfalls zum Crowdsurfen (Charles und Peter) und fielen beinahe der genervten Security zum Opfer, die alle Diver vom Bühnenrand wieder ins Volk schubsten. Grandiose Show!!! Einfach nur geil!

Anschließend ließ meine Wenigkeit - Dajana - den Abend mit Freunden im recht leeren Pressezelt ausklingen, bis uns die Security rauskehrte...

...während ich - Seb - mich etwas mehr an Leute und Getränke gehalten habe, als an die Musik. Hat aber jede Menge Spaß gemacht und war ein schöner erster Eindruck vom RH 2006. Leider musste ich mich am ersten Tag schon um einiges vor Mitternacht vermachen, hatte aber im Zug dann wenigstens noch einige Leidensgenossen, mit denen ich mich gemeinsam und gegenseitig bedauern und noch ein paar Bierchen schlürfen konnte ;)

 

story by Psycho, Dajana, Seb / pictures © Dajana