Secrets
Of The Moon - Deathstars - Dagoba - Opeth - Bury Me Deep - Voivod
- Evocation - Volbeat - Ghost Brigade - Legion Of The Damned -
Hate - Moonspell - Excrementory Grindfuckers - Evergreen Terrace
- Waylander - Brainstorm - Narziss - Epica - Unlight - Born From
Pain - Krypteria - Grave - Before The Dawn - The Storm - Black
Sun Aeon - Benighted
Samstag
gegen Mittag ging’s zuerst einmal in das an das Campingelände
angrenzende Illenschwang, um dem örtlichen Wirtshaus einen
Besuch abzustatten. Bei all dem trockenen Festivalfraß bestehend
aus Salami und geräuchertem Zeug in jeglicher Form, Brot,
Königsberger Klöpsen aus der Dose (Gruß an Alex!),
Süßigkeiten, Pepsi und Bier wurde es Zeit für
ein anständiges Mittagsmahl. Das Wiener Schnitzel mit Pommes
war sehr lecker und wir ließen uns zu einem etwas längeren
Absacker im Wirtshaus ein. Anschließend ging’s noch
zum entspannen an den Badeweiher, wo sich auch schon einige Metalheads
tümmelten. Da bin ich doch glatt eingepennt. Als wir uns
dann zurück zum Campingplatz aufmachten, hatte ich schon
die unangenehme Befürchtung „Damn, UNLIGHT haste
jetzt bestimmt verpasst!“ Und so war es dann auch –
aber nicht nur das, sondern auch GRAVE standen so früh
auf dem Billing. Ich hatte das anders im Kopf – merken:
traue niemals Deinem Gehirn auf einem Festival!
::
Fotos ::
Demnach ging
der letzte Festivaltag für mich erst mit den portugiesischen
Dark Metallern :: MOONSPELL
:: los. Ich hatte die Ehre, die Band bereits auf ihrer
Tour zu Irreligious live im Vorprogramm von Type
O Negative vor einigen Jahren bewundern zu können. Das Folgealbum
Sin/Pecado war dann noch ein Highlight, ehe ich
das Quintett aus den Augen verlor. Die ersten Songs waren dann
auch alle neueren Datums ehe mit Song Nummer sechs Opium
angestimmt wurde. Der Track hat nichts von seiner Magie verloren
und Fernando meisterte den Wechsel von cleanem, gesprochenem und
aggressivem Gesang nach wie vor problemlos. Klasse. Weitere Songs
aus alter Zeit waren das obligatorische Vampiria, Full Moon
Madness und die Bandhymne Alma Mater. Unter den vielen
Fans vor der Main Stage kamen aber auch Songs aus der jüngsten
Vergangenheit wie Scorpion Flower sehr gut an. Fronter
Fernando hat neben seinen Qualitäten als Sänger auch
im Bereich Entertainment in keinster Weise abgebaut. So gab er
beispielsweise seine persönliche Meinung zum Thema Wall Of
Death ab („Fuck wall of death! I want to see you mosh!“)
– für mich als Fan des traditionellen Moshpits das
Statement des Festivals!
Dass bei einem
:: VOLBEAT
:: Gig nichts anbrennen kann, versteht sich von selbst.
So waren die Dänen um Frontboxer Michael Poulsen auch heute
wieder in bester Laune und feuerten ihr melodisches Rifffeuerwerk
in das Publikum vor der Main Stage. Die Playlist war auch bei
VOLBEAT äußerst ausgewogen. Der Gutelaune-Rock,
der auf Platte etwas eindimensional rüberkommt, ist genau
richtig für ein Festival bei derartig heißen Temperaturen.
Als Michael das Publikum dann noch zur Wall Of Love aufforderte,
bei der sich die Fans gegenseitig in die Arme laufen sollten,
war klar, dass der Auftritt der Dänen für viele der
Anwesenden einer der Gewinner des diesjährigen SUMMER
BREEZE werden sollte.
Ein weiterer Pluspunkt ist Michaels Geschmack in Sachen Klamotten:
vor dem Auftritt von Opeth konnte man ihn in einem „Nazipunks
Fuck Off“ Shirt von Napalm Death in der VIP-Area herumlaufen
sehen.
Um ja zeitig
zum Auftritt des Schwedentod-Kommandos ::
EVOCATION
:: im Partyzelt zu sein, musste ich den Auftritt von
Volbeat vorzeitig verlassen. Und wie die Jungs aus Borås
Gas gegeben haben. Dass man als Death Metal Musiker nicht unbedingt
lange Haare haben muss, um cool auf der Bühne zu wirken,
bewiesen die vier kurzhaarigen Jungs (lediglich Gitarrist Marko
kann eine schulterlange Mähne vorweisen), die die volle Größe
der Bühne ausnutzten. Großartige Songs sowohl vom letzten
Langeisen Dead Calm Chaos als auch Nummern ganz
alten Kalibers wie The Ancient Gate vom ersten Demo, das
1992 erschienen ist, wurden von der Bühne ins Publikum gerotzt.
Für mich persönlich die Neuentdeckung des Festivals!
Als Samstagsheadliner
betraten schließlich :: OPETH
:: zu den bereits bekannten Klängen von Through
Pain To Heaven vom Nosferatu Soundtrack der deutschen Progrocker
Popol Vuh die Bühne und was zum Teufel war denn da los bei
Heir Apparent? Von Fredriks Gitarre war rein gar nichts
zu hören. Die Band wirkte ungemein verunsichert dadurch.
Als das Lied dann mehr schlecht als recht runtergerotzt wurde,
war erst einmal eine kurze Pause angesagt, um das Problem zu beheben.
Die Pause wurde jedoch immer länger und länger, so dass
man sich kurzfristig dazu entschloss, den Deep Purple Song Soldier
Of Fortune zu covern, nur mit Gesang, Schlagzeug und Keyboards.
Fredrik war nach wie vor mit der Fehlerbehebung beschäftigt,
zudem haben er und Mike die falschen Gitarren am Start und Bassist
Martin hat schlicht und ergreifend vergessen, was er bei dem Song
so spielt... Hmm... Anschließend folgte noch eine kurze
Jam Session, die zwar kurzweilig, aber etwas ungewöhnlich
klang. Wie Mikael später auf seiner Myspace-Seite verlauten
ließ, hörte bei der Jamsession keiner den anderen.
Dafür war das aber ziemlich amtlich.
Nach Ghost Of Perdition fing der Gig eigentlich erst richtig
an. Jetzt war der Sound kristallklar. Zum ersten Mal bei einer
OPETH Show hörte ich beide Gitarren richtig gut heraus
– hätte das bloß von Anfang an so funktioniert.
Insgesamt wurden alle Alben ab Deliverance bei der
Setlist berücksichtigt. Und auch wenn die heute gespielten
Songs bereits oft genug auf alten Playlists standen, hört
man sie immer wieder gern.
Immer wieder gerne höre ich auch von der engen Bande zwischen
OPETH und Katatonia (von denen einige Mitglieder auch bei
DER Death Metal Band der Stunde, Bloodbath, mitwirken). Mikes
Frage an das Publikum: „Did you see Katatonia? – Yeah?
Were they good? – I didn’t expect anything else!“
So soll das sein! Zudem teilte Mike dem Publikum mit, dass man
sich eventuell mit Bloodbath demnächst auf dem SUMMER
BREEZE blicken lassen will. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Als Rausschmeißer diente heute Deliverance. Mikael
entschuldigte sich artig bei den Fans – für mich trotz
der Riesenpanne zu Beginn ein gelungener Auftritt und ein würdiger
Abschluß eines erneut gigantischen Festivals!
Setlist: Heir Apparent, Soldier Of Fortune, Jamsession,
Harvest, Ghost Of Perdition, The Leper Affinity, Death Whispered
A Lullaby, Closure, The Lotus Eater, Deliverance
Bleibt als
Fazit festzuhalten, dass auch das diesjährige SUMMER BREEZE
vom Billing her allererste Sahne war – rein organisatorisch
gab’s auch dieses Jahr wieder Verbesserungen zu verbuchen:
durch ein besser durchdachtes System mit den Einlassschleusen
wurden die Wartezeiten am Einlass deutlich heruntergeschraubt,
die Toilettensituation war besser als in den Vorjahren und die
Security war freundlich und fair. Zudem gab es auch dieses Jahr
eine Einkaufsmeile mit allerlei Merchandise, das Essens- und Getränkeangebot
war ausreichend, wenn auch etwas überteuert.
Und für mich persönlich war’s neben den Leuten,
mit denen ich dieses Jahr zum Festival gefahren bin, auch noch
klasse, einige Leute zu treffen, die ich entweder schon lange
nicht mehr gesehen hatte oder mit denen ich halt überhaupt
nicht gerechnet hätte... Und endlich habe ich einen unserer
Schreiberlinge persönlich kennenlernen können –
Leo aka Stormlord war mit Napalm Records beim SUMMER BREEZE
und so besuchte ich ihn gleich am Donnerstag am Merchandisestand
der Österreicher. Cheerz! :)