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  STEVEN WILSON
 
2015-03-20 DE – Köln - E-Werk
 

2013 durfte ich ein magisches Konzert des Ausnahmemusikers STEVEN WILSON auf der Loreley erleben (als Headliner des Night Of The Prog Festivals). Zwei Jahre später veröffentlicht STEVEN WILSON nun sein viertes Solo-Album Hand. Cannot. Erase. das für viele nicht so zugänglich ist, wie der Vorgänger The Raven That Refused To Sing, dennoch nicht minder ein Meisterwerk ist.

:: Fotos ::

Mit diesem Album kommt :: STEVEN WILSON :: nun auf ausgedehnte Europatour und löst damit schon im letzten Jahr einen Run auf die Tickets aus, so dass viele Konzerte seit Monaten ausverkauft sind. So auch die Show im Kölner :: E-Werk ::. Die Schlangen am Einlass sind lang und es gibt noch immer Fans, die darauf hoffen, irgendwie, irgendwo eine letzte Karte ergattern zu können. Im Foyer geht es hoch her. Aber obwohl das heutige Klientel deutlich älter und gesetzter, als der gemeine Konzertbesucher ist, bleibt der Kaufrausch am mit happigen Preisen versehenen Merchandise-Stand aus. Auch ich liebäugele mit einem Shirt (als ob der Schrank nicht schon voll wäre – aber Band-Shirts kann man ja nie genug haben ;)) oder einer CD-Version von Hand. Cannot. Erase., aber kapituliere ebenfalls. Apropos… wieso müssen Girlie-Shirts immer teurer sein, als selbige für die Herren? Wir brauchen viel weniger Stoff und der Schnitt ist meist der gleiche, nur ein bisschen enger…

Wie dem auch sei. Das E-Werk ist komplett bestuhlt, was für ziemliches Gewirbel sorgt, bis jeder seinen Platz gefunden hat. Für noch mehr Wirbel sorgt die Handvoll Pressevertreter, insbesondere die Fotografen, da man sich lange nicht einig ist, von wo wir denn nun fotografieren dürfen. Der Fotograben ist selbstredend wegen der Bestuhlung passé, letztendlich verbannt man uns an die Rückwand.

Kurz nach 20 Uhr gehen die Lichter aus und das auf Überlang gesetzte Intro zum aktuellen Album Hand. Cannot. Erase. lässt auch den letzten zur Ruhen kommen und sich hinsetzen. Zunächst konzentriert sich WILSON auf das aktuelle Album, nur hier und da mit einem Porcupine Tree- oder älterem Solo Song durchsetzt. Alle Tracks werden von Filmen begleitet, welche die Geschichte der Joyce Carol Vincent erzählen (siehe Review). Großartige, unter die Haut gehende Musik und eine beklemmende Atmosphäre. Das Thema berührt, macht nachdenklich und ist unbequem. Trotz rockiger Passagen bleibt es eher verhalten im Publikum, der große Nachteil einer Bestuhlung. Der Sound ist brillant, die Lichtshow perfekt abgestimmt. STEVEN WILSON ist sehr gesprächig, bedankt sich beim deutschen Publikum für den herzlichen Empfang und die jahrelange Treue.

Nach gut einer Stunde gibt es sowas wie einen Break, der Vorhang fällt und ein Uhr-Intro leitet quasi den zweiten Teil der Show ein, der aus The Watchmaker und Sleep Together besteht und im Stile der The Raven That Refused To Sing Tour vor 2 Jahren abgehalten wird. Zu guter Letzt gibt es den Titeltrack des Albums als Zugabe (als ZUGABE!) und rundet damit eine knapp 2-Stunden-Performance ab, die natürlich nicht ohne frenetischen Beifall und Standing Ovations auskommt.

Was für eine großartige Show! Zugegeben, STEVEN WILSON ist ein Perfektionist und ich habe nicht weniger erwartet, dennoch ist es immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis, den Meister des Prog Rocks und seine Mannen live zu erleben! Der einzige Wermutstropfen für mich persönlich war die Tatsache, dass ich als Fotografin nach dem dritten Song die Halle verlassen musste und mir die Show von draußen aus dem Foyer mehr oder weniger nur anhören konnte, während ich versuchte, den einen oder anderen Blick auf Bühne durch einen Streifenvorhang zu erhaschen. Da muss ich echt mal meckern, sowas ist wirklich doof! Zumal viele Fotografen (ich immer) auch über die jeweilige Show schreiben müssen/sollen/wollen.

Setlist: First Regret, 3 Years Older, Hand Cannot Erase, Perfect Life, Routine, Index, Home Invasion, Lazarus (PT Song), Harmony Korine, Insurgentes, Ancestral, Happy Returns, (clocks intro), The Watchmaker, Sleep Together (PT song) // The Raven That Refused To Sing

 

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography