Bind,
Torture, Kill ist der bedeutungsschwangere Titel
des brandneuen SUICIDE COMMANDO Albums, mit dem
man – natürlich – wieder alle Charts sprengt
bzw. noch sprengen wird. Johan van Roy nimmt sich diesmal der
Serienkiller an und versucht sich musikalisch in das Denken und
die Beweggründe solcher Menschen hineinzuversetzen und liefert
damit einmal mehr ein grandioses, hartes EBM Album ab, welches
nahezu komplett Tanztempeltauglich ist. Zur Livepräsentation
hat sich Van Roy zwei weitere belgische Bands eingepackt, nämlich
INSEKT – auf die ich wirklich gespannt
war und das Tribal-Techno-Trio THIS MORN’ OMINA.
Mit dem deutschen Support PAINBASTARD abgerundet
hat mir hier ein außerordentlich agiles Billing zusammengestellt,
das wohl für wahre Schweißbäche sorgen wird…
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Fotos ::
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PAINBASTARD
~ starteten superpünktlich und gingen von
der ersten Sekunde an in die Vollen. Mastermind Alex P. stand
keine Sekunde still, vielmehr tobte er aggressiv über die
Bühne und versuchte jeden mitzureißen. Allerdings waren
seine Vocals vom Vocoder so verzehrt, des es kaum für ein
vernünftiges Wort zwischen den Tracks reichte. Ebenfalls
recht amüsant waren seine Kontaktlinsen, die teuflisch in
dem spärlichen Licht leuchteten. Tastenmann Alex K. stand
hingegen relativ bewegungslos hinter seinen Keys und war ein krasser
Kontrast zu dem Springinsfeld am Bühnenrand ;) Mit Songs
wie Nervenkrieg oder Todesengel vom aktuellen
Album Overkill gab’s schon reichlich
tanzendes Feedback aus dem Publikum. 30 Minuten harte Electro
Beats vom Feinsten. Hat Laune gemacht. Im Übrigen war es
dann auch Alex P., der anschließend unters Volk gemischt,
für jede Menge Stimmung sorgte und das Fußvolk anfeuerte.
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THIS MORN’
OMINA ~ ist ein recht seltsames Projekt. Hier
wird Hardcore-Techno, Trance und Ambient mit Tribal Drums kombiniert,
und das weitestgehend auf instrumentaler Ebene. Gesang gab es
nur bei einem Stück, wenn ich mich recht erinnere. So sah
das Bühnenbild dann auch etwas anders aus: rechts und links
standen zwei Trommler, während in der Mitte Mastermind Mika
Goedrijk hinter seinem Mixpult thronte. Solange die Musik eher
in die Ambient Richtung tendierte, gefiel sie mir ausgesprochen
gut, hatte geradezu etwas Mystisches. Die Techno-Anleihen waren
allerdings nix für mich. Interessante Show.
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INSEKT
~ machten das Licht gleich ganz aus und wuselten
im Schein der Leselampe vom Tabulaturbrett über die Bühne
(kann der Mann seine Texte nicht?). Die dunkle Umgebung hielt
allerdings den Key Wiz Eric Van Wonterghem (hat auch schon bei
The Klinik gezockt) nicht davon ab, ne Sonnenbrille zu tragen,
genauso wie Sänger Mario Vaerewijck, der dazu tief vermummt
über die Bühne stürmte. Die Soundkollagen waren
nicht weniger düster; teils klinisch kalte und harsche EBM
Melodien brachen sich ihren Bann ins Publikum und ließen
selbiges vor Wonne zappeln. Der Gesang war auch hier verzerrt,
wenn auch nicht so drastisch. Zwischendurch setzte sich Mario
ans (echte) Schlagzeug und malträtierte es wie ein Wahnsinniger.
Das Energiepotential und die Bewegungsfreudigkeit waren extrem
hoch. Ein Flummi hätte kaum schneller über die Bühne
springen können. Das wiederum bewegt Mario dann doch, sein
Kapuzenshirt auszuziehen und sowohl seinen Körper, als auch
seine charismatische Mimik zu präsentieren. Die Songs kamen
bis auf D.O.A. und das Depeche Mode Cover Personal
Jesus vom in Kürze erscheinenden Album Teenmachine.
Fantastische Show, hat alle Erwartungen erfüllt und steigert
noch die Vorfreude auf’s neue Album.
Setlist: Isolated, Teenmachine, Pain Inside,
D.O.A., Instrumental, Damage Done, Bambi Fucker, Personal Jesus
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SUICIDE
COMMANDO ~ standen nach wirklich stramm organisiertem
Ablauf schon um 23 Uhr auf der Bühne und stiegen mit dem
Titeltrack des neuen Albums ein, unterlegt von diversen Video
Projektionen auf großer Leinwand, die doch sehr blutig ausgefallen
sind. Die Show war erwartungsgemäß aggressiv, energiegeladen
und, dem aktuellen Album angepasst, sehr düster gehalten.
Auch ein Johan van Roy kann bekanntlich nicht stillstehen und
nutzte die gesamt Fläche der Bühne für seinen Bewegungsdrang.
Neben Songs vom aktuellen Album Bind, Torture, Kill
gab es auch die altbekannt Club-Kracher One Nation Under God,
Raise Your God, eine Cover Version von Tommy Stumpf’s
Massaker und der Clubhit schlechthin: Hellraiser.
SUICIDE COMMANDO haben eine solide und erwartete
Show abgeliefert, die mit insgesamt 50 Minuten (inkl. zweier Zugaben)
recht kurz war aber ansonsten recht unspektakulär war.
Insgesamt
ein tolles Konzert wo dann auch mal richtig getanzt wurde. Die
singenden Flummis waren durch die Bank wahre Energiebündel,
die jeder für sich das Publikum entsprechend mitreißen
konnten. Nur das mit dem Fotografieren war nicht gerade einfach,
zumal die Lichtanlage insgesamt doch recht spärlich in Betrieb
war. Versucht mal einen Springinsfeld im Dunkeln scharf auf's
Bild zu bringen... ;)