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The Eden House

Reptyle

Jordan Reyne

 
2013-09-19 DE – Köln - Werkstatt

So, da steh ich mal wieder da… ich ahnungsloser Naseweis (oder aus gegebenen Anlaß „ich ahnungsloses Eichhörnchen“? ;)). Das es THE EDEN HOUSE gibt, ist mir zwar nicht entgangen, beschäftigt hatte ich mich bisher nicht mit ihnen. Leider. Denn dieser Abend war nahezu eine Offenbarung. Was für eine großartige Band! Das ich meinen Horizont dann doch endlich erweitern durfte, verdanke ich JORDEN REYNE, meine liebste Neuseeländische Sängerin/Songwriterin, die aktuell zum Live Line-Up der Band gehört und auch auf dem aktuellen Album Half Life (seit Mai im Handel und im übrigen ein musikalisches Kleinod, wie ich im nachhinein feststellen darf!) zu hören ist.
THE EDEN HOUSE wurde seinerzeit von Stephen Carey gegründet und ist eigentlich mehr ein Kollektiv, welches aus verschiedenen Musikern und Sängern besteht, die einmalig, gelegentlich oder auch regelmäßig Kreatives beisteuern (Basser Tony Pettitt von Fields Of The Nephilim; Monica Richards und auf dem aktuellen Album auch Lee Douglas von Anathema – siehe Review).

:: Fotos ::

Also auf nach Köln in die Werkstatt und sich durch die Staus und (neuen) Einbahnstraßen gekämpft. Gerade ebenso pünktlich schwebe ich ein, da steht auch schon :: JORDAN REYNE :: auf er Bühne, die ein 20 Minütiges Vor-Vorprogramm bestreitet und das leider nur spärlich anwesende Publikum mit ihren deutschen Ansagen begeisterte. Mehr noch natürlich mit ihrer Musik und Songs sowohl vom aktuellen Album The Annihilation Sequence, welches am 4. Juni veröffentlicht wurde, als auch einen brandneuen, gerade mal eine Woche alten Song, Dishonour Among Thieves, oder ältere Sachen. Natürlich ging die viel zu kurze Show unter die Haut und es war wirklich toll mit anzusehen, wie schnell JORDAN REYNE das Publikum für sich einnehmen konnte. Es gab so manchen, der sich nach der Show gleich beide verfügbaren CDs am Merch kaufte und sie dann auch umgehend signieren ließ. Wirklich großartig!
Setlist: A Women Scorned, The Proximity Of Death (Blue Eyed Boy), Dishonour Among Thieves, XXX, Factory Nation

Weiter geht es mit :: REPTYLE :: Verdammt… ist das lange her, daß ich die Jungs zuletzt live gesehen habe. 2004 war es, mit Funhouse (legendäre Show!), oder nein, 2006 bei den Burgnächten in Roßlau. Ich muß gestehen, nach der Veröffentlichung des Zweitwerkes Consequence in 2007, hab ich die Bielefelder Gothic Rocker aus den Augen verloren. Nun denn… man trifft sich immer zweimal im Leben. So richtig viel hat sich bei REPTYLE derweil nicht getan. Dem eben genannten Zweitwerk folgte 2011 lediglich die Vinyl-EP Corruption. Aber die Jungs waren fleißig, denn die meisten Songs heute abend waren brandneu und werden im Frühjahr 2014 mit dem dritten Album Night & The River veröffentlicht werden. Musikalisch wie gesanglich sind sich REPTYLE treu geblieben: Klassischer Gothic Rock, eher ruppig denn verzärtelt. Sänger Zulu hat nichts von seinen großen Gesten verlernt und erinnerte mich zuweilen an Jim Morrison, während der Gesang immer noch irgendwie schräg klingt und sehr aus der Kehle kommt, aber weder richtig gegrowlt noch gesungen noch geshoutet ist, irgendwas dazwischen und das zu dominant in den Vordergrund gemischt. Hat doch einige Leute verschreckt und in die Raucherecke nach draußen getrieben.
Setlist: Requiem, Argentine, Paula, Just Another Message, Night & The River, Tomorrow, Age Of Love, Heroes Of The Walking Dead, Into Her Desert

Bei :: THE EDEN HOUSE :: wurde es dann… naja… leidlich voll. Und diese Band hätte eine ausverkaufte Werkstatt verdient! Ich hatte mir bewußt vorher keine Songs angehört und ließ mich somit direkt und unverfälscht verzaubern. Gänsehaut pur! Brillante Songs. Der Gesang von Jordan Reyne und Laura Bennett ging ein bißchen unter, dafür war der Bass klar und dominant. Hach und ich liebe diese flirrenden Gitarren, eine Mischung aus Field Of The Nephilim und Slowdive. Besonders intensiv krochen mir Butterflies, Timeflows und City Of Goodbyes unter die Haut. Einfach nur großartig! Ich wünschte, es hätte ein bißchen mehr Licht gegeben, andererseits wollte ich mich auch lieber auf Band und Musik und nicht auf’s Fotografieren konzentrieren. Jordan Reyne agierte ungemein lebhaft auf der Bühne und animierte so das doch recht träge Publikum zu mehr tanzenden Bewegungen. Ich konnte gar nicht genug bekommen und viel zu schnell war die Show auch schon wieder vorbei und es war nur eine Zugabe drin.
Auch danach blieb nicht allzuviel Zeit. Die Bands waren müde und der Clubbesitzer mußte am nächsten Morgen wieder raus. Zu doof, das ich nicht genug Geld dabei hatte, um mich am Merch einzudecken. Das Cover des neuen Albums Half Life ist ja an sich schon klasse, wirkt aber umso intensiver auf der Vinyledition. Muß ich haben, signiert versteht sich.
Was für ein großartiger Abend! Und ich habe mich sehr gefreut, Jordan Reyne und die Jungs von Reptyle mal wiederzutreffen. Und ich hoffe doch, daß ich THE EDEN HOUSE bald mal wieder live genießen darf.
Setlist: Gods Pride, Butterflies, Neversea, All My Love, Wasted On Me, Indifference, The Dark Half, Timeflows, City Of Goodbyes, Sin // To Believe In Something

 

story & pics © Dajana