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2019-01-30 DE – Iserlohn - Parktheater
 

| Einlass: 19:00 Uhr | Beginn: 20:00 Uhr | Tickets: 37,50 Euro + Gebühren |

 

Vor gut zwei Jahren hörte ich zum ersten Mal etwas über Wadaiko, die japanische Trommelkunst. Ich meine mich zu erinnern, dass damals ein solches Ensemble in NRW auf Tour war und die Show beworben wurden. Ich sah mir diverse Videos an und war umgehend fasziniert. Dabei stolperte ich über die Tour-Termine von DRUM TAO, versuchte es und durfte tatsächlich 2017 die TAO - The Samurai Of The Drums Show im Dortmunder Konzerthaus besuchen und fotografieren. Das war eine überwältigende Erfahrung, eine atemberaubende Performance, die mir die Sprache verschlug (Livebericht hier). Seitdem bin ich ein großer Fan des Ensembles und der Wadaiko Kunst im allgemeinen. Und natürlich habe ich das Ensemble immer im Auge behalten, um erneute Shows in Deutschland auf keinen Fall zu verpassen.

Zwei Jahre nach der Samurai Of The Drums Tour kehrt DRUM TAO nun mit neuer Show zurück. Nach einer einwöchigen Residenz in Hamburg tourt das Ensemble nun durch zahlreiche deutsche Städte, unter anderem Düsseldorf und Iserlohn, für das ich mich letztendlich entschied, weil ich dort noch nie war. Und einmal mehr war es mir vergönnt das Event redaktionell zu begleiten. Hiermit geht ein riesengroßes Dankeschön und 1000 Herzen raus an :: Wuco Concerts :: und die Stadtverwaltung/Kulturbüro Iserlohn :)

Für die Anreise nahm ich mir viel Zeit - Buddhaseidank - denn ich wollte mir vor Ort vor dem großen Ansturm einen Überblick verschaffen. Außerdem fing es am Nachmittag an zu schneien, so dass man auf den berüchtigten Autobahnen A1 und A45 zuschauen konnte, wie sich kilometerlange Staus entwickelten. Verzögerungen von einer Stunde waren keine Seltenheit. Außerdem verleitet winterliches Wetter immer zu unberechenbaren Fahrverhalten… Aber… meine Wenigkeit blieb verschont ;)

:: Fotos :: TAO – Drum Heart ::

Pünktlich erreichte ich das verschneite :: Parktheater ::, mit Parkplatz direkt vor der Tür. Wir wurden noch vor der offiziellen Einlasszeit hereingelassen, damit wir nicht draußen frieren mussten. Man musste weder ein Parkticket bezahlen, noch für die Garderobe. Das nenn ich mal besucherfreundlich :) Mir wurde sofort alles aus fotografischer Sicht gezeigt, selbst der Parktheater-Direktor „Jo-Jo“ Jostmann ließ es sich nicht nehmen, mich persönlich zu begrüßen. Wow! Was sind das alles fürs liebe Menschen dort! Es gab eine Bar und ein Häppchenstand, alles zu fairen Preisen und sehr, sehr lecker! Das Parktheater war gut besucht, aber so mancher Platz blieb wohl auch auf Grund des Wetters leer.

Um 20 Uhr gingen die Lichter aus. Bevor es aber tatsächlich losging, gab es eine kurze Ansprache von Werner Ewest vom Förderverein des Parktheaters, um den Besuchern den Verein und die Kunst näher zu bringen.
Dann öffnete sich endlich der Vorhang und die ersten Taiko Trommeln hallten tief und mystisch durch das Theater. Schnell wurde es wild und martialisch. Die Tänzer wirbelten voll unbändiger Energie mit großen und kleinen Trommeln über die Bühne und versetzten das (durchschnittlich recht alte) Publikum ins Staunen. Es war mindestens genauso spannend die Gesichtsausdrücke der Besucher zu beobachten.

Die Körperbeherrschung der Tänzer ist wirklich phänomenal. Manche Trommeln sind wirklich riesig, dürften so einiges wiegen und wurden dennoch herumgewirbelt, als wären sie aus Schaumstoff. Im Vergleich zur Samurai Of The Drums Show vor 2 Jahren, ist Drum Heart bewegungsintensiver und energiegeladener. Die Trommelanschläge waren hart und schnell. Dafür waren die Bewegungen insgesamt nicht mehr so fein ziseliert ästhetisch, sondern wild und maskulin. Außer bei den Damen natürlich, die entweder im klassischen Obi oder in wallenden Gewändern besonders grazil agierten.
Es gab viel Neues, aber auch Elemente, die aus der letzten Show leicht abgeändert übernommen wurden. Ein Highlight war sicherlich der Balance-Akt mit den Hoverboards, die „Leuchtmännchen“ oder auch, ganz putzig, die beiden… öhm… nennen wir sie mal Manga-Schlümpfe ;)
Natürlich gab es auch wieder einen Part bei welchem die Mitwirkung des Publikums erforderlich war, der recht schleppend anlief. Es dauerte, bis die Anwesenden kapierten, was das Ensemble von ihnen wollte. Das sorgte dann aber auch für so manchen Lacher.
Der Szenenwechsel geschah schnell und wie von Geisterhand. Erhu- und Flötensolos dienten zur Ablenkung, während hinter dem zweiten geschlossenen Vorhang das Equipment ausgewechselt wurde. Logistisch eine Meisterleistung.

Das dreizehnköpfige DRUM TAO Ensemble bot dem Publikum eine 2-stündige Show mit Zugabe und mit einer 15 Minuten Pause dazwischen, bei der sofort einige der Tänzer anwesend waren, um mit dem Publikum zu reden, Fotos zu machen und vor allem das Merchandise an den Mann oder die Frau zu bringen. Und auch nach der Show ließ es sich ein Großteil des Ensembles nicht nehmen sich unters Volk zu mischen.

Insgesamt muss ich gestehen, ist die Magie und die überbordende Begeisterung, die ich bei der Samurai Of The Drums Show vor 2 Jahren empfand, ein bisschen verloren vergangen. Natürlich ist auch Drum Heart eine absolut exzellente Performance. Aber Licht und Sound waren meiner Meinung nach nicht ganz so toll, und da der Fokus ein wenig mehr auf Bewegung und Dynamik lag, litt die Atmosphäre und die Magie ein wenig darunter. Nichtsdestotrotz ist eine DRUM TAO Show immer ein großartiges Erlebnis, definitiv ein Highlight im Konzert- und Theaterjahr. Kann ich nur jedem empfehlen! TAO touren noch einige Zeit durch Deutschland. Wer kann, sollte sich diese Show ansehen!

 

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography