Absent
Minded - Abysmal Torment - Artillery - Avulsed - Benediction -
Benighted - Bleeding Red - Cephalic Carnage - Darkness - Destruction
- Disbelief - Dying Fetus - Entombed - Exhumed - Fleshcrawl -
Hail Of Bullets - Hellish Crossfire - Houwitser - Legion Of The
Damned - Malignant Tumour - Milking The Goatmachine - Morgoth
- Obscura - The Protectors - Severe Torture - Sinister - Sodom
- Soul Demise - Sterbhaus - Syphor - Thanatos
::
Fotos :: Samstag
::
Das
WAY OF DARKNESS Festival im oberfränkischen Lichtenfels
weiß schon seit jeher mit einem interessanten, ausgewogenen
Billing im Hartwurst-Bereich zu überzeugen – dieses
Jahr gar mit einigen Granaten. So geben sich SODOM, MORGOTH
oder die schwedischen Ur-Deather ENTOMBED die Ehre, um
die Stadthalle, in unseren Kreisen auch bekannt als Gastgeber
des Pagan-/Black Metal Festivals Ragnarök, in Schutt und
Asche zu legen.
Von München aus kommt man recht zügig und problemlos
in Lichtenfels an. Ausschilderungen gab es leider nicht so viele,
daher sind wir sicherheitshalber gleich mal vorbeigefahren –
an sich kein Problem, denn die verträumte Altstadt lädt
ein, sie etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, auch wenn wir
zügig unser Lager aufschlagen wollten.
An der Stadthalle angekommen, funktionierte dann so ziemlich alles
reibungslos – es lohnt sich halt immer, eine charmante Dame
mit im Tross zu haben, die den Securities bereitwillig den Kofferraum
öffnet und diese daher eher unkonzentriert und sporadisch
nach Glasflaschen suchen... ;)
Das Lager
aufgeschlagen und die Leute von Fahrer Harry kennengelernt, hieß
es, sich möglichst schnell in die Halle zu bewegen, um wenigstens
ob der späten Ankunft die Grinder von ::
MILKING
THE GOATMACHINE :: zu sehen. Mir mundet das gesehene
nicht sonderlich gut – was gewiss nicht an der engagierten
Performance oder dem guten Sound liegt. Die vielen Breakdowns
gehen mir zu sehr in Richtung Core, genauso wie das Gebahren auf
der Bühne. Ihre Fans haben die Jungs aber zweifellos –
mich haben sie nicht dazugewinnen können.
Die erste
kleine Überraschung des Festivals sind dann die Thrasher
von :: DARKNESS
:: die seit geraumer Zeit unter dem Namen Eure Erben
firmieren. Sehr tight rotzt der Vierer seinen oldschooligen Thrash
Metal herunter und das Organ von Sänger/Gitarrist Arnd ist
im wohlig kratzigen Tenor anzusiedeln, welcher mir in dieser Spielart
am ehesten zusagt. Die Reihen sind noch nicht sonderlich gefüllt,
was mir Sorge bereitet, denn mit der nächsten Band wartet
eine der wichtigsten deutschen Death Metal Bands auf.
Die Rede ist
von :: FLESHCRAWL
::, den schwedischsten Schwaben überhaupt. Bereits
ab der ersten Note ist mehr als klar, dass die fünf Jungs
nichts anbrennen lassen werden. Angefangen bei dem verdammt geilen,
druckvollen Sound, über die typischen Sunlight-Gitarren bis
hin zum coolen Gepose von Sänger Sven, der gesanglich absolut
fit ist, stimmt alles. FLESHCRAWL – frühe Anwärter
auf den Gewinner des ersten Tages!
Kurze Umbaupause
und dann ist es Zeit für die derzeit enorm angesagten Tech
Deather :: OBSCURA
:: Schon beeindruckend, wie scheinbar spielerisch einfach
verschiedenste Skalen, Rhythmus- und Tempowechsel runtergerotzt
werden, als ob es nichts simpleres gäbe. Die Jungs aus München
spielen einen äußerst kurzweiligen Set, wirken trotz
ihrer Liveroutine äußerst bodenständig und Neubasser
Linus hat sich äußerst schnell in die Band eingefügt.
Daumen nach oben!
Die Enttäuschung
darüber, dass die Schweden von Grave recht kurzfristig vom
Billing gesprungen sind, schwappt ziemlich schnell in Begeisterung
bei den anwesenden Oldschool Death Metal Fans. Denn die Festivalveranstalter
konnten mit :: SINISTER
:: einen adäquaten Ersatz engagieren. Bunt durch
die Prärie der Bandgeschichte rieselt eine Riffsalve nach
der anderen über die Zuschauer und die gehen ab wie Zäpfchen.
Das äußerst agile Quintett hat ihren Status, eine der
Vorreiter des europäischen Death Metal zu sein, nicht umsonst
inne. Vor allem Sänger und Gründungsmitglied (in den
frühen Jahren noch als Drummer tätig) ist kaum zu bremsen,
reißt das Publikum mit und liefert eine astreine Performance
ab.
Das würdige
Oldschool Death Metal Trio Sinister, Benediction und Morgoth wird
mit dänischem Thrash Metal aus dem Hause ::
ARTILLERY
:: aufgelockert.
Meins ist das ja nicht unbedingt, aber an dem Status der Thrasher
innerhalb der Szene braucht man nicht zu zweifeln. Jedenfalls
liefern die Herren einen energischen Gig ab, der gut bei den Kuttenträgern
im Publikum ankommt.
Dann wären
wir bei der neben Bolt Thrower wohl dienstältesten Death
Metal Walze :: BENEDICTION
:: Dass die Herren um die beiden Klampfer Peter und
Darren (beide seit dem Meilenstein Subconscious Terror
an Bord), die ja doch schon das ein oder andere Jährchen
auf dem Buckel haben, dermaßen spritzig und energisch auf
der Bühne agieren würden, überrascht den Betrachter
dann doch. Und der Backstage so introvertiert wirkende Sänger
Dave Hunt wird auf der Bühne zum Berserker. Neuere wie ältere
Songs werden zum besten gegeben – der krönende Abschluss
ist schließlich Subconscious Terror und den singt
Dave um keinen Deut schlechter als Barney seinerzeit. Für
mich persönlich fehlte nur noch Down On Whores sowie
Dark Is The Season.
Dass ::
MORGOTH
:: Tagessieger werden würden, war eh schon klar,
hat man die Band denn auf dem Party.San kurz zuvor erleben dürfen.
Mit aufgestockter Spieldauer durfte man dennoch gespannt sein,
welche Songs es denn in die Setlist geschafft haben. Und siehe
da, neben dem Ultragroover Resistance wird der Meute der
Odium-Hit Under The Surface vorgeworfen.
Wunderschön tight zockt sich die Saitenfraktion durch den
Set, wobei im Vergleich zum Party.San das Hauptaugenmerk nicht
nur auf Cursed liegt, sondern das Set wurde durch
eine Handvoll mehr Songs aus dem Resurrection Absurd/The
Eternal Fall Fundus gefüllt. Neben standardgemäß
alles vernichtenden Granaten wie Body Count, Burnt Identity,
Sold Baptism, Pits Of Utumno und dem Bandhit Isolated
gibt es daher auch Platz für Songs wie White Gallery oder
Selected Killing. Marc (mal wieder mit seinen äußerst
effektiven Kontaktlinsen) gibt sich gewohnt agil, hat gut Feuer
unter’m Arsch und sichtlich Spaß dabei, auf der Bühne
zu stehen. Können das Entombed am nächsten Tag noch
toppen?
Kleine Notiz am Rande: war Gitarrist Sebastian in einem kurzweiligen
Gespräch noch etwas vorsichtig mit seinen Aussagen ob einer
neuen MORGOTH CD, desto konkreter wurde Sänger Marc,
der meinte sie seien „auf einem guten Weg“. Das will
ich doch hoffen!
Die einzige
Sorge, die mir bleibt, ist, ob ich die Nacht überleben werde
bzw. ob ich genügend trinken kann, um vom Ableben zumindest
nichts zu merken und dementsprechend hänge ich mich herein
und sehe den :: SODOM
:: Set nur aus sicherer Entfernung. Kommen natürlich
gut an und sind ob ihres Status auch definitiv der würdige
Headliner, aber mich berührt der Sound nicht, erst recht
nicht nach dem, was Morgoth vor ihnen geboten hat.