Nachdem 
                ich vom ZWISCHENWELTEN FESTIVAL 4 im letzten 
                Jahr restlos begeistert war (Bericht 
                und Fotos hier), kamen wir nicht umhin, in diesem Jahr das 
                Festival sogar aktiv zu präsentieren. 
                Einmal mehr versprach ein strahlend blauer Himmel und angenehme 
                Temperaturen ein bombastisches Festivalvergnügen in einer 
                atemberaubenden Location, der Festung Ehrenbreitstein. Einfach 
                nur genial! In familiärer Begleitung (meine Schwester nebst 
                Freund konnten den Berichten und Fotos vom letzten Jahr nicht 
                widerstehen) ging’s zunächst zum Essen in die Stadt 
                (die Altstadt hat einiges zu bieten) und dann um 15 Uhr mit dem 
                ersten Festival-Shuttle-Bus nach oben, zur Festung. Dummerweise 
                war auch in diesem Jahr die Zeit wieder zu knapp bemessen, um 
                sich mal so richtig umfangreich mit den Festungsanlangen zu beschäftigen, 
                die sind nämlich riesig. Nächstes Jahr fahre ich 2 Stunden 
                früher zur Festung! So! 
              
              Nun, was hat 
                sich auf dem ZWISCHENWELTEN FESTIVAL 5 geändert? 
                Dieses Mal gab es eine extra Weizenbiertheke und – jetzt 
                kommt’s – ne Absinth Bar (noch Fragen?...*g*). Die 
                „Fressmeile“ war um einiges ausgebaut (es gab diesmal 
                keine Versorgungsprobleme, oh und lecker Flammkuchen) und zusätzlich 
                noch einen Crépe-Stand, der bis zum Schluss über die 
                Maßen belagert war. Nur Odin’s Blut war mal wieder 
                nach der Hälfte des Festivals ausgegangen *grummel*. Ansonsten 
                wurden die Getränkepreise im Vergleich zum Vorjahr noch mal 
                ein bisschen gesenkt, so dass hier zumindest keine Wünsche 
                offen blieben (Odin’s Blut für 2,50 Euro, Bier 1 Euro 
                – allerdings in 0,2 Bechern, besser wären 0,4 für 
                2 Euro ;))
              • 
                Fotos •
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                MERLONS LICHTER 
                ~ legten pünktlich um halb fünf los 
                und füllten schlagartig den Platz vor der Bühne. Blümchenbunt 
                und mit orientalischem Touch präsentierten MERLONS 
                LICHTER hauptsächlich Songs vom Album Lust. 
                Was auf CD ziemlich schwülstig und pathetisch daher kam, 
                entpuppte sich live als gelungene Folk/Rock Nummer. Für’s 
                Auge gab es auch was: die bauchtanzende Backgroundsängerin 
                für die Jungs und der charismatische Fronter für die 
                Mädels. Ich mag die Musik immer noch nicht sonderlich aber 
                für Band und Publikum war es definitiv ein gelungener Einstand. 
                
              
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                KORPIKLAANI 
                ~ haben das ZwischenWelten dann einfach mal weggeblasen!!! 
                Ohne Wenn und Aber die geilste Band des Abends! Finnischer Humppa 
                Metal war für die meisten Anwesenden bis dato ein böhmisches 
                Dorf, aber dem frenetischen Feedback nach zu urteilen, wird man 
                viele auf der Oktober-Tour von KORPIKLAANI wieder 
                treffen. Ich hab sie auch zum ersten Mal live gesehen und bin 
                definitiv wieder mit dabei ;) Die Finnen verbreiteten eine unglaublich 
                gute Stimmung, sprangen quietschfidel auf der Bühne umher 
                und versorgten die ersten Reihen mit der einen oder anderen Flasche 
                Bier. Eine Kommunikation kam allerdings kaum zustande, da die 
                Band scheinbar wenig englisch spricht und die Deutschen kein Finnisch 
                verstehen wollten ;) Nun ja, ist auch nicht wichtig, es ging ums 
                Bier, das hat jeder begriffen *lol* Hier gab’s dann auch 
                gleich die erste Zugabe. War das die finnische Nationalhymne? 
                Vielleicht die Finnische Bierhymne… Egal! Einfach nur grandios! 
                Kann ich nicht oft genug wiederholen… Die Jungs ließen 
                es sich danach auch nicht nehmen, sich im Publikum auszutoben, 
                Autogramme zu verteilen, mit den neuen Fans kräftig einen 
                zu trinken und auch die signierte KORPIKLAANI-Fahne 
                weiterzugeben. 
              
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                LETZTE 
                INSTANZ ~ hatten es sichtlich schwer, die 
                grandiose Stimmung aufrecht zu erhalten. Außerdem fehlte 
                die zweite Stimme Holly D., der krankheitsbedingt zuhause blieb. 
                Aber LETZTE INSTANZ haben ja ein sehr erfolgreiches 
                und ziemlich gehyptes Album (Im Licht) 
                im Rücken, so dass man hier auf jede Menge Fans stieß, 
                welche die Band richtiggehend abfeierten. 
              
              :. 
                ASP 
                ~ hatte ich ja schon auf dem Castle Rock gesehen 
                und auf vielen anderen Konzerten/Festivals davor. ASP 
                spielen an jeder Milchkanne und sind trotzdem ein Phänomen. 
                Es gab die übliche Kollektion aus Best-Of Hits, bei denen 
                es niemanden auf der Bank hielt, sei es nun Besessen, Sing 
                Child, Stimme der Nacht, Weltuntergang, She’s The Devil, 
                Schwarzer Schmetterling oder als Zugabe Ich will brennen, 
                inklusive kleinem Feuerwerk, das für viele Ah’s und 
                Oh’s sorgte.
              
              :. 
                TIAMAT 
                ~ bestritten auf dem ZwischenWelten Festival den 
                einzigsten Deutschland Gig in 2006. Aus den Düstermetallern 
                sind Gothics mit intellektuellem Anspruch geworden und hatten 
                es daher nicht schwer, das Publikum zu begeistern. Ich fand die 
                Show ein bisschen zahnlos, auf der Bühne gab es praktisch 
                keine Bewegung. Und das der eine oder andere Song aus alten „Metaltagen“ 
                mit dabei war (Wildhoney, In A Dream), blieb weitestgehend 
                unbemerkt. Nun, ich hab’s jedenfalls genossen, diese mal 
                wieder live zu hören ;) Atmosphäre und Melancholie waren 
                auf dieser Festung gut in Szene gesetzt und trotzdem blieb auch 
                immer eine fröhliche und gelassene Note bei der TIAMAT 
                Show erhalten. Damit brachte man das Festival kurz nach Mitternacht 
                zu einem würdigen Abschluss. 
              
              Fazit: 
                Nach 36 Stunden non Stopp (hatte noch Nachtdienst vorher) ging 
                wieder einmal ein durch und durch gelungenes Festival zu Ende, 
                auch wenn die Bandauswahl zumindest mich nicht wirklich vom Hocker 
                gerissen hat. Was die Zuschauerzahlen betrifft, waren heuer ca. 
                1100 Leute da, wo 2005 noch 1800 Leute ihren Spaß hatten. 
                Aber letztendlich muss man sagen: es ist eigentlich egal wer spielt, 
                denn es ist hauptsächlich die Location, das Drumherum (Daumen 
                hoch an Steffen für die Organisation!!!) und das super Wetter, 
                das dieses Festival so einzigartig macht. KORPIKLAANI 
                waren, wie schon geschrieben unglaublich und das Highlight auf 
                dem ZW5. Meine Schwester war hin und weg und darüber hinaus 
                auch von ASP komplett fasziniert, während 
                ihr Freund den Weizenbierstand unwiderstehlich fand und darum 
                bittet, das der nächstes Jahr unbedingt wieder vor Ort sein 
                soll, dann kommt er auch wieder ;) 
                Meine Laune wurde zwar durch die Tatsache ein wenig gedrückt, 
                das mein eintausend Euro teures Zoomobjektiv komplett den Geist 
                aufgegeben hat und ich mich mit 50mm arrangieren musste, aber 
                was soll’s. Es ging auch so und ich hoffe, die Fotos reflektieren 
                trotzdem ein fantastisches Festival. Und nächstes Jahr sind 
                wir wieder da, keine Frage! ;)
              