An
einem Freitag Abend nach Köln zu fahren ist zugegebenermaßen
ein automobiler Selbstmord. Aber… dank cleverer Vorausplanung
gelang es mir trotzdem alle Staus zu umkurven und in verträglicher
Zeit das Ziel - in diesem Falle die Werkstatt
zu Köln - zu erreichen. Pünktlich zum Einlass stand
ich auf der Matte. Perfekt! Um dann… ne geschlagene Stunde
mit Heerscharen von Fans in der Kälte auszuharren. Also alles
ne Stunde nach hinten verschoben. Und die sollen wirklich alle
in die Werkstatt passen? *staun*
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Fotos ::
Dass es eine
Supportband geben würde, wusste ich nur vom Hörensagen,
angekündigt war nix. Tatsächlich hopste ein Berliner
Duo namens :: HERZFEIND
:: auf die Bühne und legte mit einem Seitenhieb
auf Heidi Klum mit Bulimieshow los. Ich muss gestehen,
musikalisch fand ich es genauso fürchterlich, wie es der
Name bereits implizierte. Neue deutsche elektronische Härte
oder so. Da hilft es auch nicht, dass sich hinter dem männlichen
Part der ehemalige Dreadful Shadows Gitarrist André Feller
verbirgt und auch seine „Gesangeshälfte“ Juliane
Richter an und für sich sehr sympathisch rüberkam. Beim
Gesang haperte es, bei der Performance auch. Aber gut, vielleicht
wird ja noch was draus, HERZFEIND haben ja gerade erst
angefangen ;) Und immerhin konnten sie nach dem letzten Track,
dem Ton Steine Scherben Cover Mach kaputt was Dich kaputt macht
einiges an wohlwollenden Applaus einheimsen.
Setlist: Bulimieshow, Bitter, Fort von hier, Sucht,
babel brennt, Aufstehn, Mach kaputt was Dich kaputt macht (Ton
Steine Scherben)
Aber keine
Frage, die proppevolle Werkstatt war nur wegen einer Band hier
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ZEROMANCER
:: Die Norweger liessen sich allerdings gepflegt Zeit.
Ich schätze, da dies heute Abend der Tourauftakt war, ging
noch einiges hinter der Bühne drunter und drüber. Dann
war es aber endlich soweit und unter lautem Gekreische und enthusiastisch
geschwungenen Norweger-Flaggen legten ZEROMANCER los. Spätestens
ab Doppelgänger I Love You stand die Werkstatt Kopf.
Sänger Alex Møklebust entpuppte sich als absoluter
Unruhegeist, stand keine Sekunde still und hüpfte auf seiner
Monitorbox herum. Gut, hatte den Vorteil, dass ich ihn so wenigstens
halbwegs fotografieren konnte, da ich noch nicht mal ansatzweise
an die Bühne kam. Noch aggressiver ging Basser Kim Ljung
zu Werke; so hab ich die Jungs noch nie erlebt. Pure Energie auf
Fusionsniveau :) Um diesen Konzertabend zu etwas ganz Besonderem
zu machen, legten ZEROMANCER sogar noch nach, mit Songs,
die sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr live gespielt haben,
wie z.B. Famous Last Words (zuletzt vor 8 Jahren live gespielt),
der Solo-Performance von Alex bei Mint oder dem seltenen
House Of Cards. Die Werkstatt tobte regelrecht, was wiederum
der Band alles abverlangte, die dann aber dennoch nach der regulären
Zugabe aus 3 Songs noch einen draufpackte und die frenetischen
Fans mit Cupola in die kalte Nacht entließ. Ein unglaubliches
Konzert, eine unglaubliche Stimmung, einfach grandios!
Setlist: 2.6.25, V, Doppelgänger I Love You, ChromeBitch,
Clone Your Lover, Need You Like A Drug, The Pygmalion Effect,
Sinners International, Ammonite, The Hate Alphabet, Revengefuck,
Mint, Mercenary, It Sounds Like Love (But It Looks Like Sex),
Houses Of Cards, Photographic (Depeche Mode Cover) // Fade To
Black, Famous Last Words, Dr. Online // Cupola