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HERZFEIND

 
2010-11-19 DE – Köln - Werkstatt

An einem Freitag Abend nach Köln zu fahren ist zugegebenermaßen ein automobiler Selbstmord. Aber… dank cleverer Vorausplanung gelang es mir trotzdem alle Staus zu umkurven und in verträglicher Zeit das Ziel - in diesem Falle die Werkstatt zu Köln - zu erreichen. Pünktlich zum Einlass stand ich auf der Matte. Perfekt! Um dann… ne geschlagene Stunde mit Heerscharen von Fans in der Kälte auszuharren. Also alles ne Stunde nach hinten verschoben. Und die sollen wirklich alle in die Werkstatt passen? *staun*

:: Fotos ::

Dass es eine Supportband geben würde, wusste ich nur vom Hörensagen, angekündigt war nix. Tatsächlich hopste ein Berliner Duo namens :: HERZFEIND :: auf die Bühne und legte mit einem Seitenhieb auf Heidi Klum mit Bulimieshow los. Ich muss gestehen, musikalisch fand ich es genauso fürchterlich, wie es der Name bereits implizierte. Neue deutsche elektronische Härte oder so. Da hilft es auch nicht, dass sich hinter dem männlichen Part der ehemalige Dreadful Shadows Gitarrist André Feller verbirgt und auch seine „Gesangeshälfte“ Juliane Richter an und für sich sehr sympathisch rüberkam. Beim Gesang haperte es, bei der Performance auch. Aber gut, vielleicht wird ja noch was draus, HERZFEIND haben ja gerade erst angefangen ;) Und immerhin konnten sie nach dem letzten Track, dem Ton Steine Scherben Cover Mach kaputt was Dich kaputt macht einiges an wohlwollenden Applaus einheimsen.
Setlist: Bulimieshow, Bitter, Fort von hier, Sucht, babel brennt, Aufstehn, Mach kaputt was Dich kaputt macht (Ton Steine Scherben)

Aber keine Frage, die proppevolle Werkstatt war nur wegen einer Band hier :: ZEROMANCER :: Die Norweger liessen sich allerdings gepflegt Zeit. Ich schätze, da dies heute Abend der Tourauftakt war, ging noch einiges hinter der Bühne drunter und drüber. Dann war es aber endlich soweit und unter lautem Gekreische und enthusiastisch geschwungenen Norweger-Flaggen legten ZEROMANCER los. Spätestens ab Doppelgänger I Love You stand die Werkstatt Kopf. Sänger Alex Møklebust entpuppte sich als absoluter Unruhegeist, stand keine Sekunde still und hüpfte auf seiner Monitorbox herum. Gut, hatte den Vorteil, dass ich ihn so wenigstens halbwegs fotografieren konnte, da ich noch nicht mal ansatzweise an die Bühne kam. Noch aggressiver ging Basser Kim Ljung zu Werke; so hab ich die Jungs noch nie erlebt. Pure Energie auf Fusionsniveau :) Um diesen Konzertabend zu etwas ganz Besonderem zu machen, legten ZEROMANCER sogar noch nach, mit Songs, die sie schon seit Ewigkeiten nicht mehr live gespielt haben, wie z.B. Famous Last Words (zuletzt vor 8 Jahren live gespielt), der Solo-Performance von Alex bei Mint oder dem seltenen House Of Cards. Die Werkstatt tobte regelrecht, was wiederum der Band alles abverlangte, die dann aber dennoch nach der regulären Zugabe aus 3 Songs noch einen draufpackte und die frenetischen Fans mit Cupola in die kalte Nacht entließ. Ein unglaubliches Konzert, eine unglaubliche Stimmung, einfach grandios!
Setlist: 2.6.25, V, Doppelgänger I Love You, ChromeBitch, Clone Your Lover, Need You Like A Drug, The Pygmalion Effect, Sinners International, Ammonite, The Hate Alphabet, Revengefuck, Mint, Mercenary, It Sounds Like Love (But It Looks Like Sex), Houses Of Cards, Photographic (Depeche Mode Cover) // Fade To Black, Famous Last Words, Dr. Online // Cupola

 

story & pics © Dajana