The World’s Most Extreme Metal Cruise

 
2012-12-04 Seaday
 
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Abiotic - Artillery - At The Gates - Brujeria - Corrosion Of Conformity - Grave - Hackneyed - Havok - Headcrusher - Loudblast - Mayhem - Moonspell - Morgoth - Municipal Waste - Napalm Death - Necronomicon (CAN) - Possessed - Rotting Christ - Sacred Reich - Sanctuary - Seita - Sepultura - Sólstafir - Zanthropya Ex

Dienstag morgens um 10… bin ich noch viel zu kaputt und müde, um mir :: ARTILLERY :: anzuschauen.

:: Fotos ::

Stattdessen schlepp ich mich ein bißchen später, nach ausgiebigen und sehr leckerem Frühstück und noch vor dem Mittagessen, zu :: MORGOTH :: auf das Pool Deck. Bei strahlendem Sonnenschein und einer kräftigen Seebrise. Death Metal auf karibisch oder so ;) Und das funktioniert auch. Fehlte eigentlich nur was Alkoholisches in der Hand, aber dafür ist es dann doch noch zu früh ;) MORGOTH lassen jedenfalls nichts anbrennen und liefern eine eindrucksvolle Show ab, auch wenn das Publikum nur recht spärlich anwesend ist. Schade, schade auch, daß die beiden Shows auf der BARGE TO HELL wohl die allerletzten MORGOTH Shows sein werden. Einmal dürfen sie ja noch (am Donnerstag). Klasse! Es war mir eine Ehre :)
Setlist: Suffer Life, Lies Of Distrust, White Gallery, Travel, Sold Baptism, Body Count, Selected Killing, Burnt Identity // Pits Of Utumno

Da ich die Spectrum Lounge außen vor lasse, bis auf eine Ausnahme, genieße ich die Sonne und als nächstes :: LOUDBLAST :: Die Franzosen konnten ja bei uns rezensionstechnisch ordentlich abräumen und auch live sind die Franzosen eine Wucht. „Kontrollierte Aggression, höllischer Groove, flirrende Gitarrensoli, eine dunkle, erdig rauhe Stimme – mehr braucht es nicht für des Headbanger’s Glückseligkeit!“ Ich hätte es nicht besser ausdrücken können!

Die gewichtigen Thrasher von :: SACRED REICH :: haben es in der Sonne nicht leicht, obwohl sie solche Temperaturen eigentlich gewöhnt sein müßten. Mittlerweile ist das Metalvolk wach und steht zahlreich vor der Bühne. Endlich. SACRED REICH sind ein Phänomen. Egal wo sie spielen, es ist immer (wieder) großartig. Die Jungs verbreiten sowas was von guter Laune, sind immer zu Scherzen aufgelegt und spielen sich dabei die Seele aus dem Leib. Einfach unwiderstehlich.

So, jetzt darf es schon mal ein Cocktail sein ;) Shane Embury die Zweite. Vermummt poltern als nächstes :: BRUJERIA :: auf die Bühne, diesmal in Begleitung einer… Lady, die ein paar weibliche Grunts beisteuert und wohl auch für die Herren der Schöpfung was für das Auge bieten soll. Ich empfand sie eher als abschreckendes Beispiel für Schönheitschirurgie. Wie auch immer. Nicht spektakulär aber unterhaltsam. Ach ja, neben Shane ist auch Adrian Erlandsson vielbeschäftigt auf der BARGE TO HELL, da er hier außerdem auch bei Paradise Lost und At The Gates trommelt.

Für :: SOLSTAFIR :: mach ich ne Ausnahme und pilger nun doch in die Spectrum Lounge. Die ist fast leer und schon beinahe eisig kalt. Paßt ja zu den Isländern. Die Musik ist wie immer magisch, auch wenn SOLSTAFIR bei einem Song mal kurz rausfliegen und Sänger Aðalbjörn Tryggvason das mit einem „sorry, das ist nicht sehr professionell“ entschuldigt. Die 45 Minuten sind natürlich wieder viel, viel zu kurz *seufz*
Setlist: Ljós I Stormi, Þin orð, Fjára, Goddess Of The Ages

Auftauen, Cocktail und nun :: CORROSION OF CONFORMITY :: Die hab ich bisher noch nie live gesehen und war dementsprechend neugierig. Eine Legende… und was soll ich sagen? Die nächste Band die mich einfach aus den Socken haut :) Ich liebe den groovigen, 70s beeinflußten Crossover und deren bissige Texte. Mike Dead hat sicherlich was sehr Kauziges an sich, ist aber auch ungemein sympathisch.

Shane die Dritte und einen wie üblich nicht zu stoppenden Barney Greenway. Es ist Zeit für :: NAPALM DEATH :: Barney läßt sich natürlich wieder an Politik und Religion aus, während er wie ein Flummi auf der Bühne rumhüpft. Hier im Theater ist der Seegang, der ein wenig zugelegt hat, besonders deutlich zu spüren und führt schonmal zu Gleichgewichtsproblemen bei Fans und Musikern, und das ganz ohne Alkohol. Komisches Gefühl… ehrlich.

:: MAYHEM :: sind hinterher, ehrlich gesagt, totlangweilig. Kein Licht, nur Nebel und Stroboskope und eine lahme Performance. Das hab ich auch schon mal besser erlebt.

Aaaaaahhhh, jaaaaaa, endlich!!! :: SANCTUARY :: Götter der frühen 90iger. Kaum, daß es bei Nevermore kriselte, war das vollmundig abgegebene Versprechen, daß SANCTUARY ein für alle Mal passé sind, passé. Gut für uns. Die Seattle Jungs hatten offensichtlich reichlich vorgefeiert und hatten so ihre Sprach- und Koordinationsprobleme. Der Show an sich hat das allerdings nicht geschadet und ich hatte einen Heidenspaß Songs wie The Mirror Black, Taste Revenge oder Seasons Of Destruction lauthals mitzusingen und mir den Hals dabei abzuschrauben. Einfach ganz, ganz großartig!!! Oh, und es gab einen neuen Song namens Low, der schonmal live gespielt wurde und seit dem in grausig schlechter Qualität auf YouTube rumgeistert, worüber sich Warrel Dane dann auch kräftig ausließ. Also über das Thema an sich, das Mitschneiden (und knipsen) von Konzerten mit dem Handy und so… SANCTUARY sind somit definitiv jetzt schon ein Highlight der gesamten Cruise. Jawoll ja. Das sind Götter! Und ich bin froh, daß sie wieder da sind!
P.S. Das gegen den Seegang ansaufen scheint aber auch nicht wirklich zu funktionieren… ;)
Setlist: Die For My Sins, Seasons Of Destruction, Battle Angels, White Rabbit, The Mirror Black, Soldiers Of Steel, Sanctuary, Low (new), Taste Revenge, Long Since Dark, Future Tense

No rest for the wicked… und weiter geht es mit :: AT THE GATES ::, die mich schon auf dem Party San vollauf begeistern konnten. Die Schweden machten es sich relativ einfach und spielten beinahe komplett die Purgatory Unleashed - Live At Wacken runter. Das kann man sich einfach merken und läßt Zeit, um sich selbst ordentlich auszutoben ;) Tompa rules!
Setlist: Intro, Slaughter Of The Soul, Cold, Terminal Spirit Disease, Raped By The Light Of Christ, Under A Serpent Sun, Windows, World Of Lies, The Burning Darkness, The Swarm, Suicide Nation, Nausea, The Beautiful Wound, Unto Others, All Life Ends, Blinded By Fear, Kingdom Gone

So. Wie hier schon zu lesen war, hat mich die eine oder andere Band bereits total begeistert und aus den Schuhen gehauen. Aber… das läßt sich tatsächlich noch toppen ;) :: MOONSPELL :: können das. Ich meine, die Portugiesen sind bekannt für ihre intensiven und formidablen Shows, aber heute Nacht haben sie sich selbst übertroffen. Man schaue nur auf die Setlist. Ich krieg mich überhaupt nicht mehr ein, bin hin und weg. Die Kamera fliegt nach dem Titeltrack des neuen Albums Alpha Noir in die Ecke und dann wird gerockt. Zum niederknien!
Setlist: Axis Mundi, Alpha Noir, Opium, Awake, Wolfshade (A Werewolf Masquerade), Lickanthrope, Love Is Blasphemy, Em Nome do Medo, Vampiria, Alma Mater, Full Moon Madness

:: SEPULTURA :: können danach tatsächlich das Level einigermaßen halten und begeistern ebenfalls mit old school Material. Da hab ich einiges von schon sehr lange nicht mehr live gesehen bzw. gehört. Klasse. Bei der Gelegenheit darf ich dann auch gleich den neuen Drummer Eloy Casagrande begutachten, der hier einen famosen Einstand gibt. Ich habe inzwischen sowas wie einen persönlichen Cocktail Servierer, der bereits auf Fingerzeig losläuft und mir den Southern Comfort bringt. Sehr aufmerksam, dankeschön :)
Setlist: Intro, Beneath The Remains, Refuse/Resist, Kairos, Convicted In Life, Dialog, Attitude, Altered State, Dead Embryonic Cells, Subtraction, Infected Voice, Arise, Ratamahatta, Roots Bloody Roots

Wo ich gerade bei den Superlativen so schön in Fahrt bin, ich hab noch eine. Noch einmal eine Legende, Götter, die Godfathers ov Death Metal, die ich tief in mein schwarzes Herz geschlossen und noch nie live gesehen habe: :: POSSESSED :: Was soll ich sagen… es war atemberaubend großartig. Sänger Jeff Becerra heizte in seinem Rollstuhl wie ein Wahnsinniger über die Bühne, ohne Scheu, ohne Bremsen, immer gut für ein Bonmot und versprühte pure Freude an dem was er tat. Okay, er stand ohne Zweifel enorm im Vordergrund und ließ seine Mitstreiter blaß aussehen, aber das war auch irgendwie zu erwarten. Außergewöhnlich. Grandios. Pure Liebe!
Setlist: Intro, Pentagram, Beyond The Gates, The Eyes Of Horror, Séance, Fallen Angel, Burning In Hell, The Heretic, Phantasm, Evil Warriors, Swing Of The Axe, Tribulation, My Belief, The Exorcist, Confessions, Death Metal

Um die Nacht zu beschließen genehmige ich mir noch ein bißchen mehr Death Metal und :: GRAVE :: Diesmal ist auch noch ordentlich was los vor der Bühne. Es ist windig aber mild. Perfekt. Auch GRAVE lassen es neben neuem Material nicht an Klassikern fehlen. Nicht die schlechteste Art einen Tag zu beschließen, für Begeisterungsstürme reicht es allerdings nicht mehr.
Setlist: You'll Never See..., Passion Of The Weak, Morbid Way To Die, Deformed, Bullets Are Mine, Amongst Marble And The Dead, Disembodied Steps, Soulless, Into The Grave

 

story & pics © Dajana