The Last Supper

 
2011-08-26 NO – Bergen
 

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:: Samstag ::

Satyricon - Godflesh - Primordial - Nifelheim - Ghost - Negative Plane • Solstorm

The Dawn Of A New Age

Auch der Freitag Morgen beginnt lässig mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein über dem Fjord und den sieben Bergen drumherum. Großartig! Besser kann ein Tag gar nicht anfangen, oder? Nach dem obligatorischen Frühstück ging es mit der Fløibanen rauf auf den Fløyen und zu Fuss wieder runter, durch einen Märchenwald voller Trolle und Feen :)

  

Total verzückt ging es anschliessend in die USF Verftet, wo die mysteriösen Black Metaller von :: NEGATIVE PLANE :: den Auftakt zu den Haupttagen des HOLE IN THE SKY zelebrierten. Der Vermummung nicht genug, wurde die Bühne sowas von eingenebelt, das eigentlich mal überhaupt nix zu sehen war. Gelegentlich der Zipfel einer Kapuze oder der Hals einer Gitarre/Bass vielleicht… Musikalisch konnte ich den Amis durchaus was abgewinnen, zumal ich das aktuelle Album Stained Glass Revelation beachtlich finde, letztendlich fand ich sie aber nicht so bahnbrechend, wie es ihr Mysterium vermuten lassen würde.

:: Fotos ::

Es blieb auch weiterhin geheimnisvoll, lichtarm und sehr nebelig. Allerdings sind :: GHOST :: dabei deutlich unterhaltsamer, auch wenn die Schweden die Lager zu spalten wissen. Die einen haben sie verehrt, die anderen verflucht. Theatralischer Popmetal - man muss es eben mögen. Und es ist natürlich noch immer ein großes Geheimnis, wer sich unter den Kutten befindet. Muss übrigens verdammt heiss gewesen sein unter all diesen Kutten und Masken… Und zumindest sind GHOST halbwegs kommunikativ, nicht gerade auf der Bühne, aber in den weiten Welten des www ;)

Old school Black Metal as its best! :: NIFELHEIM :: sind garstig, schrill, düster und strotzen nur so vor Killernieten. Harmonien und Melodien… sind was für Weicheier. Rauh muss es sein und laut. Die perfekte Vertonung von Zerstörung, Tod und Teufel! Meine erste Begegnung mit den Höllenhunden… Ich will mehr! Ach ja, ein neues Album könnte mal wieder her!
Setlist: Black Evil, Demonic Evil, Satanic Sacrifice, Infernal Flame Of Destruction, Gates Of Damnation, Storm Of The Reaper, Sacrifice To The Lord Of Darkness, Sodomizer, Bestial Avenger, Storm Of Satans Fire // The Final Slaughter, Unholy Death

Obwohl ich :: PRIMORDIAL :: in diesem Jahr schon verdammt oft gesehen habe und mich selbst noch nicht einmal als großer Fan betrachte, faszinieren mich die Iren doch immer wieder auf’s Neue. Diese Intensität, das Charisma von Sänger Alan Averill, seine Leidenschaft und Unbeugsamkeit, das geht unter die Haut, immer wieder. Ganz großes Kino!
Setlist: No Grave Deep Enough, As Rome Burns, Bloodied Yet Unbowed, The Coffin Ships, Empire Falls

So. Kommen wir zu :: GODFLESH ::, einer DER Gründe, warum ich unbedingt auf das HOLE IN THE SKY wollte, neben dem Festival an sich. Damals hab ich sie nie live sehen können und jetzt gibt es nur eine Handvoll Shows, und die ausnahmslos auf irgendwelchen Festivals. Musikalisch stehen die Briten beim HOLE IN THE SKY ziemlich abseits und es gab nicht wenige fragende Gesichter, was denn nun kommen würde. Die Halle leerte sich dementsprechend. Schade. Denn GODFLESH liefern eine furiose Show ab, beginnen mit dem Meisterwerk Streecleaner, machen einen Schritt zurück zum 88iger Debüt und toben sich anschliessend bei Pure aus. Klirrend kalte und hämmernde Sounds, schneidende Gitarren und eine beinahe klaustrophobische Atmosphäre. Ich bin wie hypnotisiert. Einfach unbeschreiblich! Leider versinkt das Bühnenszenario einmal mehr in einer Nebelorgie, was im Grunde perfekt zur Show und Musik passt, schärft im Umkehrschluss aber die Sinne und somit das Hörvergnügen. Leider, leider haben GODFLESH kein Merchandise dabei, überhaupt nix, und lassen sich auch nicht Backstage blicken, um vielleicht mal ein paar Worte wechseln zu können.
Setlist: Like Rats, Christbait Rising, Streetcleaner, Tiny Tears, Avalanche Master Song, Mighty Trust Krusher, Spite, Mothra, Pure // Crush My Soul, Slateman

Der finale Tusch an diesem Abend kommt von :: SATYRICON :: die sich für eineinhalb Stunden mit einem Best Of durch die eigene Diskographie spielen, auch hier mit lange nicht mehr live gehörten super alten Klamotten dabei. Erhaben thront Mr. Wongraven über seinem Volk, dass ihm frenetisch huldigt. Als er dann auch noch in den Fotograben springt, um direkten Kontak aufzunehmen, gibt es kein Halten mehr. Eigentlich hätte er jetzt auch was von seinen edlen Tröpfchen verteilen können. Der Rest der Band spielt sich gewohnt die Seele aus dem Leib, bleibt aber dezent hinter dem großen Meister zurück. Und Frost verschwindet eh hinter seinem hoch aufgetürmten Kit. Attitüde hin oder her, die Show war schon ein Erlebnis und SATYRICON ein würdiger Headliner ;)
Setlist: Walk The Path Of Sorrow, The Wolfpack, Now, Diabolical, Black Crow On A Tombstone, Filthgrinder, K.I.N.G., Die By My Hand, Hvite Krists Dod, The Pentagram Burns, Fuel For Hatred // To The Mountains, Morther North

Damit findet der erste Festivaltag in der USF Verftet sein Ende. Leider war dieser (und auch der folgende) Konzertabend nicht uneingeschränkt so fantastisch wie das ganze Drumherum. Die Halle selbst offenbarte einige unschöne Schwachstellen. So gibt es mitten in der Halle eine riesige Säule, die den Blick auf die Bühne für die Hälfte des Publikums versperrte. Da sind riesige Bildschirme an deren Wände nur ein kleiner Trost. Aus der Vorhalle heraus war der Blick wegen der Theke, dem Mischpult und irgendwelchen Vorhängen ebenfalls sehr eingeschränkt. Dazu kommt, das der Einlass/Auslass-Bereich äußerst beengt war und so allenthalben Staus fabrizierte, so dass manchmal überhaupt kein Durchkommen war. Auch der Sound war ausserhalb des klassischen Bühnenbereiches meist fürchterlich. Die permanente Vernebelung und die schlechten Lichtverhältnisse machten es auch nicht besser. Insgesamt fand ich diese Halle für Konzerte nur bedingt geeignet. Wie im Nachhinein zu erfahren war, ist dies auch einer der Gründe, warum wir hier das letzte HOLE IN THE SKY zelebrieren. Denn die USF Verftet soll im nächsten Jahr umgebaut werden, was danach wird, weiss noch keiner und eine andere adäquate Halle scheint es in Bergen nicht zu geben. Dafür waren die restlichen Räumlichkeiten des USF sehr angenehm ;) Ganz besonders der Backstage-Bereich. Denn da lief die Party des Jahrhunderts *lach*. Und das von Anfang an. Hier war wesentlich mehr los, als unten in der Halle. Die hier Anwesenden glänzten durchweg mit bester Partylaune, waren in erster Linie Fans der hier gebotenen Musik und rockten ordentlich ab. Der DJ war aber sowas von unglaublich, spielte einen Klassiker nach dem anderen, den ganzen Abend lang, so dass immer irgendein Grüppchen oder eben alle kollektiv ausrasteten. Sowas hab ich noch nicht erlebt. Wir lagen diesem Mann buchstäblich zu Füssen! Um 2 Uhr morgen rief der dann die einheimischen Männer auf sich auszuziehen, um den besten Song der Welt zu zelebrieren: Hole In The Sky von Black Sabbath. Der Backstage verwandelte sich also in eine Zone wild moschender nackter Norweger. Einfach unbeschreiblich *lach*. Was für eine grandiose Nacht!!!

 

story & pics © Dajana