Satyricon
- Godflesh - Primordial - Nifelheim - Ghost - Negative Plane •
Solstorm
The
Dawn Of A New Age
Auch
der Freitag Morgen beginnt lässig mit strahlend blauem Himmel
und Sonnenschein über dem Fjord und den sieben Bergen drumherum.
Großartig! Besser kann ein Tag gar nicht anfangen, oder?
Nach dem obligatorischen Frühstück ging es mit der Fløibanen
rauf auf den Fløyen und zu Fuss wieder runter, durch einen
Märchenwald voller Trolle und Feen :)
Total verzückt
ging es anschliessend in die USF
Verftet, wo die mysteriösen Black Metaller von ::
NEGATIVE PLANE :: den Auftakt zu den Haupttagen des HOLE
IN THE SKY zelebrierten. Der Vermummung nicht genug, wurde
die Bühne sowas von eingenebelt, das eigentlich mal überhaupt
nix zu sehen war. Gelegentlich der Zipfel einer Kapuze oder der
Hals einer Gitarre/Bass vielleicht… Musikalisch konnte ich
den Amis durchaus was abgewinnen, zumal ich das aktuelle Album
Stained Glass Revelation beachtlich finde, letztendlich
fand ich sie aber nicht so bahnbrechend, wie es ihr Mysterium
vermuten lassen würde.
::
Fotos
::
Es blieb auch
weiterhin geheimnisvoll, lichtarm und sehr nebelig. Allerdings
sind :: GHOST
:: dabei deutlich unterhaltsamer, auch wenn die Schweden
die Lager zu spalten wissen. Die einen haben sie verehrt, die
anderen verflucht. Theatralischer Popmetal - man muss es eben
mögen. Und es ist natürlich noch immer ein großes
Geheimnis, wer sich unter den Kutten befindet. Muss übrigens
verdammt heiss gewesen sein unter all diesen Kutten und Masken…
Und zumindest sind GHOST halbwegs kommunikativ, nicht gerade
auf der Bühne, aber in den weiten Welten des www ;)
Old school
Black Metal as its best! :: NIFELHEIM
:: sind garstig, schrill, düster und strotzen
nur so vor Killernieten. Harmonien und Melodien… sind was
für Weicheier. Rauh muss es sein und laut. Die perfekte Vertonung
von Zerstörung, Tod und Teufel! Meine erste Begegnung mit
den Höllenhunden… Ich will mehr! Ach ja, ein neues
Album könnte mal wieder her!
Setlist: Black Evil, Demonic Evil, Satanic Sacrifice,
Infernal Flame Of Destruction, Gates Of Damnation, Storm Of The
Reaper, Sacrifice To The Lord Of Darkness, Sodomizer, Bestial
Avenger, Storm Of Satans Fire // The Final Slaughter, Unholy Death
Obwohl ich
:: PRIMORDIAL
:: in diesem Jahr schon verdammt oft gesehen habe und
mich selbst noch nicht einmal als großer Fan betrachte,
faszinieren mich die Iren doch immer wieder auf’s Neue.
Diese Intensität, das Charisma von Sänger Alan Averill,
seine Leidenschaft und Unbeugsamkeit, das geht unter die Haut,
immer wieder. Ganz großes Kino!
Setlist: No Grave Deep Enough, As Rome Burns, Bloodied
Yet Unbowed, The Coffin Ships, Empire Falls
So. Kommen
wir zu :: GODFLESH
::, einer DER Gründe, warum ich unbedingt auf
das HOLE IN THE SKY wollte, neben dem Festival an sich.
Damals hab ich sie nie live sehen können und jetzt gibt es
nur eine Handvoll Shows, und die ausnahmslos auf irgendwelchen
Festivals. Musikalisch stehen die Briten beim HOLE IN THE SKY
ziemlich abseits und es gab nicht wenige fragende Gesichter,
was denn nun kommen würde. Die Halle leerte sich dementsprechend.
Schade. Denn GODFLESH liefern eine furiose Show ab, beginnen
mit dem Meisterwerk Streecleaner, machen einen Schritt
zurück zum 88iger Debüt und toben sich anschliessend
bei Pure aus. Klirrend kalte und hämmernde
Sounds, schneidende Gitarren und eine beinahe klaustrophobische
Atmosphäre. Ich bin wie hypnotisiert. Einfach unbeschreiblich!
Leider versinkt das Bühnenszenario einmal mehr in einer Nebelorgie,
was im Grunde perfekt zur Show und Musik passt, schärft im
Umkehrschluss aber die Sinne und somit das Hörvergnügen.
Leider, leider haben GODFLESH kein Merchandise dabei, überhaupt
nix, und lassen sich auch nicht Backstage blicken, um vielleicht
mal ein paar Worte wechseln zu können.
Setlist: Like Rats, Christbait Rising, Streetcleaner,
Tiny Tears, Avalanche Master Song, Mighty Trust Krusher, Spite,
Mothra, Pure // Crush My Soul, Slateman
Der finale
Tusch an diesem Abend kommt von :: SATYRICON
:: die sich für eineinhalb Stunden mit einem Best
Of durch die eigene Diskographie spielen, auch hier mit lange
nicht mehr live gehörten super alten Klamotten dabei. Erhaben
thront Mr. Wongraven über seinem Volk, dass ihm frenetisch
huldigt. Als er dann auch noch in den Fotograben springt, um direkten
Kontak aufzunehmen, gibt es kein Halten mehr. Eigentlich hätte
er jetzt auch was von seinen edlen Tröpfchen verteilen können.
Der Rest der Band spielt sich gewohnt die Seele aus dem Leib,
bleibt aber dezent hinter dem großen Meister zurück.
Und Frost verschwindet eh hinter seinem hoch aufgetürmten
Kit. Attitüde hin oder her, die Show war schon ein Erlebnis
und SATYRICON ein würdiger Headliner ;)
Setlist: Walk The Path Of Sorrow, The Wolfpack, Now,
Diabolical, Black Crow On A Tombstone, Filthgrinder, K.I.N.G.,
Die By My Hand, Hvite Krists Dod, The Pentagram Burns, Fuel For
Hatred // To The Mountains, Morther North
Damit findet
der erste Festivaltag in der USF Verftet sein Ende. Leider war
dieser (und auch der folgende) Konzertabend nicht uneingeschränkt
so fantastisch wie das ganze Drumherum. Die Halle selbst offenbarte
einige unschöne Schwachstellen. So gibt es mitten in der
Halle eine riesige Säule, die den Blick auf die Bühne
für die Hälfte des Publikums versperrte. Da sind riesige
Bildschirme an deren Wände nur ein kleiner Trost. Aus der
Vorhalle heraus war der Blick wegen der Theke, dem Mischpult und
irgendwelchen Vorhängen ebenfalls sehr eingeschränkt.
Dazu kommt, das der Einlass/Auslass-Bereich äußerst
beengt war und so allenthalben Staus fabrizierte, so dass manchmal
überhaupt kein Durchkommen war. Auch der Sound war ausserhalb
des klassischen Bühnenbereiches meist fürchterlich.
Die permanente Vernebelung und die schlechten Lichtverhältnisse
machten es auch nicht besser. Insgesamt fand ich diese Halle für
Konzerte nur bedingt geeignet. Wie im Nachhinein zu erfahren war,
ist dies auch einer der Gründe, warum wir hier das letzte
HOLE IN THE SKY zelebrieren. Denn die USF Verftet soll
im nächsten Jahr umgebaut werden, was danach wird, weiss
noch keiner und eine andere adäquate Halle scheint es in
Bergen nicht zu geben. Dafür waren die restlichen Räumlichkeiten
des USF sehr angenehm ;) Ganz besonders der Backstage-Bereich.
Denn da lief die Party des Jahrhunderts *lach*. Und das von Anfang
an. Hier war wesentlich mehr los, als unten in der Halle. Die
hier Anwesenden glänzten durchweg mit bester Partylaune,
waren in erster Linie Fans der hier gebotenen Musik und rockten
ordentlich ab. Der DJ war aber sowas von unglaublich, spielte
einen Klassiker nach dem anderen, den ganzen Abend lang, so dass
immer irgendein Grüppchen oder eben alle kollektiv ausrasteten.
Sowas hab ich noch nicht erlebt. Wir lagen diesem Mann buchstäblich
zu Füssen! Um 2 Uhr morgen rief der dann die einheimischen
Männer auf sich auszuziehen, um den besten Song der Welt
zu zelebrieren: Hole In The Sky von Black Sabbath. Der Backstage
verwandelte sich also in eine Zone wild moschender nackter Norweger.
Einfach unbeschreiblich *lach*. Was für eine grandiose Nacht!!!