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A Perfect Vision Of The Rising Northland

Auch am Samstag entschied ich mich dafür, die Nachmittagsshows in der Garage zugunsten diverser Stadtansichten sausen zu lassen (sorry, aber Bergen ist solch eine tolle Stadt) und fand mich somit pünktlich wieder in der Werft ein. Der Einlass war natürlich um einiges relaxter, da niemand mehr für Bändchen anstehen musste, die Staus am Hallenein- und Ausgang blieben aber. Ein kurzer Blick in die Halle für’s Merchandise – ich hatte noch immer die leise Hoffnung, dort irgendwas von Godflesh zu finden. Pustekuchen! Dafür geriet ich wirklich in die Versuchung mir einer der brennbaren Stabskirchen zu kaufen, zum selbstabfackeln *lach*. Hier empfehle ich übrigens die Webseite des Künstlers :: Kim Holm ::, ein unglaublicher (Comic) Zeichner, der während der Shows Musiker und Publikum porträtierte und seine Zeichnungen umgehend ausstellte.

:: Fotos ::

:: HELHEIM :: eröffneten den letzten Festivaltag in der großen Halle. Viel gibt es nicht zu sehen, dank Nebel, zu hören auch nicht, denn die Show ist viel zu kurz. Es gibt nur vier Songs als Mischung aus der letzten EP und dem brandneuen Album Heiðindomr Ok Mótgangr. Obwohl beide Shows eigentlich identisch waren, gefiel mir das halbstündige Intermezzo am Mittwoch im Logen Teater deutlich besser ;)
Setlist: Maðr, Åsgards Fall 2, Jernskogen, Dualitet Og Ulver

:: VIRUS :: war die einzige Band auf dem HITS Billing, von der ich vorher noch nie was gehört hatte. Allerdings sind die Musiker keineswegs Unbekannte. Sänger und Gitarrist Czral (Carl-Michael Eide) hat nämlich schon in so ziemlich jeder namhaften norwegischen Band als Drummer gespielt. Gleiches gilt für Einar Sjursø, der in VIRUS für die Schlagarbeit sorgt. Dennoch dachten viele, sie bekämen hier die britischen Thrasher zu sehen, weit gefehlt, denn das Osloer Quartett spielt avantgardistischen (Prog)Rock. Neben Godflesh der zweite musikalische Ausreisser und nicht gerade einfach zu konsumieren. Allerdings scheinen sich VIRUS in ihrem Heimatland bereits einiger Beliebtheit zu erfreuen, denn die Reaktionen des Publikums waren enthusiastisch.
Setlist: The Agent, Archives, Carheart, Virulent, Black Flux, Road, Queen, Shame Eclipse, Chronium Sun

Ich weiss nicht… zum wievielten Mal in diesem Jahr… egal, es ist :: ENSLAVED :: -time. Und es scheint, die Bergener steigern sich mit jeder Show ;) Denn der heutige Abend ist mit Abstand das Beste, was ich von den Jungs dieses Jahr gesehen habe. Und wieder ist es Grutle, der regelrecht über sich hinauswächst, so lebhaft hab ich ihn noch nie auf der Bühne gesehen! Es gab aber auch ein paar besondere Leckerbissen in der Setliste. So wurde mit Heimvegen zum ersten Mal ein Song der aktuellen EP The Sleeping Gods live gespielt. Und Jotunblod vom 94iger Zweitwerk Frost hört man ja auch nicht alle Tage ;) Gigantomanisch *lol*
Setlist: Ethica Odini, Ground, The Voices, Jotunblod, Giants, Heimvegen, Immigrant Song, Allfadr Odin, Isa

Auch :: MAYHEM :: spielten sich einmal quer durch ihre bewegte Historie mit ein paar wirklich alten Perlen dabei, klingen dabei aber dieser Tage wesentlich homogener und düsterer als noch zu ihren Anfangstagen.
Setlist: Pagan Fears, Ancient Skin, My Death, A Time To Die, Illuminate Eliminate, Anti, The Freezing Moon, Death Crush, Buried By Time And Dust, Carnage, De Mysteriis Dom Sathanas, Pure Fucking Armageddon

Bevor es an den Headliner geht, gibt e seine kurze Ansprache von Torgrim, im Beisein von Sile und Martin, der sich herzlichst bei allen Fans, Bands und helfenden Händen für eine großartige Zeit bedankt. Zum heulen…

*Seufz* Nein, nein, nein… wir wollen gar nicht... kein bisschen… Aber es lässt sich nicht verleugnen: die allerletzte Band des HOLE IN THE SKY, Bergens Black Metal Helden :: IMMORTAL :: machen sich auf, um unter donnerndem Intro und einem Best-Of durch alle Alben das Festival ausklingen zu lassen. Ein Abgesang, wie er nicht würdiger sein könnte! IMMORTAL sind dann auch die einzige Band des Festivals, die mit Feuer spielen dürfen. Die finale Show eines großartigen Festivals mit phänomenaler Hingabe der Fans. Der Beifall ist frenetisch und der Abschied fällt verdammt schwer.
Setlist: Intro, Mountains Of Might, The Call Of The Wintermoon, Sons Of Northern Darkness, The Rise Of Darkness, Damned In Black, Solarfall, In My Kingdom Cold, Tyrants, One By One, As The Eternity Opens, Battles In The North, Blashyrkh (Mighty Ravendark), Withstand The Fall Of Time // The Sun No Longer Rises

Schluss, aus und vorbei. Das war’s :( Backstage wird bis zur Sperrstunde gefeiert, aber nicht mehr so ausgelassen, wie in der Nacht zuvor. Das Orga-Team wird von allen Seiten mit Danksagungen überhäuft und bedankt sich seinerseits. Keiner will gehen… hier hängt jeder mit dem Herzen dran und fest. Danke HOLE IN THE SKY, danke Bergen. Wir sehen uns wieder!