Der Samstag wurde von den Wiener Black Metallern SERAPH eingeläutet. Meine anfängliche Spannung schlug aber ruckartig ins Gegenteil um, denn dermaßen viele Spielfehler habe ich selten von einer Band gehört. Die Songs sind ja nicht schlecht, aber an der Liveumsetzung sollte noch einiges verbessert werden. (Dunja)

Die Weizer Death Metal/Black Metal Band EVOCATION brachte ein wie gewohnt nettes, energiegeladenes und druckvolles Set am brütenden Nachmittag. Vor allem die gekrächzten/gebrüllten Vocals vom Sänger und die ebenfalls so dargebrachten Ansagen hatten es in sich. (Sinmara)

PARENTAL ADVISORY aus Wien sind wohl auch kein unbekanntes Pflaster mehr. Souverän spielten sie ihre Songs runter, schade find ich's nur, dass sie ihrem Death Metal so viele Hardcore Elemente beigefügt haben - auf so was reagier ich allergisch. Der Bassist bearbeitete sein Instrument gekonnt wie immer - jedoch gibt es mittlerweile schon zu viele Bands in dem Bereich.

Die Slowaken SANATORIUM haben ja bereits im Frühjahr auf ihrer Tour mit den Mexikanern Disgorge mächtig abgestaubt. So galt dieser Auftritt natürlich als absolute Pflicht. Sänger Prasiak erschien zuerst mit einer Terroristenmütze auf der Bühne, um dann mit seiner wahnsinnigen Stimme alles in Schutt und Asche zu legen. Ich kann's noch immer nicht fassen, wie ein Mensch klingen kann, wie eine Kombination aus geschlachtetem Schwein und Presslufthammer - das muss man einfach gehört haben! Leider waren nicht viele Leute vor die Bühne in die Hitze gekrochen, denn SANATORIUM wären jeden Sonnenbrand wert gewesen! (Dunja)

Auch die Brucker DARKFALL hatten einen recht guten Tag erwischt und spielten ihr Set gekonnt herunter - alte Sachen genauso wie von der neuen CD Firebreed (sehr empfehlenswerte CD!) Leider spielten sie am Nachmittag, so konnten sich nicht allzu viele ihren aggressiven IIn Flames -like Metal anhören und ihn geniessen. (Sinmara)

Die Wiener PUNISHMENT sollte jeder Wiener schon mal live gesehen haben. Auch wenn mir der Stil nicht wirklich zusagt, muss man doch sagen, dass die Band auf der Bühne doch einiges zu bieten hat! Andi erklärte, dass dies der letzte Auftritt mit diesem Drummer sein würde, aber ein Ersatz sei auch schon gefunden. Da dürfen wir ja mal gespannt sein, wer das sein wird...

Auch CRYOSPHERE haben einen erneuten Wechsel zu melden, denn Keyboarderin und Sängerin Dani tritt wieder an Stelle der Keyboarderin Anita. Der melodische Black Metal findet zwar auch nicht wirklich Gefallen bei mir, jedoch muss man die Band dafür loben, dass sie in Österreich die einzigen des Genres sind. Musikalisch kann ich der Band jedoch auch nichts vorwerfen, den erneuten Gewinn einer Sängerin hab ich auch als positiv empfunden. (Dunja)

Während die Dämmerung langsam herankroch und der Tag mehr und mehr der Nacht wich, füllte sich der Platz vor der Bühne und es lag etwas in der Luft...etwas großes! Schon beim Soundcheck feierten einige Fans *hust* die Reiter ab...und was dann folgen sollte war wirklich nur noch genial - ich habe KEINE Ahnung, welche Teufel DIE APOKALYPTISCHEN REITER an diesem Tag geritten hatten, aber sie zogen einen derartigen Mörderset ab, wie ich ihn selten gesehen habe...das Publikum fraß den vieren (Drummer Sir G. musste übrigens an diesem Abend verletzungsbedingt ersetzt werden) aus der Hand und egal was sie taten, es wurde frenetisch bejubelt. Die Reiter waren für mich die mit ABSTAND beste Band am Hell on Earth und hätten ruhig eine Stunde überziehen können, denn nach den Reitern ging es mit dem Stimmungspegel eh kontinuierlich nach unten...in diesem Sinne: TOTALE REITERMANIA!!! (Mephisto--->)

Nach diesem Höllenfeuer gingen NIGHT IN GALES in den anhaltenden Jubelrufe der Reiterfans vollkommen unter. Mag sein, dass die Österreicher von der deutschen Ladung schon genug bekommen haben - diese waren ja in den letzten Jahren in Österreich ziemlich häufig zu beäugen - oder daran, dass die neuen Songs einfach nicht mehr so gut ankommen. Obwohl ich mich eher zum Dritten Teil zählen würde - den Leuten, denen die Band nie zugesagt hat - muss ich aber sagen, dass mir die Band Live doch um eine Spur besser gefallen hat, als auf CD.

RAISE HELL habe ich ja immer noch im Hinterkopf, als sie mir damals beim Nuclear Blast vor drei (?) Jahren gähnende Langeweile beschert haben. Aber die Schweden haben sich eindeutig aufgerafft, den die Songs boten Spielfreude und das energische Stageacting des Sängers (ich hatte ja als Security im Fotograben permanent Angst, dass der Typ mir den Mikroständer auf den Schädel fallen lässt) gaben mir allen Grund dazu, ihren Auftritt als gelungen anzusehen. (Dunja)

Endlich war es so weit - der erste Auftritt der Deathrocker THE CROWN seit dem Abgang von Johan Lindstrand *sniff*...ich war schon gespannt, wie sich der neue Sänger, Herr Lindberg, denn so schlagen würde. Als es los ging war mir klar, daß "Tompa" zwar unbestritten ein geiler Sänger ist, aber den Weggang von Lindstrand nicht wirklich wettmachen konnte - ich werde mich wohl umgewöhnen müssen...nichts desto trotz spielten THE CROWN aber einen sehr guten Gig, was auch das Publikum honorierte...hier wurde geblastet und gerockt, was das Zeuch hielt - ein wirklich kurzweiliger Set, und auch an dieser Stelle hätte ich mir etwas mehr...und vielleicht auch eine andere Songauswahl gewunschen - alles in allem aber beide Daumen nach oben für THE CROWN!

Nach THE CROWN kamen dann noch die Österreicher NPC on Stage - ich war schon ziemlich erledigt, deshalb betrachtete ich deren Treiben schon eher aus der Ferne...ich muß sagen - ich mag ihren neuen Stil nicht...dieser Crossover Sound - das kann nix. So bin ich eher gelangweilt auf meinem Heurigen-Bankerl gesessen und habe ausgeharrt in der Hoffnung, daß da noch was besseres kommt. Und das kam dann auch - mit der etwas älteren Nummer My Friend lockten mich NPC nochmal vor die Bühne, wo ich mir das letzte bisschen Verstand, das nach den Reitern und THE CROWN noch da war, aus dem Schädel bangte. Für mich war's das dann am Samstag danach ging es ins Zelt zum "schlafen"...(Mephisto--->)