Zuerst
einmal möchte ich mich (Dunja) für die Verspätung
dieses Berichtes entschuldigen, der eigentlich schon seit Monaten
online erscheinen sollte - jedoch waren einer meiner Kollegen
(Herr E.) bis heute nicht dazu imstande, den Bericht zu schreiben...
Die
Premiere dieses Festivals war für uns etwas ganz besonderes, da
wir ja quasi bei der Geburt des HELL
ON EARTH
anwesend
waren und ein wenig mitgeholfen haben. Dieses Festival der anderen
Art sollte dem österreichischen Underground die Möglichkeit bieten,
sich auch einem größeren Publikum zu präsentieren und gemeinsam
mit "Größen" aus anderen Ländern auf einer Bühne zu stehen. Innerhalb
kürzester Zeit schafften es die Organisatoren, ein gewaltiges
Line-Up zusammenzustellen: nicht weniger als 60 Bands sollten
in Wiener Neustadt die Hölle auf Erden bereiten.
Auch
das Festival erlebte ich aus einer ungewohnten Perspektive, da
ich mich dazu bereit erklärt habe, den Securitys ein
wenig unter die Arme zu greifen, was schlussendlich auch bitter
notwendig war. So fand ich meinen Platz im Graben vor der Bühne,
wobei ich meine Tätigkeit als Schreiberling und als Security perfekt
miteinander kombinieren konnte. Die Eröffnung des langersehnten
Festivals bestritten die Wiener "Black-Metaler" AVATHAR.
Wie bereits beim "Austrian Black Metal Force" - Review möchte
ich hiermit klarstellen, dass AVATHAR in meinen
Augen nichts mit Black Metal zu tun haben, sondern eher nach Gothic-Metal
klingen. So spielten sie ihre Lieder auch nahezu fehlerfrei runter,
ohne mir dabei besonders aufzufallen. Ist eben nicht so mein Stil...
Freitag
13. Juni
BERSERK
aus Niederösterreich mussten statt MONOLITH
spielen,
da diese zu spät
angekommen waren. Ihr origineller
Mix aus Death, Thrash und Black kam beim noch nicht so zahlreichen
Publikum ziemlich gut an, wobei die Musiker von einem Feuerspucker
unterstützt wurden. Sänger Robert (bzw. Kollege EquimanthorN)
schlug sich den Schädel mit dem Mikro ein, so dass er noch die
nächsten paar Tage mit einer Gorbatschow-ähnlichen Beule am Kopf
herumrennen musste - interessante Show!
Nun
fanden sich auch die Burschen von MONOLITH aus
Wien ein, um den Leuten ihre seltsamen Darbietung zu präsentieren.
Wie gewohnt wälzte sich der Sänger am Boden und kreischte sich
die Seele aus dem Leibe, aber irgendwie schien dies doch zu krass
für die meisten Besucher zu sein, denn viele Leute wollten dieser
Show nicht beiwohnen.
Umso
mehr freute ich mich dann auf FESTERING FLESH aus
Oberösterreich, obwohl ich mittlerweile gar nicht mehr weiß, wie
oft ich die Burschen schon gesehen hab, irgendwie wirken sie jedes
Mal aufs neue erfrischend - und so auch diesmal. Bemerkenswert
war auch das Bühnenoutfit: so trug Sänger The Vips Of Torture
Birkenstock-Sandalen - wie evil! Die Alpen-Death-Metaller muss
man gesehen haben!
DEMOLITION
aus Niederösterreich wirkten irgendwie fehl am Platz,
denn das Gelände war hauptsächlich von Fans der härteren Gangrichtung
besetzt, so konnten die Mannen mit ihrem Heavy Metal auch nicht
wirklich viel Stimmung machen. Die Leute verzogen sich lieber
zum Bierzelt, und auch ich muss sagen, dass mich die Band nicht
wirklich anspricht, obwohl ich spielerisch nicht viel aussetzen
kann.
Death
Metal vom feinsten boten dann DOOMED ERA, die
wohl auffälligsten des Genres in Österreich, da der grölende Part
von einer Dame übernommen wird, die dabei ihren männlichen Kollegen
um nichts nachsteht. Einziges Manko ist eine gewisse Unsicherheit,
die sowohl Sängerin als auch die Burschen hinter den Gitarren
dazu veranlasst hat, sich nur so viel wie nötig zu bewegen. Aber
daran wird man wohl noch arbeiten können...
VANITAS
aus Niederösterreich dämpften die Geschwindigkeit
ein wenig und bezauberten
das Publikum mit ihrem Werk Das
Leben ein Traum. Da es im Bereich Gothic-Metal mittlerweile
schon zu viele gleichklingende Eintagsfliegen gibt, ist es natürlich
schön, wenn eine Band wie VANITAS weiß, wie sie
melancholisch und schön klingen können, ohne dem Kitsch zu verfallen.
Der
Auftritt der Schweden MÖRK GRYNING war ihr erster
außerhalb von Schweden. Zu Beginn der Show erklärte uns Sänger
gleich mal, dass alle Mitglieder
der Band etwaige Nebenprojekte ruhen lassen werden, um sich ganz
der Band zu widmen, was für die geringe Anzahl von Fans wohl eine
bedeutende Nachricht war. So bretterten die Schweden auch gleich
los, wobei der Sound die Gitarren leider zu einem Brei mischte,
somit weiß ich auch nicht so wirklich, was ich mit dem Ganzen
anfangen kann. Interessant war allerdings das Bühnenoutfit, denn
die Gesichter waren mit einem ziemlich futuristischen Corpsepaint
bemalt, was wohl einige Fans der alten Schule mit einem Kopfschütteln
aufnahmen.
DARKSIDE
aus Österreich haben mir ja nie besonders gefallen,
da mir das penetrante Keyboard immer wahnsinnig auf die Nerven
gegangen ist, und ich mich somit gar nicht wirklich auf die Songs
konzentrieren konnte, aber dies soll wohl der Vergangenheit angehören,
denn was hier geboten wurde war alles andere als langweilig. Die
Band hat sich weiterentwickelt und setzt nun auf derberen Death
Metal, das Keyboard spielt nur mehr eine Nebenrolle. Eine positive
Überraschung!
Die
wohl umstrittenste Band im österr. Underground, ESOPHAGUS,
standen als nächster auf der Bühne und boten wie immer Vernichtung
pur. Leider erstickte ein Großteil des technischen Death/Grind
in der Soundanlage, aber allein Drummer Adam bescherte durch sein
wahnsinniges Spiel manchen Zuschauern offene Münder, während Gitarrenfreunde
das neue Prachtstück von Gitarrist Markus betrachten konnten.
(Dunja)
Die
Salzburger Black/Death Metaller von BELPHEGOR
spielten ihren Gig gekonnt herunter, über die Musik kann man ja
auch nicht meckern. Druckvoll, brutal und aggressiv - leider sind
nur die Ansagen von Sänger Helmut wie immer nicht tolerierbar
gewesen (,na, alles in deutscher Hand??'). (Sinmara)
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