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HELL ON EARTH FESTIVAL 2001

 
2001-06-13-15 AT Wiener Neustadt - Funbase
 
 

Zuerst einmal möchte ich mich (Dunja) für die Verspätung dieses Berichtes entschuldigen, der eigentlich schon seit Monaten online erscheinen sollte - jedoch waren einer meiner Kollegen (Herr E.) bis heute nicht dazu imstande, den Bericht zu schreiben...

Die Premiere dieses Festivals war für uns etwas ganz besonderes, da wir ja quasi bei der Geburt des HELL ON EARTH anwesend waren und ein wenig mitgeholfen haben. Dieses Festival der anderen Art sollte dem österreichischen Underground die Möglichkeit bieten, sich auch einem größeren Publikum zu präsentieren und gemeinsam mit "Größen" aus anderen Ländern auf einer Bühne zu stehen. Innerhalb kürzester Zeit schafften es die Organisatoren, ein gewaltiges Line-Up zusammenzustellen: nicht weniger als 60 Bands sollten in Wiener Neustadt die Hölle auf Erden bereiten.

Auch das Festival erlebte ich aus einer ungewohnten Perspektive, da ich mich dazu bereit erklärt habe, den Securitys ein wenig unter die Arme zu greifen, was schlussendlich auch bitter notwendig war. So fand ich meinen Platz im Graben vor der Bühne, wobei ich meine Tätigkeit als Schreiberling und als Security perfekt miteinander kombinieren konnte. Die Eröffnung des langersehnten Festivals bestritten die Wiener "Black-Metaler" AVATHAR. Wie bereits beim "Austrian Black Metal Force" - Review möchte ich hiermit klarstellen, dass AVATHAR in meinen Augen nichts mit Black Metal zu tun haben, sondern eher nach Gothic-Metal klingen. So spielten sie ihre Lieder auch nahezu fehlerfrei runter, ohne mir dabei besonders aufzufallen. Ist eben nicht so mein Stil...

Freitag 13. Juni

BERSERK aus Niederösterreich mussten statt MONOLITH spielen, da diese zu spät angekommen waren. Ihr origineller Mix aus Death, Thrash und Black kam beim noch nicht so zahlreichen Publikum ziemlich gut an, wobei die Musiker von einem Feuerspucker unterstützt wurden. Sänger Robert (bzw. Kollege EquimanthorN) schlug sich den Schädel mit dem Mikro ein, so dass er noch die nächsten paar Tage mit einer Gorbatschow-ähnlichen Beule am Kopf herumrennen musste - interessante Show!

Nun fanden sich auch die Burschen von MONOLITH aus Wien ein, um den Leuten ihre seltsamen Darbietung zu präsentieren. Wie gewohnt wälzte sich der Sänger am Boden und kreischte sich die Seele aus dem Leibe, aber irgendwie schien dies doch zu krass für die meisten Besucher zu sein, denn viele Leute wollten dieser Show nicht beiwohnen.

Umso mehr freute ich mich dann auf FESTERING FLESH aus Oberösterreich, obwohl ich mittlerweile gar nicht mehr weiß, wie oft ich die Burschen schon gesehen hab, irgendwie wirken sie jedes Mal aufs neue erfrischend - und so auch diesmal. Bemerkenswert war auch das Bühnenoutfit: so trug Sänger The Vips Of Torture Birkenstock-Sandalen - wie evil! Die Alpen-Death-Metaller muss man gesehen haben!

DEMOLITION aus Niederösterreich wirkten irgendwie fehl am Platz, denn das Gelände war hauptsächlich von Fans der härteren Gangrichtung besetzt, so konnten die Mannen mit ihrem Heavy Metal auch nicht wirklich viel Stimmung machen. Die Leute verzogen sich lieber zum Bierzelt, und auch ich muss sagen, dass mich die Band nicht wirklich anspricht, obwohl ich spielerisch nicht viel aussetzen kann.

Death Metal vom feinsten boten dann DOOMED ERA, die wohl auffälligsten des Genres in Österreich, da der grölende Part von einer Dame übernommen wird, die dabei ihren männlichen Kollegen um nichts nachsteht. Einziges Manko ist eine gewisse Unsicherheit, die sowohl Sängerin als auch die Burschen hinter den Gitarren dazu veranlasst hat, sich nur so viel wie nötig zu bewegen. Aber daran wird man wohl noch arbeiten können...

VANITAS aus Niederösterreich dämpften die Geschwindigkeit ein wenig und bezauberten das Publikum mit ihrem Werk Das Leben ein Traum. Da es im Bereich Gothic-Metal mittlerweile schon zu viele gleichklingende Eintagsfliegen gibt, ist es natürlich schön, wenn eine Band wie VANITAS weiß, wie sie melancholisch und schön klingen können, ohne dem Kitsch zu verfallen.

Der Auftritt der Schweden MÖRK GRYNING war ihr erster außerhalb von Schweden. Zu Beginn der Show erklärte uns Sänger gleich mal, dass alle Mitglieder der Band etwaige Nebenprojekte ruhen lassen werden, um sich ganz der Band zu widmen, was für die geringe Anzahl von Fans wohl eine bedeutende Nachricht war. So bretterten die Schweden auch gleich los, wobei der Sound die Gitarren leider zu einem Brei mischte, somit weiß ich auch nicht so wirklich, was ich mit dem Ganzen anfangen kann. Interessant war allerdings das Bühnenoutfit, denn die Gesichter waren mit einem ziemlich futuristischen Corpsepaint bemalt, was wohl einige Fans der alten Schule mit einem Kopfschütteln aufnahmen.

DARKSIDE aus Österreich haben mir ja nie besonders gefallen, da mir das penetrante Keyboard immer wahnsinnig auf die Nerven gegangen ist, und ich mich somit gar nicht wirklich auf die Songs konzentrieren konnte, aber dies soll wohl der Vergangenheit angehören, denn was hier geboten wurde war alles andere als langweilig. Die Band hat sich weiterentwickelt und setzt nun auf derberen Death Metal, das Keyboard spielt nur mehr eine Nebenrolle. Eine positive Überraschung!

Die wohl umstrittenste Band im österr. Underground, ESOPHAGUS, standen als nächster auf der Bühne und boten wie immer Vernichtung pur. Leider erstickte ein Großteil des technischen Death/Grind in der Soundanlage, aber allein Drummer Adam bescherte durch sein wahnsinniges Spiel manchen Zuschauern offene Münder, während Gitarrenfreunde das neue Prachtstück von Gitarrist Markus betrachten konnten. (Dunja)

Die Salzburger Black/Death Metaller von BELPHEGOR spielten ihren Gig gekonnt herunter, über die Musik kann man ja auch nicht meckern. Druckvoll, brutal und aggressiv - leider sind nur die Ansagen von Sänger Helmut wie immer nicht tolerierbar gewesen (,na, alles in deutscher Hand??'). (Sinmara)

 
story © Dunja, Simnara, Mephisto--->