Morbid Angel - Ensiferum - 1349 - Belphegor - Melechesh - Primordial
- Absu - Desultory - Skeletonwitch - Urgehal - Truppensturm -
Puteraeon
“Wie
David Vincent wohl nackt aussieht?” - „Wie Beton.
Steif!“ - Dajana
[Dajana]
Dementsprechend viel uns das Aufrappeln am nächsten Mittag
recht beschwerlich *lach* Und das erste Versprechen des Tages
war: wir lassen es heute ruhiger angehen! Aber, zur ersten Band
standen wir wieder vor der Bühne, der großen Bühne!
Denn die Crew hat die ganze Nacht über durchgearbeitet, um
selbige zu reparieren und technisch abgenommen zu bekommen. Hätte
das nicht geklappt, wäre das PARTY SAN OPEN AIR 2011
an dieser Stelle abrupt zu Ende gewesen. Danke an alle fleißigen
übernächtigten Hände, ihr ward großartig!
:)
[Haris] Das war wirklich eine Meisterleistung – schade
war nur, dass das gute und durchweg regenfreie Wetter vom Vortag
nicht genutzt werden konnte. Denn für Freitag war der ein
oder andere Schauer zu befürchten.
[Wiebke] Nachdem ich den halben Vormittag meinen Verstand
und die andere Hälfte meinen Kreislauf gesucht habe, bin
ich nach einem halben Liter Kaffee auch wieder halbwegs unter
den Lebenden.
::
Fotos ::
[Dajana]
Was für mich vom Namen her Südamerikanisch klang (keine
Ahnung wieso) ist dann tatsächlich Schwedischer Death Metal,
:: PUTERAEON
:: haben also fachgerecht den zweiten Festivaltag des
PSOA 2011 eröffnet. Gut, das Fussvolk war noch nicht
sooo zahlreich anwesend und auch noch ein bisschen lahm, uns eingeschlossen,
aber heimeliger Schwedentod treibt auch das Koffein schneller
in den Kreislauf und so langsam zappelten auch wieder die Lebensgeister
;)
[Wiebke] Der Sound ist noch etwas holprig, Bass und Schlagzeug
wummern bei Experience Zombification recht gleichtönig
dahin. Bei Grave Robber haut mir der Double Base so dermaßen
in den Magen, dass ich mich schleunigst nach etwas Essbarem umsehe.
[Haris] Mein Schwedentod-Fetisch wurde mit den sympathischen
Jungens aus Alingsås bereits zur frühen Stunde vollends
befriedigt. Mit ihrem Debüt The Esoteric Order
haben PUTERAEON den Zahn der Zeit getroffen und überraschten
mit frickeligem Schwedentod der Marke Clandestine. Live funktionierte
das Material prächtig, zumal Sänger/Gitarrist Jonas
und Gitarrist Rune live das Boss HM-2 Pedal noch mehr braten ließen
als auf Konserve – ein frühes Highlight, der perfekte
Einstand auf der großen Bühne.
[Dajana]
Ich muss gestehen, :: TRUPPENSTURM
:: waren bisher komplett an mir vorbeigegangen. Dafür
passte das Bandlogo ungemein gut zum PSOA-Bühnenoutfit
;) Hell Is Here! Yep, die brach dann auch los, auf der Bühne.
Mit geschlossenen Augen hatte man das Gefühl, dass in 2mm
Entfernung 45 Minuten lang ein ICE an einem vorbeidonnerte. Sowas
ist geil, wenn der ICE Hate Eternal heisst, TRUPPENSTURM
kamen da nicht mal ansatzweise ran.
[Wiebke] „Stumpf ist Trumpf“. Das ist zumindest
meine Meinung, was TRUPPENSTURM da auf die Menge loslassen.
Bewegungsradius gleich null. Die Black Metaller hätte man
auch ins Zelt stecken können.
[Wiebke]
:: URGEHAL
:: erscheinen dagegen ja fast schon melodisch. *grins*
Die Jungs machen einen recht fitten Eindruck und Frontschreihals/Gitarrist
Nefas, der wieder ein bisschen fülliger geworden ist, ist
gut bei Stimme. Bassist Mannevond animiert unermüdlich die
Fans, was aber eigentlich gar nicht notwendig ist, denn die Leute
gehen schon gut mit. Während des Sets wird nicht nur Satan
gehuldigt (Hail Satan), sondern auch für ihn gestorben
(Die For Satan).
[Dajana]
Hehe… ja, ich war auch gespannt. Die letzten Shows waren
alles andere als… öhm… geschmackvoll, was in
der Hauptsache am Alkohol-Pegel der Bandmitglieder lag. Aber heute
haben mich URGEHAL einfach umgehauen. Klasse Performance,
klasse Sound und Norwegischer Black Metal vom Feinsten.
[Haris] Hmm... Das kann ich nur bedingt teilen –
einzig Mannevond am Bass bewegte sich und versuchte, das Publikum
mitzureissen. Sänger Trondr Nefas (mittlerweile mit ‘ner
ordentlichen Plauze versehen) klebte ausschließlich am Mikro
und Mr. Pinhead himself, Enzifer, hatte auch sichtlich wenig Spass,
den düsteren, kalten Black Metal der Norweger bei Tageslicht
runterrotzen zu müssen. Einziger Höhepunkt für
mich war das genial umgesetzte schwarze Cover vom Autopsy-Klassiker
Twisted Mass Of Burnt Decay – Daumen nach oben dafür.
[Dajana]
Das die Jungs von :: SKELETONWITCH
:: schweinegeile Shows abliefern, durfte ich ja bereits
erleben. Deswegen stand ich pünktlich vor der Bühne
und yep, einmal mehr waren die Amis eine Macht und lieferten die
volle Breitseite in Sachen Death/Thrash/Black Metal! Einfach geil!
Auch hier gibt es ein neues Album, allerdings müssen wir
noch ein wenig darauf warten, denn Forever Abomination
wird erst am 7. Oktober veröffentlicht. Aber es gab schon
mal zwei neue Songs als Vorgeschmack mit Reduced To The Failure
Of Prayer und Choke Upon Betrayal.
[Dajana]
:: DESULTORY
:: hatten hernach ein wenig Pech, da sich Ba’al
genau hier entschied alle Schleusen voll zu öffnen. Das hat
sowas was von geschüttet.
[Haris] Oh ja, und das fast das gesamte Set über.
Der Hauch von Optimismus in mir ist spätestens mit dem Gig
der Schweden erloschen – zum einen, weil ich auch rein gar
nicht damit gerechnet hatte, dass derartige Wassermassen auf uns
niederprasseln würden und ich dementsprechend „sommerlich“
gekleidet war und zum anderen, weil der Soundmann ausgerechnet
bei DESULTORY, eine der wichtigsten Bands aus meiner Jugendzeit,
schlaftrunken die Lautstärke der Leadgitarre nach unten geschraubt
hat, man daher nicht in den Genuß der genialen Hooklines
kam, die Leadgitarrist Håkan aus den Fingern zauberte –
eines der Trademarks der Schweden.
Zudem hatte Sänger/Gitarrist einige Soundprobleme, die wiederum
dazu führten, dass er sich das ein oder andere mal verspielt
hat. Die Songauswahl war gutklassig, aber die genannten Begleitumstände
ließen leider keine andere Schlussfolgerung zu als von der
ersten (persönlichen) Enttäuschung des PSOA 2011
zu sprechen, und das trotz Granaten wie Life Shatters oder
In A Cage. Schade!
[Dajana]
Und noch eine Band, die mich regelrecht umgehauen hat ::
ABSU
:: Die hatte ich bisher noch nicht live gesehen. Drummer
Proscriptor McGovern lieferte eine wahnwitzige Sing-Hüpf-Schlagzeugspielen-Performance
ab, völlig irre der Mann. Und ganz nebenbei auch noch genial.
Nach dem selbstbetitelten fünften Album im vorletzten Jahr,
wird es endlich wieder was Neues geben, Abzu (wie
originell *lol*) geht ab Oktober über den Ladentisch. Geile
Mucke, geile Show, das hat Laune gemacht!
[Wiebke] Auf ABSU muss man sich einlassen. Lauscher
auf, Augen zu - dann gibt es die ganz große Belohnung in
Form von intensivem, technisch perfekten, extremem Metal. Jeder
der drei Musiker ist ein Virtuose an seinem Instrument. Und wie
der Schlagzeuger neben seinen krassen Parts noch so einen Gesang
hinbekommt entzieht sich vollends meiner Kenntnis. Beeindruckend!
[Wiebke]
Nachdem :: PRIMORDIAL
:: auf dem Rock Hard Festival so einen grandiosen Gig
hingelegt haben, liegt die Messlatte natürlich hoch. Bei
45 Minuten Spielzeit können die Iren natürlich nicht
so ganz viele Songs spielen, wie sie es eigentlich gerne täten.
Nichtsdestotrotz geht Frontmann Alan von Anfang an voll aus sich
heraus. Gesanglich nicht immer ganz sauber, aber überzeugend.
Da verkommen die restlichen Musiker leider schnell zu Statisten.
Bei Bloodied Yet Undied gibt dann das Mikro kurzzeitig
den Geist auf, was Alan charmant überspielt. Das bleibt aber
zum Glück die einzige technische Panne, so dass man am Ende
doch wieder von einem gelungenen, wenn auch nicht überragenden
PRIMORDIAL-Auftritt sprechen kann.
[Dajana]
Auf :: MELECHESH
:: wiederum hab ich schon ich mich schon wie verrückt
gefreut. Lange hatte ich sie nicht mehr live gesehen und daher
standen sie ganz oben mit auf meiner Festival-Fave-Liste. Scheiss
auf die Nile vs. MELECHESH Vergleiche, ich mag den Sound,
das Riffing, ich mag den Rhythmus und die orientalischen Klänge
zwischendrin. Und überhaupt, ich fand MELECHESH grossartig!
So!
[Wiebke] MELECHESH brauchen ungefähr 5 Sekunden, um
die Anwesenden in ihren Bann zu ziehen. Ashmedi hat auf der Bühne
ein Monstercharisma. Immer wenn MELECHESH auf die Bremse
treten und in die fremdländischen Rhythmen übergehen,
kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Unglaublich - intensiv
- beeindruckend.
[Dajana]
Ähm jaaaa… :: BELPHEGOR
:: sind nu nicht gerade meine Baustelle. Prollig, peinlich,
klischeehaft und überbewertet, dazu Helmuth’s geistfreie
Ansagen. Die erste Band mit ner Pyroshow, aber das Feuer wurde
so dilettantisch und uninspiriert losgelassen, das hatte weder
was mit den Songs noch mit Rhythmus zu tun. Die versprochene Blutshow
gab es auch nicht, bis auf die üblichen um die Mikroständer
gewickelten Innereien und eine extra-peinliche… ähm…
Tänzerin am Ende der Show. Total verzichtbar.
[Dajana]
Auch :: 1349
:: konnten auf ganzer Linie überzeugen. Überhaupt
war das PARTY SAN 2011 das Festival der Black Metal Bands.
Alle durch die Bank einfach genial und zum niederknien.
[Haris] Absolut! Die Norweger haben die Gunst ihres Slots
rigoros ausgenützt und hatten eine der intensivsten Lightshows
des gesamten Festivals am Start und Frost hin oder her –
der Junge ist ein Perfektionist und das hört man nicht nur
seinem Spiel an, sondern auch dem Drumsound. Allein der Snaresound
war nahezu orgasmisch geil! Sänger Ravn hatte die Fronter-Posen
perfekt drauf, während sich die Gitarristen absolut tight
durch den Set zockten. Absolutes Highlight: das absolut göttliche
Serpentine Sibilance vom völlig unterbewerteten 2009er
Album Revelations Of The Black Flame.
[Wiebke] 1349 überraschen mich ebenfalls mit ihrer
fetten, tighten und rockigen Performance. Wer glaubt, dass bei
Black Metal nicht der Bär steppen kann, hat die Norweger
noch nicht in dieser Hochform erlebt. Da ist es auch nur eine
kleine Träne wert, dass Frost nicht hinter der Schießbude
sitzt.
[Dajana]
*Gähn* :: ENSIFERUM
:: …Viking/Folk Metal. Ich kann’s nicht
mehr hören. Bis auf ein paar ganz wenige Ausnahmen natürlich.
Routinierte Show, tobendes Volk, nix Neues.
[Dajana]
Das neue Album ist ja wirklich ganz, ganz fürchterlich. Ehrlich.
Aber :: MORBID
ANGEL :: live… könnte immer noch der
Knaller sein… wenn sie alte Songs spielen. Als hätten
es die Jungs gehört *lach* David Vincent hatte zum einen
eine Wahnsinns-geile Stimme, die so manches Weibsbild in Versuchung
brachte, zum anderen verzichtete er auf das übliche sinnfreies
Gelaber. Stattdessen gab es eine großartige Show mit vielen
Klassikern und nur 3 neuen Stücken. Gut, auf meiner Wunsch-Setliste
fehlten noch 2, 3 Songs, aber man kann ja bekanntlich nicht alles
haben. Was ich allerdings recht doof fand, war die Tatsache, dass
nur David Vincent einen Lichtspot hatte und der Rest der Band
weitestgehend im Dunklen stand. Ach ja… und der Regen…
hätte nicht sein müssen ;)
[Haris] Den Set mit den Openern meiner zwei Faves von Morbid
Angel zu eröffnen, war natürlich ein Traum – der
Regen machte aber auch hier einen Strich durch die Rechnung, was
uns dazu veranlasste, den Gig vom Rockhard-Zelt aus zu beobachten,
abwechselnd zur Bühne glotzend und dem Götze beim Hantieren
mit seinem Handy bespitzelnd.
Setlist: Immortal Rites, Fall From Grace, Rapture, Maze
Of Torment, Existo Vulgoré, Nevermore, I Am Morbid, Angel
Of Disease, Chapel Of Ghouls, Where The Slime Live, God Of Emptiness,
World Of Shit (The Promised Land)
[Dajana]
Wie versprochen war es ein eher ruhiger Tag. Also was das Feiern
anging. Dank des Wetters liessen wir auch die After-Party weg,
so dass wir beizeiten in die Schlafsäcke krochen...