<< archive
 
 
2018-05-20 DE – Gelsenkirchen - Amphitheater
 
Freitag
Main
Samstag
 

Saxon - Armored Saint - Backyard Babies - Coroner - Uli Jon Roth - Night Demon - Memoriam - Thundermother

 

[Dajana] Schade, schade, schade. Zum ersten Mal kann ich das ROCK HARD FESTIVAL nicht in seiner Gänze genießen. Denn am Sonntag erwartete mich eine Band in Berlin, die ich auf keinen Fall verpassen wollte. (Diese Band haben wir dann bei der Rückfahrt im Auto gehört und dabei an Dich gedacht... Psycho). Dafür musste ich wirklich schweren Herzens auf ARMORED SAINT, CORONER und MEMORIAM verzichten, die – natürlich – ausgerechnet auf dem Sonntag spielen mussten. Gnah! Gut, ARMORED SAINT kommen im November auf Symbol Of Salvation Tour, diese Termine sind fest eingeplant. Und den Rest bekomme ich auch nochmal vor die Linse. So! Ich wünsche hiermit der verbleibenden NH-Familie viel Spaß beim letzten Tag :)
[Psycho] Vielen Dank! Hast Dir aber auch wirklich den stärksten Festivaltag zum „Fremdgehen“ rausgesucht... ;-)
[Sui] In der Tat, der Sonntag hatte es wirklich in sich. Auch wenn Kopf und Körper müde und malträtiert waren, für die kommenden Bands lohnte es sich wirklich, noch mal alle Kräfte zu mobilisieren.
[Dajana] Das Fremdgehen hat sich aber dennoch gelohnt… ;)
[BRT] Der dritte Festivaltag leidet ja oft unter dem Schwächeln des ausgelaugten Publikums. Davon konnte man bei diesem grandiosen Tag nichts spüren. Selbst der Headliner wusste das Publikum noch mal ordentlich anzutreiben.

[Psycho] Das ging ja schon mal gut los: obwohl sie quasi direkt aus dem Tourbus stolperten, machten die vier Schwedinnen von :: THUNDERMOTHER :: live keine Gefangenen und überzeugten mit viel Spielfreude und gut abgehangenem Rotz-Rock, der einen unweigerlich zum Mitzappeln animierte. Kann man zwar auch sauberer spielen, muss man aber nicht... ;-) Prompt gab es richtig Gedränge vor der Bühne und sogar gut gefüllte Ränge – selten wollten auf dem ROCK HARD FESTIVAL so viele Leute den Opener sehen. Klasse, hat Spaß gemacht!
[Sui] Auf der Haben-Seite können die Mädels verbuchen: Spielfreude, die richtige Rotzrock-Attitude und Songs, bei denen die Füße einfach nicht stillhalten wollen. Auf der Soll-Seite stehen: Schwächen an den Instrumenten, vor allem die Gitarristin Filippa Nässil hat manches Mal ordentlich danebengegriffen, und Songs, die zwar live gut funktionieren, aber eigentlich doch ziemlich 08/15 sind. Aber das Publikum hat sie geliebt und sich von der gut aufgelegten Truppe den Gilb aus den Hirnwindungen pusten lassen. Hat bei niedrigem Anspruch viel Spaß gemacht.
[BRT] THUNDERMOTHER – eine Girlband als Opener, klingt nach Kalkül, war es wohl auch. Es war deutlich voller als bei früheren Openern. Aber die schwedischen Mädels gaben alles und rockten das Haus. Ihr Gebräu aus AC/DC und Heart funktioniert perfekt, klang aber niemals so. Leadsängerin Guernica Mancini hat eine Bombenstimme, aber auch die war niemals perfekt. Ein toller Gig. Aber klar, die Bemerkung „Live ziemlich geil, würde ich mir Zuhause aber niemals anhören“ habe ich nicht nur einmal gehört, denn bei allem Spaß – originell war das nicht.

[Psycho] Weiter ging es mit Old School Death Metal, wie Karl Willets immer wieder betonte. Leider konnte ich mich auch live des Eindrucks nicht erwehren, dass die Band stark von den Meriten der Vergangenheit lebt. Das eigene Songmaterial ist hingegen einfach nicht zwingend genug und wirkt häufig nicht wirklich auskomponiert. So rauschte der Gig von :: MEMORIAM :: ohne Erinnerungswertes an mir vorbei.
[Sui] MEMORIAM zehren von den großen Namen der Vergangenheit, ohne auch nur im Entferntesten in deren Fußstapfen treten zu können. Der Name ist Programm: Was man zu hören bekommt, ist nur eine matte Erinnerung an Vergangenes. Wenig Inspiration, viel Stückwerk, nichts, das hängenbleiben will. Musikalisch ziemlich unbedarfter Boller-Death, der eines Bolt Thrower-Sängers eigentlich nicht würdig ist.
[BRT]
Eigentlich enttäuschend, dass sich die britischen Herren von MEMORIAM hinter den Erfolgen der Vergangenheit verstecken, denn das Songmaterial ist bestenfalls mittelmäßig, halbherzig auskomponiert und wenig originell. Irgendwie hatte jeder Song so ein cooles Riff, maximal einer hatte auch ein richtig geiles, aber so mit Melodien und Wiedererkennungswert war da nix, was ich sehr schade finde…
Setlist: War Rages On, Dronestrike V3, Soulless Parasite, Bleed The Same, Resistance, No Known Grave, (Flatline?)

[Psycho] Immer noch die Newcomer (?) der Stunde sind :: NIGHT DEMON ::, die vom RHF nach dem Auftritt im letzten Jahr direkt noch mal eingeladen wurden. Das war schlau, denn das Trio lieferte eine absolut amtliche Show ab und konnte auf ganzer Linie überzeugen. Irgendwie schafft es die Band, total Retro und dabei gleichzeitig frisch und modern zu klingen, was eine mitreißende Kombination ergibt. Dazu kommen die zwingende Bühnenpräsenz und ein hohes Maß an Musikalität. Heavy Metal at it's best!
[Sui] Nanu, die beiden Saitenleute von NIGHT DEMON habe ich doch schon mal irgendwo gesehen? Richtig, am Vortag bei Cirith Ungol. Mit ihrem eigenen Trio spielen sie lupenreinen British Heavy Metal, der aber keineswegs angestaubt klingt. Ganz im Gegenteil, die Anklänge an Maiden und andere NWOBHM-Protagonisten klingen so, als hätten sie es gerade erst erfunden. Dazu noch eine mitreißende, schweißtreibende Show und fertig ist eines der Highlights des ROCK HARD FESTIVAL 2018. So kann Metal Melodie haben und trotzdem heavy sein.
[BRT] Da die Jungs in den letzten Monaten etwas zu überpräsent waren, hab ich mal die Zeit genutzt, diverse Essensstände zu plündern. Aber gut, bisher haben die Mannen um Frontbirne Jarvis Leatherby auch wenig falsch machen können.
Setlist: Welcome To The Night, Hallowed Ground, Life On The Run, Save Me Now, Curse Of The Damned, Stranger In The Room, Heavy Metal Heat, Dawn Rider, Screams In The Night, The Chalice, Darkness Remains, Night Demon

[Sui] Besinnlich wird es bei dem Gitarrenmeister :: ULI JON ROTH ::, der mit einem Scorpions-Klassiker-Set und insgesamt drei Gitarristen (er selbst eingeschlossen) aufwartet. An seiner Musik mögen sich die Geister scheiden, die einen finden ihn schlicht und ergreifend begnadet, den anderen gehen die endlosen Gitarren-Harmonien und Soli wie auch das leicht hippieeske Flair eher auf den Sack. Was unbestreitbar ist, ist das extrem hohe musikalische Niveau, auf dem sich das Ganze abspielt. Die Band besteht ausnahmslos aus Cracks ihrer Zunft. Allen voran macht der Sänger Niklas Turmann einen herausragenden Job. Er schafft es tatsächlich, Klaus Meines Vocals rüberzubringen, ohne so nervig zu näseln wie das Original. Vor allem aber Ulis virtuose, sphärische auf oft ungewöhnlichen, orientalischen Skalen basierenden Soli lassen mehr als einmal so etwas wie Magie entstehen. Zum Schluss wird es mit zwei Hendrix-Covers noch mal richtig Retro. Viele hatten zunächst das Rund verlassen, aber die die geblieben sind, haben ein richtig gutes Set erlebt.
[BRT] ULI JON ROTH wirkt ja schon wie einer der alten Hippies, die ein wenig aus der Zeit gefallen sind. Als auf dem Kanal ein Partyboot mit lauter Technomusik vorbeifuhr, weigerte er sich den nächsten Song anzufangen, weil dieser in einer anderen Tonlage als der Krach aufm Kanal war – aber wenigstens hat er freundlich gegrüßt… Klar, musikalisch ist das ganz große klasse, Scorpions Songs aus deren besten Zeiten, ohne Klaus Meine Genöle und mit grandiosem Gitarrenspiel. Ein Ausnahmekünstler, keine Frage.
Setlist: All Night Long (Scorpions song), The Sails Of Charon (Scorpions song), Sun In My Hand (Scorpions song), We'll Burn The Sky (Scorpions song), In Trance (Scorpions song), Fly To The Rainbow (Scorpions song), Pictured Life (Scorpions song), Catch Your Train (Scorpions song), Along The Watchtower (The Jimi Hendrix Experience cover), Little Wing (The Jimi Hendrix Experience cover)

[Psycho] Auf :: CORONER :: war ich wirklich sehr gespannt, schließlich hatten die Schweizer immer sehr interessante und abwechslungsreiche Alben veröffentlicht. Diesen Bogen spannte die Band dann auch musikalisch, von Tracks des ersten Albums R.I.P. bis hin zu Grin war alles vertreten. Die stilistische Evolution ließ sich so ansatzweise nachvollziehen; und damit waren CORONER tatsächlich die progressivste Band des Festivals. Leider war der Sound echt breiig, was es schwierig machte, den ganzen Breaks und Rhythmus-Wechsel zu folgen. Trotzdem schön, dass die Band wieder aktiv ist – wie wäre es mit einem neuen Album?
[Sui] CORONER boten nach Uli Jon Roth Anspruch auf deutlich härtere Art. Zwar war der Sound auf diesem RHF wie schon gesagt deutlich besser als in den Vorjahren, aber bei so vertracktem Material muss man wohl trotzdem einige Abstriche machen. Es blieb aber immer noch genug über, um den progressiven Thrash der Schweizer zur Geltung zu bringen. Ich war jedenfalls sehr angetan von der Tatsache, dass die Songs von CORONER auch nach über 20 Jahren nicht angestaubt wirken.
[BRT] Geil, endlich mal CORONER. Vor der Bühne war der Sound ganz ordentlich, da hatte ich nichts zu bemängeln. Obwohl CORONER ein rundes Best-Of quer durch Ihre Diskographie spielten, war der Fokus etwas stärker auf Grin und Mental Vortex gerichtet, die ja neben progressivem Thrash auch eine Psychedelic/Industrial-Schlagseite in den Sound integriert haben. Sicher passiert da auf der Bühne nicht sonderlich viel, wenn, dann lässt am ehesten noch Drummer Diego Rapacchietti das Tier raus. CORONER sind mit ihrem ureigenen Sound immer noch vollkommen zeitlos, da darf gern mal einen neue Platte rauskommen. Mit Serpent Moves von der Grin LP gab es meinen Lieblingssong und kurz vor dem Finale noch mit Reborn Through Hate vom R.I.P. Debüt meinen Einstieg ins CORONER Universum. Chapeau, alles richtig gemacht!
Setlist: Golden Cashmere Sleeper, Internal Conflicts, Serpent Moves, Divine Step (Conspectu Mortis), Semtex Revolution, Tunnel Of Pain, Metamorphosis, Masked Jackal, Grin (Nails Hurt), Reborn Through Hate, Die By My Hand

[Psycho] :: BACKYARD BABIES :: - Diese Band hatte ich noch nie auf dem Plan, aber gedanklich immer irgendwie in die Glam-Ecke gesteckt. Folglich war ich überrascht, dass das Ganze eher nach Punk klang... Viel Energie und ein guter Songflow, aber mehr kann ich dazu mangels Kenntnis in dieser Stilrichtung nicht sagen.
[Sui] Eigentlich hätten mir die BACKYARD BABIES gefallen müssen: straighter punkiger Rotzrock mit einem Hauch AOR bei den Refrains. Taten sie aber nicht. Vielleicht lag es daran, dass sich die drei Festivaltage doch langsam in meinem Organismus bemerkbar machten, oder auch daran, dass sie ihrem Genre nicht wirklich was Neues, Frisches abgewinnen konnten. Mit Sicherheit spielte aber auch eine Rolle, dass beide Gitarristen ständig und demonstrativ mit ihren Instrumenten und/oder ihrem Sound haderten. Kleiner Tip: Wenn dein Amp scheiße klingt, dann hilft es auch nicht, die Abnahme-Mikros umzutreten. Und schon gar nicht hilft es, das gleich zweimal zu machen. Sollte vielleicht die Punk-Attitude unterstreichen, aber auf mich wirkte es einfach nur unprofessionell und unsympathisch.
[BRT] Total13 war eigentlich eine ziemlich geile Platte. Danach habe ich die Schweden aber völlig aus den Augen verloren. Was ich aus der Entfernung gehört habe, klang allerdings wenig überzeugend und nur wenige Leute mit denen ich sprach konnten den Schweden etwas Positives abgewinnen.
Setlist: Made Me Madman, UFO Romeo, Dysfunctional Professional, The Clash, Brand New Hate, Abandon, Highlights, A Song For The Outcast, Shovin' Rocks, Star War, Bombed (Out Of My Mind), Th1rte3n Or Nothing, Nomadic, Minus Celsius

[Psycho] Für mich kam danach das absolute Festival-Highlight, wobei meine (hohen) Erwartungen diesmal nicht enttäuscht wurden. Bereits der Einstieg gelang :: ARMORED SAINT :: mit March Of The Saint fulminant, und genauso ging es dann zum Glück weiter. Mit On The Way und Spineless (jaaaa!!!) gab es zudem nur extrem selten gespieltes Material zu hören, wie immer bei ARMORED SAINT perfekt und mitreißend dargeboten. Besonders geil auch Left Hook From Right Field, das war eine Killer-Version. Neben der instrumentalen Stärke muss man aber doch John Bush hervorheben, er ist einfach einer der besten Metal-Sänger überhaupt (und könnte dringend eine Klamottenberatung gebrauchen...). Inzwischen war es auch im Rund richtig voll, und die Menge ging begeistert mit – absolut zu recht. Für mich klar der beste Gig des Festivals.
[Sui] Es gibt kein Metal-Festival, das nicht durch ARMORED SAINT erheblich aufgewertet würde. Die Band ist zur Zeit in der Form ihres Lebens. John Bush merkt man an, dass er hier musikalisch zu Hause ist. Der Schwerpunkt lag auf dem Überalbum Symbol Of Salvation, das mit grandioser Power und Präzision zelebriert wurde. Der Titelsong des letzten Albums Win Hands Down zeigte aber nicht minder eindrucksvoll, dass sich auch ihr aktuelles Material nicht hinter den Glanztaten vergangener Zeiten verstecken muss. ARMORED SAINT sind mit ihrem anspruchsvollen Power Metal immer noch brandheiß. Eine der derzeit besten Livebands des Planeten.
[BRT] ARMORED SAINT sind ja eine von diesen wenigen Bands, auf die sich unsere Truppe immer einigen kann. Da sieht man dann auch durchweg glänzende Augen und das zurecht. Die Jungs aus Kalifornien um Ausnahmesänger John Bush kamen mit viel Energie und einer unbändigen Spielfreude auf die Bühne und hauten einen Hit nach dem anderen aus dem Trainingsanzugs-Ärmel. Der absolute Knaller, die beste Band des Festivals und sicherlich eine der einzigartigsten Bands in der Metalszene.
Setlist: March Of The Saint, Reign Of Fire, Nervous Man, Pay Dirt, Last Train Home, On The Way, Symbol Of Salvation, Book Of Blood, Spineless, Aftermath, Left Hook From Right Field, Chemical Euphoria, Win Hands Down, Can U Deliver

[Psycho] Nach so einem Auftritt hätte es jede Band schwer, aber :: SAXON :: sind einfach schon viel zu lange im Geschäft, um sich über so etwas Gedanken zu machen. Mit Biff Byford hat man schließlich einen anscheinend unverwüstlichen Sänger an Bord, und auch der Rest der Band wirkte auf mich diesmal agiler als beim letzten Konzert, wo ich dabei war. Irgendwelche Special-Sets sind aber nicht das Ding von SAXON, wie immer bewarben sie ihre neue Platte (aktuell also Thunderbolt) mit einigen Songs und verließen sich ansonsten auf eine Auswahl ihrer reichlichen Klassiker. So gab es diesmal u.a. Crusader, Never Surrender oder Dallas 1 PM zu hören, alles Songs, mit denen man nichts falsch machen kann. Zum Glück kamen auch die neueren Stücke live besser rüber als auf Platte, so dass einer großen Publikumsresonanz nichts im Wege stand. Ein schöner Ausklang also, der mit Denim & Leather noch mal einen echten Höhepunkt als Rausschmeißer aufweisen konnte.
[Sui] SAXON müssen sich nicht mehr mit anderen Bands messen, höchstens an sich selbst. Natürlich haben sie jede Menge Klassiker im Gepäck. Das neue Album fügt sich zumindest live aber sehr gut ein und fällt qualitativ nicht ab. Motorcycle Man, Strong Arm Of The Law etc. etc. – SAXON wussten natürlich, was sie ihrem Publikum schuldig sind. Das reagierte entsprechend und feierte den verdienten Headliner ab. Absoluter Aktivposten der Show war Bassist Tim „Nibbs“ Carter, der wie ein Derwisch über die Bühne tobte. Der krönende (fast zumindest, wenn nicht Armored Saint gewesen wären) Abschluss eines fast durch die Bank gelungenen RHF 2018.
[BRT] Sicherlich war ich nicht der einzige, der SAXON einen schweren Stand prophezeite. SAXON widerlegten jeden Zweifel aber im Handumdrehen, und dass ohne direkt mit einer Salve an alten Klassikern zu beginnen. Die kamen erst bei Song vier aber das machte nix. Energie, Spielfreude und Humor – SAXON sind einfach immer eine Bank, obwohl es gerade bei dieser Band viele Mopperköppe gab, denen die Band zu oft als Headliner vorgesetzt wird. Die neuen Songs kommen live auch ne ganze Schüppe besser als auf Platte. Gucke ich mir doch immer wieder gerne an.
Setlist: Thunderbolt, Sacrifice, Nosferatu (The Vampires Waltz), Motorcycle Man, Strong Arm Of The Law, Battering Ram, Power And The Glory, The Secret Of Flight, Dallas 1 PM, Never Surrender, Predator, They Played Rock And Roll, Bands Played On, 747, Sons Of Odin, Crusader, Princess // Heavy Metal Thunder, Wheels, Denim & Leather

Fazit: ROCK HARD FESTIVAL 2018

[Psycho] Bevor man es sich versieht, ist es schon wieder vorbei. Kurzweilig war es auf jeden Fall, und wir hatten insgesamt gesehen viel Spaß. Mit den Auftritten von DOOL, CIRITH UNGOL, NIGHT DEMOM und ARMORED SAINT gab es ein paar echte Live-Perlen zu sehen, TRAITOR, THUNDERMOTHER, CORONER, OVERKILL und SAXON waren ebenfalls sehr gut. Einige Acts konnten die in sie gesteckten Erwartungen nicht erfüllen, sind dafür aber ausschließlich selber verantwortlich (auf dem Papier klang's nämlich gut). Bis auf eine Ausnahme gab es zudem keinen Totalausfall, das ist eigentlich ein guter Schnitt für ein Festival. Subjektiv betrachtet würde ich aber trotzdem davon ausgehen, dass es mindestens einige Hundert Zuschauer weniger waren als im Vorjahr. Keine Ahnung, ob das Auswirkungen auf die Gestaltung und das Booking im nächsten Jahr haben wird. Die Bandmischung war stilistisch wieder sehr ausgewogen, aber einige Überraschungen auch an exponierterer Stelle würden dem Festival sicher gut tun. Ich freue mich auf jeden Fall schon wieder auf das nächste Mal!

[Sui] Bestes Wetter, ein von der ersten bis zur letzten Band guter Sound und Bands, die überwiegend die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen oder sogar übertreffen konnten. Meine persönlichen Highlights waren DOOL und DIAMOND HEAD am Freitag, AXEL RUDI PELL und OVERKILL am Samstag und der Sonntag bestand bis auf zwei Bands nur aus Highlights, wobei ARMORED SAINT auch aus diesen noch einmal deutlich hervorsticht. Was mir streckenweise etwas zu viel wurde - aber das ist Meckern auf hohem Niveau - war die Tatsache, dass viele Bands doch eher von den Großtaten vergangener Tage zehrten. Da gibt es auch aktuelle Bands, die mit einigen der alten Haudegen durchaus gleichziehen können, siehe NIGHT DEMON.
Fazit: Mir wird dieses ROCK HARD FESTIVAL noch lange in guter Erinnerung bleiben, trotz einer Band, die dort aus meiner Sicht nichts zu suchen hatte.

[Dajana] In Anbetracht der Tatsache, dass ich ganz offensichtlich den besten Tag des Festivals verpasst habe, muss ich sagen, dass ich das ROCK HARD FESTIVAL 2018 doch ziemlich lahm fand. Das Wetter war super und die Leute waren super (bis auf einige Ausnahmen). Viele lang nicht mehr (oder nie) gesehene old school Bands haben wirklich Spass gemacht, DOOL, OVERKILL und CIRITH UNGOL waren für mich herausragend, aber insgesamt hatte ich das Gefühl, dass das RHF 2018 eher auf Sparflamme lief. Zu viele Bandwiederholungen, zu wenig Neues, Anderes, Außergewöhnliches oder Innovatives in musikalischer Hinsicht. Das alles spiegelte sich meiner Meinung nach auch in den Ticketverkäufen wider. Schauen wir mal, wie sich die Ausgabe ROCK HARD FESTIVAL 2019 entwickelt.

[BRT] Lahm? Nee! Klar, in Sachen Headliner-Auswahl dreht sich nicht nur das ROCK HARD FESTIVAL im Kreis, Party San Open Air und Bang Your Head sind da ähnlich dünn aufgestellt, so dass sich alles in einem 2-3 Jahresturnus wiederholt. Da scheint es auf jeden Fall Handlungsbedarf zu geben. Dieses Jahr war die Stimmung auf dem ROCK HARD FESTIVAL wieder super, die Witterung tat sicherlich einiges dazu bei. Sonntag waren doch deutlich mehr Leute am Start, der war aber auch klasse besetzt. An ARMORED SAINT ging gar nichts vorbei – für mich waren die Jungs absolute Weltklasse. Dazu CORONER - einfach nur geil. Mit THUNDERMOTHER, ULI JON ROTH und SAXON war das schon ein richtig starker Tag. ROCK HARD FESTIVAL 2019 – ich bin am Start!

 

story • Psycho, Sui, BRT, Dajana • pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography