[Dajana] Ächz… Das Aufstehen fiel doch etwas beschwerlich ;) Trotzdem stand ich pünktlich in der Arena. Oder doch nicht?
:: Fotos :: INDIAN NIGHTMARE ::
[Dajana] Kaum das ich in den Fotograben purzelte, musste ich auch schon wieder raus. Haben :: INDIAN NIGHTMARE :: früher angefangen? Oder haben die so kurze Songs? Und überhaupt, hatte ich mich musikalisch da voll verzockt. Hatte mir was Folkiges vorgestellt, stattdessen gab es die volle Breitseite aus Punk, Heavy und Speed Metal. Whoa! Watn Weckruf! Hat Spass gemacht :)
[BRT] Hmmhh? Das Gesaufe am Vorabend fand ich gar nicht sooo schlimm, daher war das Aufstehen und sich wieder auf dem Gelände einfinden eigentlich ganz easy.
Nee, INDIAN NIGHTMARE sind durchaus für rumpelnden Black-Speed-Punk- Metal bekannt. Werden gern auch als Anheizer auf die frühen Spielzeiten angesetzt. Machen so richtig Laune auf nem Festival, zuhause würde ich das aber wohl eher nicht auflegen.
Setlist: Bastions Of Nightmares, Land Of The Damned, Banshee, Riddle Of Steel, Fire Meets Steel, Speed Metal Rock 'n' Roll, Lucifer, War-Metal-Punx, Incursions Of Death
:: Fotos :: SUICIDAL ANGELS ::
[Dajana] Griechen die Erste ;) Mit den :: SUICIDAL ANGELS :: kann man eigentlich nie was falsch machen, wenn man auf Slayer steht. Allerdings spielen die Jungs an jeder Milchkanne, so dass man sie im Jahr vermutlich um die 10x live sehen könnte. Will heißen, Band und Mucke nutzt sich irgendwie ab. Immerhin gab es bei den SUICIDAL ANGELS die erste und einzige Wall of Death, und wieder die ersten Crowdsurfer ;)
[BRT] Die SUICIDAL ANGELS sind und bleiben für mich immer noch die langweiligste Band der Welt, was am fürchterlich austauschbaren Generic Thrash liegt, der nun wirklich gar keine eigene Note hat. Dazu spielen die auch noch an jeder herumstehenden Gießkanne. Puh… Aber okay, zumindest steht eine motivierte und spielfreudige Band auf der Bühne die ganz gut Action macht.
Setlist: Jaws, Endless War, Born Of Hate, Years Of Aggression, Bloodbath, Bloody Ground, Capital Of War, Apokathilosis, Sharp Dressed Man
:: Fotos :: VILLAGERS OF IOANNINA CITY ::
[BRT] :: VILLAGERS OF IOANNINA CITY :: waren für mich das Highlight des Rock Hard Festivals. Die Griechen spielen zuhause schon häufiger mal in den landeseigenen Amphietheatern, daher passten sie wie die Faust aufs Auge nach Gelsenkirchen. Auch wenn sie auf dem ROCK HARD FESTIVAL sicherlich Spartenprogramm sind. Die psychedelisch-rockenden Landschaften, die die Band aus Ioannina erschafft, sind für mich absolut einzigartig, die Stimmung herrlich relaxt und dazu ist die Band perfekt für die positive vibrations. Da wird auch gar nicht viel gequatscht! Super! Für mich ist das schon eine perfekte Liveband und will auf einem Konzert genossen werden.
[Dajana] Griechen die Zweite ;) Ich weiß gar nicht, ob die sich kennen. VILLAGERS OF IOANNINA CITY hab ich schon mal live gesehen, ist nicht mein Ding. Dachte ich. Da passiert zu wenig auf der Bühne, zu ruhig, dachte ich. Dann fand ich die doch cool. Irgendwie. Muss an den Bässen gelegen haben, die haben so schön gekribbelt in meinem Bauch. Die Villagers sind nichtsdestotrotz eher was für die eigenen vier Wände ;)
Setlist: Welcome, Age Of Aquarius, Skaros, Dance Of Night, Arrival, Father Sun, Millennium Blues, For The Innocent
:: Fotos :: ATLANTEAN KODEX ::
[BRT] Gibt wohl kaum eine Band, die sich für mich stärker abgenutzt hat, als die in diesen Landen teilweise fürchterlich überschätzten :: ATLANTEAN KODEX ::. Gerade live fällt doch wieder auf, dass die Songs viel zu lang sind und sich der sympathische Sänger Markus Becker schon sichtlich abkämpft, um gegen die Gitarrenwände zu bestehen. Ein oder zwei Hits hat die Band ja schon, aber insgesamt ist mir das inzwischen viel zu langatmig. Vor allem wenn man am Vortag eine Band gesehen hat, die es irgendwie deutlich besser gemacht hat.
[Seb] Für mich leider die erste Band des Tages, da ich aufgrund eines (wenn auch erwarteten) Todesfalls in der Familie etwas gebraucht hatte, um mich aufzuraffen. ATLANTEAN KODEX waren mir bis dahin nur dem Namen nach bekannt, ich wusste so gerade, dass ich von den Bayern so einen Art Epic/Doom Metal zu erwarten hatte. Trotz der noch recht frühen Stunden hatten die Jungs das Publikum gut im Griff und schafften es, trotz strahlenden Sonnenscheins für ein wenig Düsternis und mystische Stimmung zu sorgen. Solider “Auftakt” für den Tag.
Setlist: The Alpha And The Occident, People Of The Moon, Lion Of Chaldea, Sol Invictus, Heresiarch, Twelve Stars And An Azure Gown, The Atlantean Kodex
:: Fotos :: THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA ::
[Dajana] Mein Vorfreude-Highlight des Festivals Nr. 2. Endlich tanzen! Eine :: THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA :: Show hängt ja immer ein bisschen davon ab, wie gut Mr. Strid bei Stimme ist. Passte diesmal alles! Und ja, das Amphitheater tanzte! Unten in der Arena, wie auf den Rängen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich älteres Material knackiger finde und es da mehr Hits gibt, als auf dem Aeromantic-Double. Wie wäre es dann nächstes Jahr mit Carpenter Brut oder Perturbator?
[BRT] Ach ja herrlich, was ein buntes Programm heute. THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA könnte man schon leicht als durchgestyltes Produkt abstufen, wenn die Band nicht so unglaublich gut wäre. Man bekommt nicht nur perfekten 80er AOR sondern auch perfekte Unterhaltung, coole Kostüme und gute Laune Songs en masse. Da ist sicherlich reichlich Kalkül dabei, aber wenn man dabei so geile Songs schreibt, sollte das doch schon egal sein. Top.
[Seb] Zweifelsohne waren THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA für mich eine der Überraschungen des RHF. Wesentlich weiter von dem entfernt, was ich normalerweise höre, war keine der anderen Band die ich dieses Jahr mitbekam, dennoch haben die Schweden einfach großes Talent als Entertainer. Als Side-Projekt einiger Musiker von u.a. Soilwork und Arch Enemy entstanden, haben TNFO mittlerweile sechs Alben ihres over the top 80er-Jahre Hardrock/Metals herausgebracht, so dass die Band (naja, jedenfalls bei komplexerem Material…) eigentlich mittlerweile die Hauptbeschäftigung der Jungs darstellen müsste. Teilweise angetan mit weißen Anzügen, Sänger Björn Strid dazu noch mit goldenem Revers und goldenem Mikro ausstaffiert und unterstützt von zwei “Stewardessen”, ging es vom Beginn des Fluges bis zum Ende her wie in einem Soundtrack eines 80er-Jahre Comedy-Knallers, zumindest war das meine erste und fast durchgehende Assoziation. Und selbst die hartgesottensten und “truesten” Metaller im Publikum (mich eingeschlossen, haha) konnten sich ein Grinsen und Mitwippen nicht verkneifen, während das Publikum vor der Bühne die Band abfeierte und zum Schluss auf Befehl des Sängers den Innenraum in eine gigantische Polonäse verwandelten. Grober Unfug, aber sehr kurzweilig und unterhaltsam :)
Setlist: How Long, Sometimes The World Ain't Enough, Divinyls, If Tonight Is Our Only Chance, Burn For Me, This Boy's Last Summer, Gemini, Satellite, White Jeans, West Ruth Ave
:: Fotos :: GRAVE DIGGER ::
[Dajana] :: GRAVE DIGGER :: waren noch nie mein Ding, hab sie immer belächelt. Die Show heute allerdings nötigte mir dann doch Respekt ab. Chapeau!
[BRT] Das kann ich genauso unterschreiben. Mit GRAVE DIGGER habe ich mich noch nie beschäftigt und außer dem rauf und runter genudelten Rebellion Hit könnte ich bei Songs und Alben nicht mitreden. Aber da steht auf jeden Fall eine motivierte spielfreudige Band auf der Bühne, die richtig abräumt hat. Auch hier wieder reichlich Sperenzchen auf der Bühne, in diesem Fall das schottisch angehauchte :: Baul Muluy Pipes & Drums Hamburg :: Orchester. Nettes Gimmick, auch wenn es nur punktuell eingesetzt wurde.
[Seb] Ich glaube, GRAVE DIGGER sind eine der Bands, bei denen ich schon einmal bei einem vorherigen RHF flüchten gegangen bin ;-) Dieses Mal rückte die Band allerdings mit Unterstützung einer Hamburger Pipe-and-Drum-Band an, und wer irgendetwas auch nur leicht Schottisches auffährt, hat erst einmal grundsätzlich mein Interesse (nicht nur sammle und verkoste ich Islay-Single-Malts, aufgrund von Umständen habe oder wenigstens hatte ich auch schon einmal mehr als 50% schottischen Bluts…).
Wie nach den Aufbauten auf der Bühne zu erwarten war, kamen GRAVE DIGGER zu Dudelsack- und Highland-Drums auf die Bühne, die Beiträge der unterstützenden “Hamburger Schotten” sollten sich aber leider in Grenzen halten und in dem einen oder anderen Intermezzo erschöpfen. Die Band selber spielte natürlich ganz überwiegend Stücke mit Bezug zu Schottland, Clans und Kriegern, wohl hauptsächlich vom 2020er Konzeptalbum Fields Of Blood.
Beim letzten Track wurde noch ein zweiter Sänger nach vorne gerufen, Dajana behauptete, der habe die ganze Zeit auf der Bühne gestanden?? Insgesamt durchaus sehenswert und vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen. Meiner Auffassung nach waren die Pipes and Drums etwas “underused”, und auch wenn das etwas pedantisch klingen mag: für jemanden mit einem derartigen Faible für Schottland würde ich definitive ein besseres Englisch mit weniger brutal hartem deutschen Akzent erwarten.
[Dajana] Ja, hat er. Der stand erhöht hinter dem Drumkit. Siehe Fotos ;)
Setlist: The Dark Of The Sun, Excalibur, The Clans Will Rise Again, Lions Of The Sea, The Ballad Of Mary (Queen Of Scots), The Heart Of Scotland, Highland Farewell, Hell Is My Purgatory, Rebellion (The Clans Are Marching), Heavy Metal Breakdown
:: Fotos :: ASPHYX ::
[Dajana] Hier sollte jetzt eigentlich Phil Campbell mit seinen Bastardsöhnen Motörhead wieder hochleben lassen. Nicht wenige hatten sich ganz besonders auf diese Show gefreut. Leider ist jemand aus der Band krank und die Show somit abgesagt worden. Das ROCK HARD FESTIVAL-Team hat dann wohl die Telefonleitungen glühen lassen und in Windeseile Ersatz besorgt: die holländische Death Metal Maschine :: ASPHYX ::.
Erst einmal ein großes Dankeschön an Martin und Co., dass sie alles haben stehen und liegen lassen (Drummer Stefan Hüskens war ja eh vor Ort), um das Amphitheater in Schutt und Asche zu legen. Es ging ein bisschen drunter und drüber, aber am Ende hat alles geklappt und ASPHYX mal eben eine Co-Headliner-Show hingelegt. Ich fand’s ein bisschen zu langatmig, da die Holländer ebenfalls (zu) oft live zu sehen sind. Aber nu, hat trotzdem ordentlich gekracht ;)
[Seb] Da ich zuvor nicht nachgeschaut bzw. –gehört habe, habe ich keine Ahnung ob uns da wirklich etwas entgangen ist: ich kann mir Motörhead ohne Lemmy jedenfalls absolut nicht (bzw. nicht als sehenswert) vorstellen und war ehrlich gesagt nicht traurig, dass ASPHYX einsprangen. Die Niederländer erfuhren wohl erst am selben Tag um 11 Uhr vormittags, dass sie spielen sollten und hatten null Vorbereitungszeit (wie Martin mehrmals betonte, habe er die letzten 30 Tage nur gesoffen und gevögelt und keine Minute geprobt), die Jungs sind aber natürlich nach alle den Jahren routiniert genug, dass man ihnen das kaum bzw. eigentlich gar nicht anmerkte. Und was soll man sagen, es gab eine gute Stunde ASPHYX in gewohnter Manier, mit einigen Songs vom aktuellen Album, die ich pandemiebedingt noch nicht live hatte hören können. Stark und brachial (Scorbutics) wie immer und der eine oder andere Track ließ für mich Erinnerungen an den legendären Auftritt bei der 2008er Edition des RHF aufkommen.
[BRT] Joah, ASPHYX als Notnagel sind sicher eine alles andere als schlechte Wahl. Als Profis rumpeln die mal eben ein amtliches Set auf die Bretter und haben mit Labertasche Van Drunen ja auch einen unterhaltsamen Frontmann. Aber nach 25 Minuten stellte sich bei den Holländern schon ein bisschen Langeweile ein, so spannend ist das Songmaterial von ASPHYX dann doch nicht.
Setlist: Botox Implosion, The Nameless Elite, Death The Brutal Way, Asphyx (Forgotten War), Deathhammer, Molten Black Earth, Wasteland Of Terror, Scorbutics, Knights Templar Stand, Forerunners Of The Apocalypse, Death: The Only Immortal, Necroceros, The Rack, Last One On Earth
:: Fotos :: BLIND GUARDIAN ::
[Dajana] Hm. Würdiger Headliner? Ja, natürlich. Tolle Show, toller Sound, tolles Licht. :: BLIND GUARDIAN :: sind da Profis. Die Somewhere Far Beyond am Stück ist auch nicht das Schlechteste. Und sonst? Ich fand Hansi Kürsch überheblich, von oben herab. Oder ich habe seinen „Wortwitz“ nicht verstanden. Vielleicht hätte ich mehr trinken sollen ;)
[BRT] Puh ey, einen sympathischen Eindruck zu hinterlassen geht deutlich anders. Meine Herren, was ein arroganter und distanzierter Auftritt von Krefelds Superstars. Sorry, aber da konnte auch ein guter Sound und perfekt durchgestyltes Songmaterial wenig helfen, den schlechten Eindruck zu mindern. Bei der Autogrammstunde kurz vorher muss es wohl ähnlich schlimm gewesen sein. Wir sind dann auch schnell aufgebrochen.
[Seb] Für mich hatten BLIND GUARDIAN nach Asphyx schlicht null Chance mich zu beeindrucken. Nicht nur war die Musik bestenfalls so lala, das selbstverliebte und (man weiß es nicht so genau) vielleicht auch “lustig” gemeinte Gelaber von Sänger Hansi Kürsch ging mir nach so kurzer Zeit derart auf den Sender, dass ich stumpf auf Durchzug gestellt habe. Um einigermaßen zügig zurückzukommen und für den Sonntag fit zu sein, haben wir uns den Auftritt dann auch nicht mehr bis zum bitteren Ende angetan.
Setlist: Into The Storm, Welcome To Dying, Nightfall, Time Stands Still (At The Iron Hill) • Somewhere Far Beyond Set • Time What Is Time, Journey Through The Dark, Black Chamber, Theatre Of Pain, The Quest For Tanelorn, Ashes To Ashes, The Bard's Song - In The Forest, The Bard's Song - The Hobbit, The Piper's Calling, Somewhere Far Beyond // Valhalla, Mirror Mirror
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