:: Fotos ::
Zum Start am Sonntag ging es dorthin zurück, wo der Vortag aufgehört hatte. Das Stadtbad öffnete allerdings gerade erst seine Pforten und man sah, zumindest den kleinen Teil des alten Bades, mal in seiner Pracht. :: DUPONT ::, eine Dark-Elektro Pop/EBM-Band aus Schweden, eröffneten den Tanz. Die 1997 mit Johan Damm, Danucci und Riccardo gegründete Band wurde zwischenzeitlich zu einem Duo, nachdem Johan die Band verließ. Umso erfreulicher, das er jetzt wieder mit dabei ist. Leider war es kaum möglich die drei richtig zu sehen. Die Beleuchtung bestand nahezu ausschließlich aus Stroboskopscheinwerfern und die Bühne war voller Nebel. Dafür gab es satten Sound bis in die hinteren Ecken.
Bevor es in den Volkspalast ging noch ein kleiner Abstecher in den Kohrabizirkus. Dort gab es britischen Synthie Pop. Das erst 2014 gegründete Duo :: EMPATHY TEST ::, bestehend aus Isaac Howlett und Adam Relf, was live durch Adam Casey ergänzt wird, stand auf der Bühne. Mit minimalistischer Instrumentierung erzeugen die Jungs aus London melodische Beats mit starken Einflüssen aus den 80igern. Das Ganze mit sanfter Stimme ergänzt passte gut.
Im • Volkspalast • angekommen, ging es erst einmal in die kleinere Location, die Kantine. :: VEIL OF LIGHT ::, 2012 von „M“ als Ein-Mann- Projekt in Zürich gegründet, beschreibt seine Musik selbst als Cold Wave, Post-Punk und „Gothgaze“. Nachdem die Leute aus der Kuppelhalle die Kantine gut gefüllt hatten, begann M, unterstützt durch einen Gitarristen, mit der Show. Die Entscheidung einen weiteren Musiker mit auf die Bühne zu nehmen ist definitiv richtig. Nur mit den Videoanimationen wäre es zu statisch gewesen.
Mein persönliches Highlight des Tages stand nun bevor. Die Mundpropaganda - das Thomas Jefferson Cowgill alias :: KING DUDE ::, wohl aussergewöhnlich gut sein soll - erreichte mich erst kurz vorher. Sogar Vergleiche mit Johnny Cash standen im Raum. Nun denn, so quetschte ich mich auf die Stufen vor die Bühne und wartete. Bis auf einem Barhocker mit Whiskyflasche und einem kleinen Banner war die Bühne leer bis der King sie betrat. Nur mit einer akustischen Gitarre bewaffnet zog er nach wenigen Takten schon die ganze Halle in seinen Bann. Seine Musik, dem Dark-/Neo- oder auch American-Folk zugeschrieben, passte zu seiner Stimme wie die Flasche auf den Hocker. Kleine Geschichten und immer wieder ein Schluck Whiskey waren das Einzige, das seinen Gesang unterbrach. Ja, ein Highlight!
Die letzte Show des Tages ging an ein Duo aus New York namens :: TEMPERS ::. Jasmine Golestaneh und Eddie Cooper verbinden kühle Elektronik und statischen Diskosound mit tanzbaren Beats in Richtung Post-Punk und Cold Wave. Es war eine Art Flashback in die 80iger mit dem Gefühl von Joy Division oder Sioxsie Sioux in einem kleinen Club. Die Bühne, fast ausschliesslich in rotes Licht getaucht, war zwar zum fotografieren ein Graus, hatte aber in Verbindung mit den sich windenden Bewegungen von Frau Golestaneh durchaus Flair. Faszinierend traurige Lieder von einer tollen Band.
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