2022-08-12 DE – Schlotheim - Flugplatz Obermehler
 

Donnerstag

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Samstag

 

Carcass - Asphyx - Katatonia - Heidevolk - Uada - Misery Index - Onslaught - Malevolent Creation - 1914 - Messiah - LIK - Kadaverficker - Graceless - Profanity - Space Chaser - Iron Flesh - Thron - Bütcher - Nornir

 

Das PARTY SAN OPEN AIR ist ja ganz geil, aber ich mag keine Gitarren [hihi]

[BRT] Man hätte meinen können, dass wir nach der Festival-losen Zeit aus dem Training und völlig zerstört sein würden. Dem war satanseidank nicht so. Die Mannschaft war fit, die morgendlichen Philosophierunden herzerfrischend und wurden nur von einem undefinierbaren Gerumpel von der Bühne gestört… Erstmal frühstücken...

[Dajana] Jaahaa… wenn ich mich nicht irre, bestand das Frühstück aus Bier. Und nen Apfel… weil sich keiner aufraffen konnte, zum Frühstückszelt zu gehen. Und auf dem Infield war der Strom ausgefallen, von daher gab es da auch noch nix…

[Seb] Ich war dann am Freitag mal wesentlich später da als geplant, nach einem Malheur mit dem Shuttlebus und einem Marsch quer durch Mülhausen habe ich erst so knapp vor 5 schlafen können *grmbl*: Am ersten Abend war die Angelegenheit mit dem Bus-Shuttle freundlich ausgedrückt „noch nicht ganz ausgereift“. Erst einmal wurde man zur Haltstelle unten vors Gelände geschickt, der Bus fuhr dann aber schnurstracks nach oben auf den Vorplatz. Dummerweise war es (nur) derselbe Bus der den Tag über vier Touren an Leuten nach Schlotheim gekarrt hatte – und für die Rückfahrt war genau dieser eine Bus von den Organisatoren für genau eine einzige nächtliche Tour zurück gebucht worden – vollkommen verkalkuliert, möchte man meinen. Was natürlich zu einem Hauen und Stechen um einen Platz in einem völlig überfüllten Bus führte, der dann irgendwann die Türen schloss und losfuhr: eine komplette weitere Busladung an Leuten (mit bereits bezahlten Shuttle-Tickets und ohne jede Chance auf ein Taxi) musste also über 1.5 Stunden auf die zweite Tour warten. Zum Glück gab es a) kaum Stress trotz natürlich erheblichen Unmuts (ich glaube das Publikum einer Techno-Party oder so wäre da weniger entspannt geblieben) und b) an den folgenden Tagen aufgrund dieses Desasters jeweils drei Touren (zusätzlich 0.30 und 2.30). Besten Dank für die schnelle Umsetzung der Vorschläge, die beiden vom Team die mich jeweils persönlich am Donnerstag aufsuchten und mir versicherten, dass das ab jetzt alles glatt laufen wird (so war es dann auch) und vor allem auch in Richtung des sehr netten Busfahrers, der auf diese Weise drei Tage lang erst um fünf Uhr morgens ans Schlafen kam, trotzdem aber morgens um 10 schon wieder die erste Tour fuhr (und es sich trotzdem nicht nehmen ließ, auf jeder Tour im Mühlhausener Kreisverkehr eine Runde „Karussell zu fahren“ – für die Mägen einiger sehr betrunkener Fahrgäste eine erhebliche Herausforderung ;-)

:: Fotos :: KADAVERFICKER ::

[Dajana] Und dann waren da ja noch die Fotzibärchen von :: KADAVERFICKER ::… You know, die übliche (Gore)Grindsause mit Gemüse nach dem Salutschuss von Esmeralda. Dieses Mal mit weniger Gore und weniger Grind und weniger Qualität aber mit Leichenwasser, Kacke und Pommes. Nun denn…

:: Fotos :: LIK ::

[Öko] Mit den Schweden :: LIK :: beginnt der stärkste Tag des diesjährigen PSOA. Mehrfach hörte ich den Satz: “Da sehen wir schon jetzt die besseren Dismember!” War auch wirklich ein super Auftritt der Mannen um Leadsänger/Gitarrist Tomas Åkvik. Mit den bisher veröffentlichten drei Alben hat man auch genügend starke Songs zur Auswahl.
[BRT] Jau, das war echt gut. Eigentlich habe ich mit dem generischen Schweden-Death Metal abgeschlossen, LIK dagegen machen das irgendwie erfrischend. Sehr viel Tempovariation, tolle Melodien mit Wiedererkennungswert und knackig-kompakte Songs. Mit ihrem bockstarken Album Misanthropic Breed haben sie die Messlatte aber auch so dermaßen hochgesteckt, dass es schwer werden dürfte, da noch etwas drauf zu setzen. Dazu kriegen sie das live auch richtig fett rüber. Respekt, Jungs!

:: Fotos :: MESSIAH ::

Fotos © Nova Rizal & Metal Breeding

[Dajana] Ähm… war denn jemand bei :: MESSIAH ::? Ich jedenfalls nicht, denn selbst bei nem totalen Filmriss und Null Erinnerung hätte ich noch Fotos gemacht… ;)
[Seb] MESSIAH aus der Schweiz waren das zweite Schmankerl für die Thrasher unter dem PSOA-Publikum: Ich muss zugeben, dass ich die Band gar nicht mehr auf dem Schirm hatte und dachte, es handle sich um eine der US-Band desselben Namens und „irgendwas mit Doom“. Stattdessen war es tatsächlich die bereits in den 80ern gegründete Schweizer Thrash-Combo, wobei es zwischen 1995 und 2017 satte 22 Jahre Pause gab (2003 waren MESSIAH nur einmal kurz für eine Reunion-Show zusammen auf der Bühne, das zählt nicht), bevor die Band sich wieder zusammenfand und inzwischen auch ein neues Album (Fracmont) aufgenommen hat. Bekannt sind MESSIAH aber natürlich für die Klassiker Extreme Cold Weather und Choir Of Horrors.
Für mich klang die Show trotz des legendären Rufes als Urgesteine des Genres irgendwie nach Boilerplate-Thrash (kann natürlich sein, dass das die überwiegend die neueren Nummern waren!?) mit dem einen oder anderen Doom-Einfluss (das sage ich jetzt nicht wegen meiner obigen Vermutung, haha), aber die Fans schienen recht glücklich mit dem was ihnen geboten wurde. Ich fand’s insgesamt nicht schlecht, aber vor der Bühne gefesselt hat es mich jetzt auch nicht – ich hab’s die meiste Zeit mehr so als Hintergrundmusik für eine Inspektion der CD- und Merch-Stände genommen.

:: Fotos :: 1914 ::

[Dajana] Bei :: 1914 :: wusste man schon irgendwie vorher, was kommen würde… und behielten Recht. Dass die Ukrainer mit ihrer Flagge auflaufen würden, war klar, dass es eine Aussage zum Krieg geben würde, ebenfalls. Allerdings ließen sich 1914 dazu hinreißen, jeden russisch(stämmigen)en Bürger über einen Kamm zu scheren und bis hin zur Vernichtung zu verteufeln. Das war plakativ, polemisch und ging definitiv zu weit.
[Öko] Ich kannte diese ukrainische Band bisher nicht. Hat mich musikalisch nicht überzeugt und die Ansagen von der Bühne haben bei mir auch ein unangenehmes Gefühl erzeugt. Ich maße mir allerdings nicht an, diese abschließend zu bewerten oder zu behaupten, ich könne mich in die Gefühlslage der Ukrainer hineinversetzen.
[BRT] Puh ja … Musikalisch hat haben mich 1914 nicht erreicht. Auf der Bühne passierte auch so nicht viel. Die Russenfeindlichen Sprüche kann man vielleicht bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, dieser Grad wurde jedoch mehrfach in Sachen Geschmacklosigkeit überschritten. Auch das Gepöbel gegen “unsere Regierung” war eher billig und platt. Die Reaktionen darauf waren auch eher mäßig. Klar, wir können uns kaum in diese Lage versetzen, aber...

:: Fotos :: MALEVOLENT CREATION ::

[Öko] Mit :: MALEVOLENT CREATION :: habe ich mich bestimmt seit 20 Jahren nicht mehr befasst. Sollte ich wohl wieder mal machen, denn dies war die positive Überraschung des Festivals! An diesem Tag ist zwar von der Originalbesetzung niemand mehr dabei (Phil Fasciana fehlte), aber das tat der Güte der Musik keinen Abbruch. Hier wurde gezeigt das es auch mit nur einer Gitarre möglich ist einen brachialen Sound aus den Boxen quellen zu lassen! Eben diese Gitarre wurde bedient von Ryan Taylor (US-Solctice), den ich mit kurzen Haaren gar nicht erkannt habe.
[BRT] Wow, yeah… War nie Fan, kenne mich in der Diskographie kaum aus und das einzige Liveerlebnis, an das ich mich erinnern kann, war mäßig, langweilig und unsympathisch. Ganz anders jetzt, mit Ryan Taylor an Gitarre und Gesang – brachial-brutaler geht es kaum, die Riffs sind messerscharf, der Gesang mega-aggressiv mit Hardcore-Kante, die Songs kompakt und trocken runtergerotzt. Wahnsinn! Da wage ich mal zu behaupten, dass selbst Demolition Hammer ihre Schwierigkeiten gehabt hätten das zu toppen. Highlight eines so schon bockstarken Tages.
[Dajana] Jawoll, alles gesagt, dem stimme ich doch einfach mal komplett zu ;) Aber es kommt noch besser!
[Seb] Leider, leider nur wenig von mitbekommen und das fast nur auf dem Weg zum Gelände: Darüber habe ich mich schon ohne die Lobgesänge genug geärgert. Schade, aber ich wollte halt auch am Samstag noch mehr können als nur in der Ecke zu liegen und musste zwingend mindestens bis 12 pennen...

:: Fotos :: ONSLAUGHT ::

[Seb] Dann war es Zeit für die erste der beiden heutigen Packungen Nostalgie-Old-School-Thrash: :: ONSLAUGHT :: aus dem britischen Bristol haben satte 39 Jahre Geknüppels auf dem Buckel, taten aber alles um sich das reife Alter nicht anmerken zu lassen. Völlig an mir vorbeigegangen war, dass die Engländer 2020 mit Generation Antichrist ein neues Album herausgebracht hatten, von dem sie natürlich das eine oder andere Stück zum Besten gaben. Für Fans der ersten Stunden spielten ONSLAUGHT allerdings auch etliche alte Schätzchen bis zurück zum 1985er Debüt Power From Hell. Ein Highlight für viele Fans, wobei alleine die Ansage des Namens des von uns gegangenen Idols Lemmy für Jubel ausreichte, war sicherlich das (auch) auf dem Tributalbum „Snaggletooth: A Tribute To Lemmy“ vertretene Bomber (eigentlich auf Sounds Of Violence).
Nicht (mehr) mein liebster Metal-Stil, aber als jemand der mit dieser Musik seine Metal-Laufbahn begonnen hat, weiß ich das live nach wie vor sehr zu schätzen. Ein solider, energiegeladener Auftritt und von den anwesenden Thrashern gebührend gewürdigt.
[Dajana] Ach ja, stümmt! Da war ja noch was. Thrash Metal die Zweite. Von drei Bands. Hatte ich ganz vergessen. Das war ebenfalls eine sehr geile Show!

:: Fotos :: MISERY INDEX ::

[Dajana] Nämlich, als :: MISERY INDEX :: danach ihre Show runterrissen. Die Jungs aus Baltimore haben dermaßen alles in Schutt und Asche gelegt, dass man kaum Luft holen konnte. Man fühlte sich hinterher, als wäre man von einem ICE überrollt worden. Meine Fresse, DAS war war ja mal extremst geil! Geldbörse → Merch → leerkaufen!
Die Sachen gingen nach der Show in der Tat weg wie warme Semmeln. Man musste da echt fix sein…
[Öko] Nun zu einer Band die dieses Jahr nur noch von einer Band übertroffen werden sollte. Aber dazu später mehr. Erstmal hieß es nun “Knüppel aus (auf) dem (den) Sack!” Es zeugt schon von absoluter Oberklasse es derart amtlich krachen zu lassen und dabei nicht in sonstige Stasis auf der Bühne zu verfallen! Im Gegensatz zu vielen anderen, technisch anspruchsvollen, Bands haben es MISERY INDEX drauf, sowohl auf der Bühne abzugehen wie ne Rakete, als auch ihre Instrumente versiert einzusetzen! Bei MISERY INDEX machte auch der zweistimmige Gesang absolut Sinn (zu einem Gegenbeispiel komme ich gleich)! Hammer Auftritt!
[BRT] In der Vorwoche noch im Junkyard live gesehen, wo Gitarrist und Zweitvocalist Mark Kloeppel fehlte. Im Junkyard war das schon echt Bombe, jetzt wieder vollständig war einfach nur Abriss angesagt. Aber wenn man einen Ausnahmeschlagzeuger wie Adam Jarvis in den Reihen hat, kann eigentlich auch nicht viel schiefgehen. Neben der Brutalo-Harke haben MISERY INDEX auch noch technische Präzision und Songdienlichkeit perfekt miteinander verknüpft. Die Jungs sind einfach eine schweinegeile Band, die es auch live hammermäßig auf die Bühne bringen. Bombe!
[Seb] Vorwoche? Junkyard? Verdammt, wieso habe ich das denn verpasst… wäre gerade um die Ecke gewesen *seufz*. Es mag übertrieben sein, aber es kommt mir langsam so vor, als würden auf dem PSOA bei jeder einzelnen Ausgabe entweder MISERY INDEX oder Dying Fetus spielen, haha. Nicht, das ich was dagegen hätte, ganz im Gegenteil: Hart, brutal, kompromisslos und dabei auch noch mit (nicht das man viel Gelegenheit bekäme, das live zu verstehen) brauchbare Texte ohne 08/15 Splatterkrams oder das die pubertären Phantasien, die manche ihrer Genre-Kollegen auf ihren Alben ausleben, was will man mehr. Immer wieder gern auf dem PSOA gesehen!

:: Fotos :: HEIDEVOLK ::

Fotos © Nova Rizal & Metal Breeding

[Öko] Sorry, aber was soll der Scheiß? Ich konnte mir nur einen Song von :: HEIDEVOLK :: anschauen, bevor ich fluchtartig in den Backstagebereich verschwinden musste! Ist bestimmt, wie irgendwie alles, Geschmackssache, aber hier war nichts für mich erträglich. Lustige Humppamelodien, Hüpf-hüpf-Mucke und zwei Sänger, bei denen einer unnötiger ist als der andere, da sich beide völlig identisch anhören! Schrecklich!
[BRT] Habe ich verpasst. Zuviel Humpa ist nicht meins, obwohl ich mit Folk ja durchaus was anfangen kann. Aber nicht so.
[Dajana] Ich bin seit einigen Jahren komplett raus, was Folk/Humppa/Viking Metal angeht und hab stattdessen eine kleine Pause eingelegt.
[Seb] HEIDEVOLK, die Band bei der (bis auf Dajana) die gesamte holde Weiblichkeit des PSOA seufzend und schmachtend vor der Bühne stand ;-) Ich verstehe schon, dass man auch Bands dabei haben muss, die mehr so was für die Mädels abliefern, und handwerklich ist das gar nicht schlecht gemacht – man muss eben nur auf Brimborium, Mitklatschen, Pathos, die Männerchöre usw. stehen oder aber eine gehörige Resistenz gegen Fremdscham sein eigen nennen. Für mich war der Auftritt bereits nach wenigen Minuten nur mehr eine musikalisch dargebotene Aufforderung, jetzt bitte Bier trinken zu gehen. Und zwar weit weg von der Bühne.
Die Ansage, dass HEIDEVOLK zum ersten Mal seit elf Jahren beim PSOA waren, sollte auf jeden Fall Standard werden: das ist als (minimale) Frequenz vollkommen ausreichend.
[Dajana] Ey, es gab doch schon Girlie-Bands! Cannibal Corpse gestern z.B.!... Oder meinetwegen Alcest…

:: Fotos :: UADA ::

[Öko] Welch Wohltat für Auge und Ohr! Nach Heidevolk folgten nun :: UADA :: von deren Livequalitäten ich mich schon mehrfach überzeugen konnte! So auch an diesem Tag! Irgendwie schaffen es die Portländer immer, trotz strahlendem Sonnenschein, eine sinistre Stimmung auf der Bühne zu erzeugen. Wie üblich nur in weißes Licht und reichlich Nebel gehüllt, spielten die Kaputzenmänner einen sauberes Set ihrer bisherigen drei Alben! Wobei mir die stilistisch etwas abgeänderten Songs des letzten Albums Djinn am besten gefielen!
[BRT] Ich muss ja zugeben, dass ich Djinn erstmal links liegen gelassen habe, weil mich die Beschreibungen eher angeschreckt hatten und der Zweitling Cult Of A Dying Sun ein lauwarmer Aufguss des Debuts war. Nun, Djinn habe ich noch eine Chance gegeben und war dann doch überrascht wie gut UADA diese Weiterentwicklung getan hat. Auch auf der Bühne ging's gut zur Sache - die Songs kamen einfach geil rüber. Überraschend gut, muss ich doch dringend mal wieder in einem Club sehen, da kommt es wahrscheinlich noch besser.
[Seb] UADA sind eine der Bands, die mir bei einer vorherigen Ausgabe des PSOA überhaupt zum ersten Mal über den Weg gelaufen sind, und ich bin hocherfreut, dass sie sich vom Mittagsslot so hochgedient haben, dass das typische Wolfsgeheul des Intros dieses Mal am Abend ertönen konnte (beim nächsten Mal bitte ganz passend im Dunkeln)! Natürlich kommt, wie BRT schon anmerkt, das jüngere Material nicht ganz an das fulminante Debüt Devoid Of Light heran, aber dennoch sind auch die neuen Songs unverwechselbar und um Längen besser als das meiste, das man heutzutage an Black Metal geboten bekommt. Das Set hätte ich mir jedenfalls mit u.a. Natus Eclipsim, Devoid Of Light, Cult Of A Dying Sun, Djinn (und Blood, Sand, Ash? Scheiße, wenn man seine Notizen nicht mehr lesen kann…) nicht viel besser zusammenstellen können, ohne einfach nur das erste Album am Stück anzugeben. Bei der nächsten Visite auf dem PSOA hätte ich UADA gerne bitte mindestens als Co-Headliner eines der Tage und mindestens eine Stunde lang!

:: Fotos :: ASPHYX ::

[Öko] Irgendwie sind :: ASPHYX :: für den Death Metal, wie Becks für Bier! Tut niemandem weh, haut aber auch niemanden so 100%ig vom Hocker. Man weiß bei einem Auftritt der Band um Frontshouter Martin van Drunen einfach was man bekommt! Eine gute Liveshow mit vielen guten Songs! Möglicherweise ist mein Mangel an Begeisterung für ASPHYX aber auch einfach darauf zurückzuführen, dass ich die Niederländer inzwischen einfach zu oft gesehen habe!
[BRT] Huch, ASPHYX haben auch gespielt. Muss ich verpasst haben als ich in ein echt gutes Gespräch vertieft war. Aber ja, die Niederländer sind doch etwas überpräsent.
[Dajana] Stimmt. Ich hatte vorher auch schon geseufzt: "schon wieder?". Ich hab mir ASPHYX trotzdem angesehen und es hat einmal mehr viel Spass gemacht. Man kann bei den Jungs einfach nicht anders und muss mit… ;)
[Seb] ASPHYX wären für mich auf dem PSOA interessanter gewesen, wenn sie nicht schon beim RHF eingesprungen wären – allerdings ist zu viel ASPHYX immer noch viel besser als gar keine Musik ;-)
Martin war natürlich wie immer gut drauf, wies natürlich noch einmal darauf hin, dass das PSOA (2007) die Stätte der ASPHYX-Wiedergeburt war und die Band sich hier wie zu Hause fühlt/zu Hause ist, konnte sich (natürlich) die üblichen Seitenhiebe auf Amon Amarth (The Crusher) und Sabaton nicht verkneifen und schimpfte auf Putin und allerlei andere Arschlöcher. Musik wurde freilich auch gespielt, und so gab es neben einigen Stücken des aktuellen Longplayers Necroceros mit u.a. Scorbutics, The Rack, Deathhammer und dem Closer Last One On Earth durchaus einiges für Liebhaber massigen Old-School Death Metals. Kurz gesagt: Ein Auftritt solide wie eine Dampfwalze und vor allem solide wie immer.
Nach so viel erlebten ASPHYX-Shows wird mir von dieser hier allerdings dennoch vermutlich am ehesten in Erinnerung bleiben, dass sie „The Dead South - In Hell I'll Be In Good Company“ als Outro anspielten ;-)

:: Fotos :: KATATONIA ::

[Öko] Kommen wir zu einem weiteren Highlight! Kurz bevor :: KATATONIA :: die Bühne des PSOA betraten, hörte ich von zwei meiner Mitstreiter nur Negatives über ihre Livequalitäten (hab KATATONIA noch nie live gesehen aber von den Alben mehr als angetan). Dies bewahrheitete sich zum Glück zu keiner Zeit dieses hervorragenden Auftritts! Alle beteiligten Musiker waren gut gelaunt und legten große Spielfreude an den Tag und da ich ja, wie erwähnt, ein Fan der Alben von KATATONIA bin, war ich sehr erfreut das diese meine beiden Kollegen Lügen gestraft haben!
[Dajana] Da hast ja recht Öko. Die Show hier und heute war einfach nur großartig! Hab ich aber auch schon anders erlebt, selbst auf dem PSOA, wo KATATONIA ja nicht zum ersten Mal spielten.
[BRT] Ein weiteres Highlight… eins mit dem ich nicht gerechnet hatte. KATATONIA hatten Spaß (!) und haben durchaus gerockt, wenn man dass bei dieser Musik überhaupt so sagen kann. Auch wenn vieles bei KATATONIA recht ähnlich klingt, haben es die Schweden ja schon geschafft, um Kitsch und Plakatives einen großen Bogen zu machen und Bauchlandungen a la Tiamat und Paradise Lost zu vermeiden. Bin sicherlich kein Fachmann, aber es klang schon nach einem guten Querschnitt des Schaffens der Band, auch wenn die Frühphase ausgeklammert wurde.
[Seb] Hmm. Als Hintergrund-Geklimper, um zum letzten Mal am Freitag den Whisky-Pub aufzusuchen ging es so. Aber wie der Sänger selbst sagte: We used to be a Death Metal band: Das ist mir deutlich zu viel Vergangenheitsform ;-)

:: Fotos :: CARCASS ::

[Öko] Last but not least, kommen wir zum Headliner des heutigen Tages! Irgendwie will mir nichts einfallen was nicht schon 100x über :: CARCASS :: geschrieben wurde. Die Mannen um Bill Steer und Jeff Walker lieferten einen professionellen Auftritt! Halt so, wie man es von CARCASS gewohnt ist! Guter Abschluss eines insgesamt starken Festivaltages!
[BRT] Ich sag jetzt mal solide… Beinahe hätte ich Exhume To Consume verpasst,verdammt. Der Rest des Sets war aber schon ein bisschen Dienst am Kunden, aber das machen die Briten schon ganz gut, ja. Aber ich bleibe dabei, seit der Reunion ist das ganz okay, aber auch nicht zwingend… und nicht zwingend notwendig.
[Dajana] Da hab ich die Fanbrille auf! CARCASS geht immer! Und ist immer gut! So!
[Seb] Aufgrund des Shuttle-Desasters konnte ich mir nur die ersten zwei Drittel der Show geben. Nachdem ich beim letzten Besuch der Briten den Eindruck hatte, dass CARCASS damals ein bisschen zu viel Wert auf Stage Show und Firlefanz gelegt hatten, gab es dieses Mal recht straight forward einfach nur aufs Haupt. Mal mächtig hämmernde, mal thrashig-gallopierende Riffs, krachende bis quietschende Gitarren und dazu der markante “Gesang” von Bill und Jeff: Mehr Zutaten braucht es gar nicht für einen gelungenen Headliner.
Sauer bin ich nur, dass die Situation mit dem Shuttle dazu führte, dass ich entweder damit rechnen musste, wieder bis morgens vorm Gelände zu stehen oder die traditionell eher am Ende des Sets kommenden Kracher wie Tools Of The Trade, Corporal Jigsore Quandary und ganz sicher Heartwork zu verpassen: Ich fresse 'nen Besen, wenn CARCASS da nicht mindestens zwei von gespielt haben, und zwar mehr oder weniger genau nachdem ich zähneknirschend los musste ;-)
[Dajana] Haben sie, haben sie… ;)

 

Stories © BRT, Öko, Seb, Dajana • Pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography