2024-08-08 DE – Schlotheim - Flugplatz Obermehler
 
 

Mainstage • Abbath - Terrorizer - Darkened Nocturn Slaughtercult - Left To Die - The Black Dahlia Murder - Sadus - Vltimas - Eternal Champion - Sinister - Bastard Grave
Tentstage • Schammasch - Ritual Death - Mephorash - Rope Sect - Imha Tarikat - Wilt - Horresque

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[Dajana] Das PARTY SAN METAL OPEN AIR bleibt beim frühen Festivalstart am Donnerstag und auch bei der zusätzlichen Vollbedienung im Zelt. Finde ich immer noch fürchterlich und schade um die Bands, die zu dieser frühen Stunde verheizt werden. Damit fallen für mich am ersten Festivaltag bereits 10 Bands ins Wasser, zumal sich die Spielzeiten überschneiden und ich auch noch pünktlich im jeweiligen Fotograben stehen muss.

[Öko] Dem kann ich nur zustimmen! Ein paar weniger Bands und dafür keine Überschneidungen wären besser. Ich bin auch der Meinung, dass ein Festival nicht jeden Tag bis 1:00 Uhr nachts gehen muss. Spätestens am dritten Tag muss ich das echt nicht mehr haben.

:: Fotos :: BASTARD GRAVE ::

[Dajana] Angekommen, Zelt aufgebaut und auf das Infield gestürmt, um ein erstes schwarzes Köstritzer zu trinken. Ist ein Muss! Bei der Gelegenheit konnte ich mir gleich mal die charmanten schwedischen :: BASTARD GRAVE :: zu Gemüte führen. Death Metal zum Aufwärmen und zum warmknipsen. Besser kann man ein Festival nicht starten ;) Und jetzt erstmal richtig ankommen und Freunde begrüßen!
Band: Tiago Dias (vox), Andreas Hjorth (git), Daniel Persson (git), Maria Jonsson (bass), Peter Johansson (drums)
Setlist: Translucent Visions, Drowning In An Ocean Of Bile, Necrotic Ecstasy, Diorama Of Human Suffering, Icon Bearer, Sunder The Earth, Ascensao Carnal, Consumed And Forgotten, Life In The Sewers

[Dajana] Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass :: ETERNAL CHAMPION :: ihre Live-Aktivitäten zumindest den Sommer über auf Eis legen würden, nachdem Bassist Brad Raub unverhofft Ende Mai mit nur 36 Jahren verstarb. Aber nu… Gesehen habe ich sie nicht, nur gehört ;)
[BRT] Auch wir verpassen aufgrund von Stau in der Akkreditierungszone erstmal ein paar Bands, stehen dann aber halbwegs zeitig zu ETERNAL CHAMPION vor der Bühne. Die Mannen aus Austin, Texas sind live eine Macht, auch wenn es noch nicht ganz für Großtaten a la Visigoth reicht. Auch hier auf dem heiligen Flughafen geben die Jungs alles. Auch, oder gerade, weil ETERNAL CHAMPION ziemlich aus dem Rahmen fallen, ist ihr Auftritt großartig.
[Öko] Auf der Hauptbühne kam es zu einem bemerkenswerten Bruch mit dem bisherigen Stil, als ETERNAL CHAMPION auftraten. Die Band, die sich eher dem klassischen Heavy Metal verschrieben hat, wirkte zunächst wie ein Fremdkörper im Line-up des Festivals. Doch gerade wegen dieses Kontrasts stachen sie hervor, und die Abwechslung brachte dem Festival tatsächlich eine willkommene Frische.
Band: Jason Tarpey (vox), John Powers (git), Arthur Rizk (drums, git)

:: Fotos :: VLTIMAS ::

[Dajana] Na, das ist doch mal eine sehr frühe Stunde für eine Band wie :: VLTIMAS ::. Andererseits darf David Vincent zu späterer Stunde nochmal ran, da macht die nachmittägliche Sause Sinn. Und Laune gemacht hat es auch ;)
[BRT] So ein bisschen fliegen VLTIMAS trotz Starbesetzung immer noch unter dem Radar. Vielleicht ist das den Untergrund-Krawallspezialisten einfach zu musikalisch? Das Debütalbum fand ich schon spitze, das neue Album Epic besticht durch tolles Songwriting, versteckte Hardrock-Zitate und durchaus coolem Gesang von Herrn Vincent. Live mag das etwas unspektakulär sein, da die Herren nur herumstehen und sehr wenig Action auf der Bühne ist. Die Songs kamen jedoch super, allen voran der Hit Invictus. Ach ja, Flo Mournier war verhindert, dafür saß vermutlich ein Herr Pawel Jaroszewicz an den Kesseln, der auf dem PARTY SAN später auch für Batushka trommeln würde.
[Seb] Ich bin am Donnerstag mit Bus & Bahn via Erfurt und Mühlhausen angereist, zum ersten Mal wagemutig mit regulärem Linienbus anstatt des offiziellen Shuttles (da hätte ich noch eine Stunde in der Gluthölle am Bahnhof Mühlhausen ausharren müssen) - vielen Dank an dieser Stelle an den Busfahrer, der mich außerplanmäßig direkt vor dem Akkri-Büro und die anderen Besucher vor dem Haupteingang ablieferte!
Nach gut einer Stunde Schlangestehens und dem anschließenden schwerstbepackten Marsch zum Camp waren VLTIMAS die erste Band, die ich mir in Ruhe anschauen konnte. Die internationale Truppe um Dave Vincent und den ehemaligen Mayhem-Gitarristen Blasphemer hatten mich schon auf der Tour zum Debüt-Album beeindruckt, und auch dieser Auftritt war durchaus gelungen. Zwar fand ich das erste Album stärker als den aktuellen Longplayer Epic (vielleicht bin ich zu sehr Krawallspezialist, hihi), aber live kommt auch dieses Album ziemlich kraftvoll rüber.
Band: David Vincent (vox), Rune "Blasphemer" Eriksen (git), João Duarte (git), Ype TWS (bass), Flo Mounier (drums)

[BRT] Im Zelt geben derweil :: IMHA TARIKAT :: eine Kostprobe von ihren eindrucksvollen Live-Qualitäten. Wenn man hier „On Fire“ sagt, trifft das absolut ins Schwarze. Natürlich profitiert das Quartett um Kerem Yilmaz ein wenig davon, dass da durchaus namenhafte Leute mit auf der Bühne stehen: neben Marvin von Hexer und Ricardo von The Night Eternal auch noch Jerome Reil, Sohnemann von Kreators Ventor. Aber darauf ruht sich die Band nicht aus, hier gibt es Vollgas, Hingabe und Energie. Eine tolle Liveband und wer das aktuelle Album Hearts Unchained – At War With A Passionless World noch nicht gehört hat, hat sicherlich eines der stärksten Black Metal Releases der letzten Jahre verpasst. Nachholen!
[Öko] Das PARTY SAN METAL OPEN AIR ist bekannt dafür, jungen, aufstrebenden und noch eher unbekannten Bands die Möglichkeit zu bieten, Festival-Erfahrungen zu sammeln. Dies galt zum Beispiel für IMHA TARIKAT und ROPE SECT, die normalerweise eher in der Underground-Szene anzutreffen sind, aber hier die Gelegenheit hatten, das gut gefüllte Zelt zu rocken. Und beide Bands nutzten diese Chance mit mal mehr (IMHA TARIKAT), mal weniger (ROPE SECT) großem Erfolg.
[Seb] Die (für mich) erste Black Metal Band des Tages waren die deutsch-türkischen (eher eine Seltenheit, zumindest meiner Erfahrung nach) IMHA TARIKAT auf der Tent-Stage. Nach nunmehr fast einer Dekade Bestehens, drei Alben und vor allem mit dem hochgelobten 2022er Hearts Unchained – At War With A Passionless World im Gepäck ist die/das derzeit offiziell nur noch aus Frontmann Ruhsuz Cellât bestehende Band/Projekt schon längst mehr als nur ein Geheimtip. Vor für die Tent-Stage enormem Publikum (das Zelt war die meiste Zeit fast bis zur Theke am anderen Ende gefüllt) boten IMHA TARIKAT schnellen, stellenweise knüppelharten Black Metal ohne überflüssige Sperenzchen - so mag ich das als "Auftakt". Besonders angetan hatten es mir die Stücke vom "aktuellen" Album, das meiner Meinung nach das bislang stärkste Album Cellâts darstellt. Ich bin gespannt ob bzw. wann - gleichbleibende Qualität vorausgesetzt - wir IMHA TARIKAT bei einer künftigen Ausgabe des PSOA auf der Hauptbühne sehen werden.
Band: Ruhsuz Cellât (Kerem Yilmaz - vox, git), Marvin Giehr (git), Ricardo Baum (bass), Jerome Reil (drums)

:: Fotos :: SADUS ::

[BRT] Schwierig, schwierig. Die ersten drei :: SADUS :: Platten sind ungemein wichtig für mich, an den Gig im seligen Attack Anno 1991 als Vorband von Morbid Angel erinnere ich mich gern zurück. Mit den neueren Platten tue ich mich aber schwer. Sagen wir mal so, ich würde die gern besser finden… So auch den Gig von SADUS. Der ließ mich aber leider kalt. Warum? Kann ich gar nicht mal so genau sagen. Grundsätzlich war der schon solide bis gut, kam bei mir aber leider nicht an. Aber das lag vielleicht auch an den deutlich ungezügelteren Imha Tarikat im Zelt zur fast selben Zeit…
[Dajana] Ich fand SADUS schweinegeil! Die Jungs hatten echt Spass auf der Bühne, hatten viel zu Lachen. Muss ein guter Witz gewesen sein… Die 20-Minuten-Verspätung war nicht so cool, damit haben sich SADUS auch ihr eigenes Set gekürzt.
[Seb] SADUS sorgten zunächst einmal für Sand im Getriebe: Während Manager und Stagehands hilflos herumwuselten, passierte für satte 25 Minuten nach geplantem Beginn einfach nichts, bevor es dann ohne jegliche Erklärung oder Ansage losging. Meiner Meinung nach hätten SADUS wenigsten kurz darauf eingehen können, zumal das in der Folge auch für viele Fans für Interessenskonflikte mit der Tent-Stage mit sich bringen sollte: die aufgebaute Verspätung wurde natürlich den Rest des Abends nicht wieder gänzlich reingeholt - andernfalls hätte man SADUS ja keine 20 Minuten spielen lassen können.
Die Band eröffnete mit Sadus Attack zu den ersten, bei dem Licht und Wetter eher wenig beeindruckende Pyros und legte einen insgesamt routinierten Auftritt aufs Parkett. Wenn ich mich nicht sehr täusche, stammten die meisten Songs entweder vom "nagelneuen" 2023er The Shadow Inside oder von Illusions, dem inzwischen 36 Jahre alten Debütalbum. Ich würde mir zu Hause längst keinen Thrash Metal mehr anhören, aber live ist das zum Glück eine ganze andere Hausnummer und SADUS sind zweifellos Meister ihres Fachs. Verständlich zwar, dass das aktuelle Album hervorgehoben wurde, aber ein paar mehr alte Kracher wie Hands Of Fate wären schon schön gewesen.
Band: Darren Travis (vox, git), Claudeous Creamer (git), Bobby Real (bass), Jon Allen (drums)

[BRT] :: ROPE SECT :: aus den heimischen Landen sind irgendwie Geheimtipp und Untergrund-Größe in einem. Irgendwie kennt und schätzt fast gefühlt jeder diese nur am Rande des metallischen Spektrums tätige Band. Klar, ist hier grad Postpunk angesagt, genauer gesagt die etwas deathrockigere Version davon. Auf Platte mag ich das sehr gern, hier auf der Zeltbühne klingt der Gesang sehr monoton und eindimensional und die Magie der Songs verpufft ein wenig. Eine tolle Band, aber nicht zum ersten mal fällt mir hier auf, dass die Legionen von Ian Curtis Soundalikes (oder Wannabes) (vor allem live) einfach kaum gesangliches Charisma versprühen. Ein bisschen Schade. Nun ja, auf Platte klingt das schon deutlich besser.
Band: Immisher (git. & voc.), Harbinger (bass), Gaarentwynder (git.), Redeemer (drums)
Setlist: Fallen Nation, Mementote, Death Is Your Lover, Rattenkönig, Knives, Divide et Impera, Quietus, Revel In Disguise, Rope Of The Just

:: Fotos :: THE BLACK DAHLIA MURDER ::

[Dajana] Der Show von :: THE BLACK DAHLIA MURDER :: hab ich mit gemischten Gefühlen entgegengesehen. Der 2022 verstorbene Fronter Trevor Strnad war schon eine sehr charismatische Persönlichkeit, außerdem der alleinige Texter und würde schwer zu ersetzen sein. Nun hat Gitarrist Brian Eschbach das Mikro übernommen und macht seine Sache ziemlich gut. Aber so ganz bin ich trotzdem nicht überzeugt…
[BRT] Eines vorweg, mit BLACK DAHLIA MURDER konnte ich bisher recht wenig anfangen. Die Platten fand ich zu stressig, grad auch der arg komprimierte Sound sorgte bei mir eher für Kopfschmerzen. Ob die Band durch den Tod ihres Sänger Trevor Strnad etwas von ihrer Besonderheit eingebüßt hat, kann ich nicht sagen. Dieses war mein erste (bewusster?) BLACK DAHLIA MURDER Gig. Und ich wurde überrascht. Die Band hat eine ungezügelte Power. Gründungsmitglied Brian Eschbach hat Ausstrahlung und eine kraftvolle Stimme. Der Gig hat einfach Spaß gemacht, auch wenn ich jetzt vermutlich nicht zum Fan mutiere…
[Seb] THE BLACK DAHLIA MURDER interessierten mich bestenfalls am Rande. Klang vom Camp aus durchaus ausgereift und OK, tatsächlich war der Sound erstaunlich klar, aber irgendwann wollen halt auch das Zelt aufgebaut, ein Getränk eingeschenkt und die Füße etwas ausgeruht werden.
[Öko] Nachdem hier kräftig vorgelegt worden war, betraten BLACK DAHLIA MURDER die Bühne. Das letzte Mal hatte ich die Band 2018 gesehen, damals noch ohne Brian Eschbach als Sänger. Während die Instrumentalisten das Festival erwartungsgemäß im Sturm eroberten, wirkte die Bühnenpräsenz des neuen Frontmanns jedoch eher zurückhaltend und teilweise etwas unbeholfen, als er über die Bühne wanderte. Insgesamt war der Auftritt jedoch überraschend gut! Ein großer Fan der Band auf Tonträgern werde ich aber wohl trotzdem nicht mehr.
Band: Brian Eschbach (vox), Ryan Knight (git), Brandon Ellis (git), Max Lavelle (bass), Alan Cassidy (drums)

:: Fotos :: LEFT TO DIE ::

[Öko] Terry Butler und Rick Rozz, zwei der Gründungsväter des Genres und ehemalige Mitglieder der Band, der hier gehuldigt wurde, führten diese apokalyptische Zeremonie an. Ihre langjährige Erfahrung und ihr meisterhaftes Können spiegelten sich in jedem Riff wider. Gemeinsam erschufen sie eine unerschütterliche Mauer aus Sound, die jeglichen Widerstand zerschmetterte. Für jüngere Fans mag die Frage aufkommen, ob die alten Death-Songs dieselbe Wucht entfalten wie für diejenigen, die schon in den 80er und 90er Jahren dabei waren, als Chuck Schuldiner noch lebte. Doch :: LEFT TO DIE :: haben nicht nur diese Klassiker gespielt – sie haben eine Gemeinschaft vereint und eine unzerstörbare Verbindung zwischen Band und Publikum geschaffen. GROSSARTIG!!!
[Dajana] Ich überlege gerade, ob, wann und wo ich Death seinerzeit live gesehen habe… Hm, keine Ahnung. Eine gewisse Magie ist sicher noch da, solch einen tiefen Eindruck wie Death seinerzeit hinterlassen LEFT TO DIE allerdings nicht. Auch hier sehr wenig Dynamik auf der Bühne, wenig Stage-Acting…
[Seb] Ich war ein großer Death-Fan bevor es mich später zum Black Metal zog und ich habe noch heute alle CDs im Original im Regal stehen. Mit der Zeit habe ich daher natürlich auch die eine oder andere "offizielle" Tribut-Band mit ehemaligen Mitgliedern im Line-Up gesehen, aber komplett vom Hocker gehauen hatte mich bislang noch keine davon. Ich war daher ziemlich gespannt, ob LEFT TO DIE (mit den originalen Band-Mitgliedern Rick Rozz und Terry Butler (beide auf der Leprosy vertreten)) dieses Schema würden durchbrechen können. Und das taten sie tatsächlich, und wie! LEFT TO DIE beschränkten sich wie angekündigt auf die ersten beiden Death-Alben Scream Bloody Gore und Leprosy und damit die technisch am wenigsten ausgefeilte (manche würden sagen am wenigsten frickelige) Phase der Band - womit ich absolut kein Problem habe. Zwar sind auch die späteren Alben sämtlich gut bis großartig, aber die beiden ersten Alben strotzen nur so von roher Energie und von so vielen Klassikern, dass es für ein 45-Minuten-Set mehr als nur reicht. Über Choke On It, Open Casket, den namensgebenden Track Left To Die bis hin zum finalen Zombie Ritual jagte ein Knaller den anderen und das Publikum war begeistert. LEFT TO DIE trafen dabei den charakteristischen Sound der beiden Alben auf den Punkt und spielten die Songs durchwegs nahezu perfekt. Leichte Kritik zu üben ist allerdings an der Bühnenpräsenz: Ich weiß, man wird auch als Metal-Legende nicht jünger, aber das wirkte schon ein wenig sehr statisch. Darüber hinaus hätte ich vielleicht ein, zwei weitere Songs von Scream Bloody Gore eingestreut, wenn man jedoch bedenkt, dass Rozz und Butler erst seit Leprosy dabei waren ist der Fokus auf dieses Album natürlich verständlich.
[BRT] Hab ich auch verpasst… Warum? Keine Ahnung, aber vermutlich schlug hier schon das fürchterbar übertriebene Euphorie-Saufen auf die Kondition. Nun ja, natürlich bin ich Death-Fan und konnte die Band auch mit Herrn Schuldiner zweimal live sehen. Ob es die x-te Coverband der alten Sachen braucht mag mal dahin gestellt sein...
Band: Terry Butler (Bass), Rick Rozz (Gitarre), Matt Harvey (Vocals), Gus Rios (Gitarre) Setlist:

:: Fotos :: RITUAL DEATH ::

[Seb] Hier waren wir schon am ersten Tag (und teils wegen der Sadus-Verspätung) irgendwie im falschen Film und hatten bereits Schammasch auf der Bühne erwartet. War aber überhaupt nicht schlimm, das Versehen entpuppte sich als Glücksgriff, denn die Norweger von :: RITUAL DEATH :: haben eine verdammt gute Show abgeliefert. Für solche Überraschungen liebe ich das PSOA, denn dies ist eine der Bands die gerade noch “klein” genug war um bei mir unterm Radar zu fliegen, aber definitiv gut genug ist, um auf einem solchen Festival zu spielen. Das Set bestand überwiegend aus Songs vom 2022er selbstbetitelten Erstling Ritual Death und das Album wird definitiv demnächst auch mal einen Durchlauf in meinem häuslichen Player haben.
Angemerkt sei, dass das Kostüm von Sänger Wraath allerdings bei mir nicht den Effekt hatte, den es vermutlich haben soll: Das sah weniger bedrohlich als nach Puppen- oder bestenfalls Schrumpfkopf aus, was da im Halbdunkel über der schwarzen Robe “schwebte”, haha.
[BRT] Eine der Bands die ich ärgerlicherweise verpasst habe. Live schon mal gesehen und für sehr stark befunden. RITUAL DEATH sind eine der zahllosen Bands aus der Nidrosian/Trondheim-Black Metal Szene, in der jeder Musiker mindestens 3-5 Bands am Stiefel hat und kaum eine davon ist schlecht...
[Dajana] Ich war ebenfalls sehr positiv überrascht und froh darüber, für vermeintlich Schammasch ins Zelt getigert zu sein ;) Der Sound im Zelt ist echt gut. Besser, als auf der Hauptbühne.
Band: Wraath (voc, git), Lord Nathas (bass), Nosophoros (drums) Setlist:

:: Fotos :: DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT ::

[Dajana] Ich konnte dieser Band noch nie was abgewinnen. Die Stimme von Onielar geht einem soooo unangenehm unter die Haut, das macht keinen Spass (was vermutlich beabsichtigt ist ;)) ! Nichtsdestotrotz fand ich die Show schon sehr beeindruckend. . Besser gesagt, intensiv, mit einer Wucht, die einen physisch packt. Selbst auf dieser großen Bühne. Respekt dafür.
[BRT] Eher schwierig, was vor allem daran liegt, dass es bei :: DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT :: recht stumpf und fast nur im Highspeed-Bereich zur Sache ging. Da fehlt es an Dynamik und Abwechslungsreichtum. Auch wenn das Bühnenoutfit recht cool aussah, flüchte ich doch recht schnell wieder…
[Öko] Sehe ich so wie BRT. Sah gut aus, war für 3-4 Songs auch musikalisch gut, aber dann ist es irgendwann einfach zu eintönig.
[Seb] Ich weiß gar nicht wie oft DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT jetzt schon auf dem PSOA waren, aber das sah praktisch exakt so aus wie ich das vom letzten Mal (muss vor Onielars Erkrankung gewesen sein) in Erinnerung hatte. Die Band spielt schon sehr anständigen Black Metal, aber für mich passt das eher auf eine Club-Bühne als auf so ein Festival, muss ich sagen. War jetzt nicht enttäuschend, aber auch im Rahmen eines solchen Festivals nichts Besonderes.
Band: Onielar ( vox, git), Velnias (git), R. K. (bass), Horrn (drums)

:: Fotos :: SCHAMMASCH ::

[Seb] Das Tagesfinale auf der Tent-Stage und :: SCHAMMASCH :: wurden allen Erwartungen gerecht. Zwar trat nur die Hälfte der Band in Corpse Paint und Kapuze an, aber ansonsten gab es nichts auszusetzen (meiner Meinung nach hat sich mindestens der Teil mit den Kapuzen auch allmählich als Gimmick abgenutzt...). Zu hören gab es finstereren Black Metal mit etlichen hervorragenden Midtempo-Passagen, leider trotz des Zelt-Headliner-Spots zu kurz und wegen der Panne bei Sadus in "direkter Konkurrenz" zur Hauptbühne: SCHAMMASCH hätten durchaus mehr Publikum verdient, aber die Menge teilte sich auf die beiden Black-Metal-Bands auf. Wem die Truppe noch nichts sagt, dem seien hiermit vor allem die beiden für mich aus dem Set hervorstechenden Nummern Ego Sum Omega und Golden Light ans schwarze Herz gelegt.
[Öko] SCHAMMASCH, eine absolute Kultband, wurde als Headliner für die Tentstage am ersten Tag ausgewählt. Das Zelt füllte sich rasch, als die fortgeschrittene Stunde näherrückte und die Spannung im Publikum stieg. Es war abzusehen, dass SCHAMMASCH in der begrenzten Zeit nur 4 bis 5 Songs spielen könnten – und ebenso, dass die Zeit wie im Flug vergehen würde. Die Setlist entpuppte sich als eine wahre Hitliste: Ego Sum Omega, Golden Light, Consensus, A Paradigm Of Beauty und das epische Metanoia wurden meisterhaft dargeboten. So dicht das Publikum gedrängt war, so intensiv war auch die mystische Atmosphäre, die SCHAMMASCH mit ihren ausufernden und kunstvollen Kompositionen erschufen. Absolut sehenswert, absolut magisch, grandios – und natürlich viel zu früh vorbei. Beste Band des Tages!
[Dajana] Ja, SCHAMMASCH waren großartig! Ich mag ihre Alben sehr, hatte sie nur sehr lange nicht mehr live gesehen, was wirklich schade ist. Der Sound war super, aber leider gibt es im Zelt immer wenig zu sehen (und zu fotografieren). Zuviel Nebel, zu wenig Licht, oder nur Nebel und gar kein Licht oder Nebel und rotes Licht…
Band: C.S.R (vox, git), B.A.W (drums), M.A. (git), J.B. (git), P.D. (bass)
Setlist: Ego Sum Omega, Golden Light, Consensus, A Paradigm Of Beauty, Metanoia

:: Fotos :: TERRORIZER ::

[BRT] Nun ja, :: TERRORIZER :: ist nun anscheinend auch eine dieser Bands von der es mehrere Versionen gibt. Welche die Beste ist, mag ich nicht zu sagen, aber hier fehlt nun mal Oscar Garcia an den Vokills. Aber gut, der LA-Vierer kommt deutlich besser rüber als erwartet, scheitert allerdings ein bisschen am verwaschenen Sound. Action gibt es auch hier nicht wirklich auf der Bühne, was eigentlich schade ist, da lebt die Band ein bisschen von den großen Namen Vincent und Sandoval. Aber eins ist mal klar, einen ernsthaften Nachfolger zum Weltkulturalbum World Downfall hat die Band natürlich nicht ansatzweise nachgelegt.
[Seb] Von vielen hochgelobt, habe ich TERRORIZER dennoch - einfach um wieder etwas Kraft zu tanken - nur im Sitzen und überwiegend aus dem Biergarten schräg hinter der Soundanlage gehört. Gefiel mir so als Hintergrund-Beschallung durchaus, aber viel mehr kann ich dazu nicht beisteuern…
[Dajana] Also ich hatte richtig viel Spass! Jut, der Sound war Mist, quasi vom Winde verweht. Action gab es auch, wenn auch nicht „sichtbar“, schliesslich sitzt Pete ” Commando” Sandoval hinter den Fellen. Dieser Mann ist ein Tier an den Drums. Ansonsten war die Show schon sehr statisch und routiniert, ja, aber trotzdem geil. So! Kann aber auch am Euphoriesaufen gelegen haben… ;)
Immerhin haben sie World Downfall komplett runtergezockt ;)
[Öko] DIE Enttäuschung des erst Tages! Klangen überhaupt nicht nach TERRORIZER, jedenfalls nicht nach den geliebten World Downfall - TERRORIZER! Da mir alle andern Alben der Band gehörig am Arsch vorbeigehen, war das hier absolut nix. Nach der Hälfte der Songs bin ich lieber Biertrinken gegangen.
Band: Brian Werner (vox), Richie Brown (git), David Vincent (bass), Pete Sandoval (drums)
Setlist: Hordes Of Zombies, After World Obliteration, Storm Of Stress, Fear Of Napalm, Human Prey, Corporation Pull-In, Strategic Warheads, Condemned System, Resurrection, Enslaved By Propaganda, Need To Live, Ripped To Shreds, Injustice, Whirlwind Struggle, Infestation, Dead Shall Rise, Evolving Era, State Of Mind, Crematorium, Nightmares

:: Fotos :: ABBATH ::

[Dajana] Yeah, :: ABBATH :: haben für ihre Headliner-Show die ganz grosse Bühnenshow aufgezogen. Da wurde alles an Pyros, CO2-Jets und Feuerwerk aufgeboten, was das PSOA hergab. Das war schon der Knaller! Abbath, aka Olve Eikemo dürfte einen Heidenspass gehabt haben ;)
[Seb] ABBATH habe ich seit seiner Trennung von Immortal schon etliche Male gesehen, aber ein komplettes Immortal-Set von ihm durfte ich bisher noch nicht genießen. Die Umbaupause wurde unter anderem genutzt um ABBATH' Konterfei (natürlich in seinem unverwechselbaren Corpse Paint) als "Front Drop" (nennt man das so?) über die komplette Bühnengröße aufzuspannen. Was soll man sagen, die Song-Auswahl hätte ich selber kaum besser treffen können, der Meister selber war bestens drauf und das Schlagzeug (nichts gegen Horgh) besser als was ich je live bei einem original-Immortal-Set mitbekommen habe. Besonders gefreut habe ich mich über die Kombination von Withstand The Fall Of Time und At The Heart Of Winter vom gleichnamigen Album: Da dies einst die einzige CD war, die auf mehreren nächtlichen, dem abgesoffenen Festival geschuldeten Fahrten zwischen Jena und dem damaligen Veranstaltungsort Bad Berka greifbar war, ist das Album für mich untrennbar mit dem PSOA verbunden. Natürlich durften die wenig ernsten Song-Ansagen nicht fehlen, so wurden u.a. Sons Of Nothern Darkness und Tyrants mit einigem Gelächter eingeläutet. Gefühlt viel zu früh war dann pünktlich um ein Uhr mit der Zugabe ("want more of this shit?") Blashyrkh (Mighty Ravendark) Feierabend. Ein rundum gelungener Abschluss eines insgesamt starken ersten Tages beim PSOA 2024.
[Öko] ABBATH durfte mit seinem Immortal-Set den ersten Tag abschließen und lieferte vermutlich die Show seines Lebens ab. Obwohl noch zwei Berichte für die weiteren Tage folgen, kann an dieser Stelle schon verraten werden: ABBATH war ein absolutes Highlight des gesamten Festivals. In einem ohnehin beeindruckenden Line-up stach seine Performance deutlich hervor. Nach diesem erfolgreichen ersten Tag konnte man sich äußerst zufrieden auf den Campingplatz zurückziehen.
Band: Abbath (vox, git), Ole André Farstad (git), Ukri Suvilehto (drums)
Setlist: Mount North, The Call Of The Wintermoon, Sons Of Northern Darkness, Norden On Fire, One By One, Damned In Black, In My Kingdom Cold, Tyrants, Withstand The Fall Of Time, At The Heart Of Winter, The Sun No Longer Rises, Blashyrkh (Mighty Ravendark)

[Dajana] Damit endet der erste Festivaltag auch schon wieder und meine Wenigkeit schlumpft rechtschaffen müde ins Zelt.
[BRT] Beim mir schrillen irgendwann die Alarmglocken und ich verziehe mich, allerdings zu spät… Ich erwache mit Stiefeln an auf meinem Schlafsack liegend mit einem veritablen Kater… Puh, immer dieses Euphorie-Saufen am ersten Tag…
[Seb] Das Partyzelt überlassen wir gerne mal den jüngeren Leuten... das wird schon so eine kurze Nacht.…
[Öko] Meine Highlights des ersten Tages: SCHAMMASCH, LEFT TO DIE, ABBATH

Stories © BRT, Öko, Seb, Dajana • Pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography