2023-09-07 DE – Balve - Balver Höhle
 
Prophetic Overture • Vrîmuot - 1476 - Thurnin - Illudium - Readings by Ernie Fleetenkieker

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[Dajana] Die Anreise verlief recht angenehm und das neue Hotel entpuppte sich als Glücksgriff. Leider, wie ich hörte, ist die gute Frau Waltermann im Frühjahr verstorben (Gott hab sie selig) und ihre Pension nun dauerhaft geschlossen. Auch die Prophetic Overture am Donnerstag ist zurück. Auf der Wiese vor der großartigen :: Balver Höhle :: gab es am Nachmittag zum Begrüßungsbier und Lagerfeuern vier akustische Sets und eine Lesung von und mit Ernie Fleetenkieker. Dieses Mal mit der Lesung zuerst, beim letzten Mal dürften nur noch ein paar wenige durchgefrorene Gestalten anwesend gewesen sein ;)

:: Fotos :: ERNIE FLEETENKIEKER ::

[Dajana] Wer kennt ihn nicht, den :: ERNIE FLEETENKIEKER :: von Krachmucker TV. Jeder Metal-Head dürfte schon mal in seinen Podcast reingehört oder ihn über irgendein Festival flitzen gesehen haben. Ich hab den Ernie tatsächlich bisher noch nicht bei einer seiner Lesungen erwischen können. Aber jetzt! Erst im Juni hat er sein erstes Buch, das Metal Manifest, über den :: Index Verlag :: veröffentlicht (da gibt es auch andere tolle Bücher ;)), welches hier zur Eröffnung des PROPHECY FESTs 2023 im Mittelpunkt stand.
[Seb] Ernie schaffte es bereits mit dem Soundcheck, die Horde vor der Bühne kräftig zum Lachen zu bringen… der Mann ist der geborene Entertainer. Neben bisweilen durchaus schlüpfrigem Humor hat Ernie nach gut 30 Jahren als Fan wie auch Musiker allerdings auch allerhand Tiefgründiges zum Thema Metal zu sagen. Neben Ausschnitten aus dem neuen Buch wurde im „freieren Teil“ des Vortrags auch das Publikum mit einbezogen, so dass die gut 40 Minuten für das „Set“ eigentlich viel zu kurz waren. Außenstehende wären sicher etwas überrascht, dass bei einer (mehr oder weniger) Lesung im Rahmen eines Festivals Zugaben gefordert werden ;)
Im Anschluss fand das - inzwischen bereits nach kurzer Zeit bereits in der vierten Auflage erschienene - Metal Manifest (natürlich auf Wunsch mit Signatur und Widmung) schon direkt am Bühnenrand reißenden Absatz. Wer am Donnerstag noch unentschlossen war, hatte die nächsten beiden Tagen am Merch-Stand die Chance das nachzuholen, oder einfach mal ne Runde zu fachsimpeln und/oder zu quatschen.
[Dajana] Keiner, der bei der Lesung dabei war, war unentschlossen. Das Buch ging weg wie nix. Meine Wenigkeit hat ebenfalls beherzt zugegriffen (inklusive Signatur) und sitzt seitdem lachend im Liegestuhl auf dem Balkon :)
P.S. Die Fußnoten sind der Knaller *lach*
P.S.S. ERNIE FLEETENKIEKER ist aktuell auf Tour. Macht euch schlau und geht da hin!
P.S.S. Ich schätze, das ebenfalls erworbene Buch: Swans: Sacrifice And Transcendence - The Oral History wird nicht ganz so lustig ausfallen ;)
[Seb] Ich habe das Buch noch vor mir, es waren noch einige Neuerwerbungen in der Warteschleife. Gehört aber definitiv zu denen, die ich spätestens im nächsten Urlaub verschlingen werde.

:: Fotos :: ILLUDIUM ::

[Dajana] Das Kalifornische Post/Shoegaze/Doom Metal Projekt um Shantel Amundson gehört mit zu den aktuellsten Signings bei Prophecy Productions und wurde daher kurzfristig und quasi nachträglich noch fix für das Festival gebucht.
[Seb] Die musikalische Eröffnung des PROPHECY FEST besorgte die ganz alleine mit der Gitarre auf der Bühne stehende Sängerin von :: ILLUDIUM ::, der Rest der Band musste an diesem Abend warten. Die Songs waren dementsprechend sehr, sehr ruhig und nachdenklich, so dass der Einstieg ins Festival ziemlich gemütlich vonstattenging. Inwiefern oder ob überhaupt Material gespielt wurde, das auch auf den „normalen“ Sets zu finden wäre, könnte ich beim besten Willen nicht sagen. Den Ansagen zufolge handelte es sich oft um Songs, die persönliche Erfahrungen von Shantel (Geburt, Tod als zentrale Themen) behandelten.

Band: Shantel Amundson (vox, git)
Setlist: Sempervirens, Soma Sema, Ätopa, Where Death And Dreams Do Manifest

:: Fotos :: THURNIN ::

[Dajana] Das akustische Neofolk Projekt des Holländers :: THURNIN :: spielte schon im letzten Jahr auf der Prophetic Overture, allerdings erst, als ich schon vor der Kälte kapituliert hatte. Neues Jahr, neue Chance ;)
[Seb] THURNIN hatte sich nach dem Solo-Auftritt im vergangenen Jahr einen Freund (Nathanael Larochette, seines Zeichens Mitglied des „Kammer-Folk-Ensembles“ Musk Ox) als Verstärkung mitgebracht. Die beiden brachten deutlich mehr „Schwung in die Bude“, neben Stücken vom vielbeachteten Erstling Menhir wurde mit Acquiescence, Saera und natürlich dem Titeltrack auch schon einmal ein Vorgeschmack auf das Ende September zur Veröffentlichung anstehenden Nachfolger Útiseta gegeben. Gelungener Auftritt, der vom Publikum begeistert aufgenommen wurde!

Band: Thurnin (git), Nathanael Larochette (git)
Setlist: Winds Of Decay, Vicariously, Utiseta, Voyage, Acquiescence, Saera, Tristam, Trials Of Menhir

:: Fotos :: 1476 ::

[Dajana] Salem, Massachusetts, Stadt der Hexen, akustischer Black Metal aus der Düsternis von A.A. Poe und Stephen King geboren… (sonst werden sie unter Art Rock/Neofolk/Post Punk oder Post Black Metal einsortiert. Festlegen möchte ich mich da aber jetzt auch nicht ;)) So die Vorankündigung für :: 1476 ::, die dann auch perfekt passte. Die Amis kamen für das PROPHECY FEST zum ersten Mal nach Europa, und, wie zu vernehmen war, wird es nicht das letzte Mal gewesen sein ;)
[Seb] 1476 traten als erste Band in voller Stärke an und brachten sogar ein wenig Perkussion mit auf die Bühne. Die US-Amerikaner hatten für den Auftritt ein spezielles Set vorbereitet und man konnte ihnen ansehen, wie sehr sie sich auf das Festival freuten. Trotz des reinen Akustik-Sets kam die Menge vor der Bühne richtig in Schwung, insbesondere beim Finale Our Ice Age gab es für einige kaum ein Halten mehr. Keine Ahnung, ob das eine Gruppe von „Superfans“ war, die 1476 hinterhergereist waren oder ob das Freibier seine Wirkung tat, jedenfalls gingen die Burschen richtig aus sich heraus.
Die Band war sichtlich beeindruckt von den Reaktionen und verabschiedeten sich nach einem gelungenen Auftritt mit der Ankündigung, dass jenen, die morgen einen der beiden Auftritte in der Höhle anschauen würden, eine „drastically different experience“ bevorstünde ;)

Band: Robb Kavjian, Neil DeRosa (drums, perc), Nate Adelman (git), George (bass)
Setlist: Where Kings Fall, A Dream In Exile, Sorgen (Sunwheels), Tristesse In Exile, Solitude (Exterior), Beyond The Meadows, Beyond The Moors, Our Ice Age

:: Fotos :: VRÎMUOT ::

[Dajana] Auch :: VRÎMUOT :: waren schon im letzten Jahr bei der Prophetic Overture dabei bzw. hatten ihr Debüt auf der großen Bühne im Jahr davor. Das war seinerzeit eine Show, die einzigartig sein und in dieser Konstellation nicht wiederholt werden sollte. Nun, an diesem Abend gab es zumindest die selbe Konstellation, mit einer sehr schönen Bühnendekoration dazu. Und die ersten Feuer wurden auf der Wiese entzündet.
[Seb] Hmm. Dem Auftritt von VRÎMUOT ging ein sehr akribischer Bühnenaufbau, Licht- und Soundcheck voran, alles Mögliche an Deko, Lichtern und Tierknochen wurde peinlich genau arrangiert und dann kommt der gute Mann in vollem Ornat, aber mit Turnschuhen auf die Bühne!? Seltsam.
Seltsam beschreibt auch die Musik ganz gut, mehr oder weniger sind es als Neofolk-Songs vertonte Märchen und Sagen aus der Region (dem Teutoburger Wald – Dajana). Nicht schlecht, aber die beiden Bands zuvor haben deutlich mehr Laune gemacht.

Band: T.S.
Setlist: Holles Rat, Folkhoolistik Minnesang, Die Mär vom Steinernen Mann, Hateful Visions, An Den Mond

[Seb] Dajana hatte mir immer von der einzigartigen Atmosphäre am ersten Tag vorgeschwärmt, und ich muss sagen, dass das keinesfalls übertrieben war. Im Grunde genommen eine Art Folk-/Hippie-Konzert, bei dem aus irgendeinem Grund der überwiegende Teil des Publikums schwarz gekleidet war ;)
Vielen Dank auch an den Veranstalter für das ausgezeichnete Festival-Signature-Bier! Nicht nur haben wir es uns vor Ort schmecken lassen (zumindest, wenn die verständlicherweise lange Schlange vor dem Freibier nicht zu demotivierend war), sondern gleich auch jeweils einen 3er-Träger für daheim gekauft. Und Hut ab: Es war genug da, dass es bis zum letzten Ton gereicht hat! Nun auf in das gemütliche Hotel Antoniushütte im ca. 7.5 km entfernten Ortsteil Eisborn, Kraft tanken für Tag 2.

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