2016-05-28 DE – Dortmund - Westfalenhalle 1
 
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Nightwish - Slayer - In Extremo - Apocalyptica - Anthrax - Gojira - Suicidal Tendencies - The New Black

Natürlich ist so eine Iron Maiden Show wie am Vortag schwerlich zu toppen und trotzdem hatte der dritte Festivaltag beim ROCK IM REVIER einige Knaller zu bieten, die zwar die Halle nicht ausverkauften, aber dennoch sehr gut füllten. Trotz Champions-League-Finale…

:: Fotos ::

Der Anfang verlief allerdings zäh. Die Öffnungszeiten wurden nach hinten verlegt, keiner weiß warum, so dass der Opener :: THE NEW BLACK :: quasi vor leerer Halle anfingen zu spielen. Die Fans ließen sich aber nicht lange bitten und strömten fix nach, kaum dass die Tore offen waren. THE NEW BLACK sind ebenfalls ein Novum für mich. Nicht, dass ich sie nicht musikalisch kennen würde, nur live gesehen hab ich sie bisher nicht. Sehr viel Energie und Bewegung auf der Bühne, solide Show.

Weiter geht es Schlag auf Schlag mit engem Zeitplan. Auf dem Billing stehen heute zwei Bands mehr. Die nächsten sind dann auch schon :: SUICIDAL TENDENCIES ::, die mit Dave Lombardo angereist sind. Ich gehe mal davon aus, dass er seinen ehemaligen Kollegen von Slayer nicht Hallo gesagt hat. Wie auch immer, auch SUICIDAL TENDENCIES scheinen vor Energie fast zu platzen. Ist da was im Wasser in der Westfalenhalle? Mike Munir läuft schon wie Bruce Dickinson einen halben Marathon auf der Bühne. Nur mit dem Hopsen hat er es nicht mehr so ;) Auch hier ein Best-Of Set durch die Historie der Band, natürlich ohne The Art Of Rebellion zu berücksichtigen, aber auch ohne Songs vom aktuellen Album 13. Hmm.
Setlist: You Can’t Bring Me Down, Freedumb, Trip At The Brain, Institutionalized, Subliminal, Cyco Vision, Pledge Your Allegiance

Ha! Jetzt :: GOJIRA ::! Darauf habe ich mich wirklich sehr gefreut. Bei den Franzosen steht ja das neue Album Magma an, welches am 17. Juni veröffentlicht werden wird und jetzt schon weit und stark seine Schatten voraus wirft. Die bereits vorab veröffentlichten Songs Silvera und Stranded sind der Hammer und erlebten hier in Dortmund ihre Livepremiere :) Ich kann es kaum erwarten, das Album in die Finger zu bekommen. Die Show war natürlich auch allererste Sahne. Glasklarer Sound und eine Wahnsinns Power. Da hat irgendwer an einem geheimen Knopf in der PA gedreht. Die Bässe donnern, das einem ganz flau im Magen wird. Die Songs kommen somit unglaublich dicht und intensiv rüber. Ein ums andere Mal muss ich an Meshuggah denken. Derselbe Effekt. Man fühlt sich hinterher wie von einem ICE überfahren ist aber unglaublich glücklich!
Setlist: Toxic Garbage Island, Oroborus, L'Enfant Sauvage, Backbone, Silvera, Stranded, Flying Whales, Ocean Planet, Wisdom Comes, Vacuity

Ehrlich gesagt, mit :: ANTHRAX :: konnte ich noch nie viel anfangen. The Big Four hin oder her. Und nach der Geschichte mit John Bush haben sie noch einmal massiv an Sympathie verloren. Da ist es egal, wie gut deren Alben sein mögen. Und der nicht funktionierende Teleprompter (mit A3 großen, laminierten Textblättern ersetzt) machte es nicht besser. Ok, Bassist Frank Bello ist sicherlich ein Hingucker wie er da auf der Bühne herumwirbelt, ansonsten konnte ich der Show nicht viel abgewinnen.
Setlist: Caught In A Mosh, Got The Time, Antisocial, Fight ‘Em‚’Til You Can’t, Evil Twin, Breathing Lightning, Indians

Da machen :: APOCALYPTICA :: schon viel mehr her. Das sah das Gros der Fans allerdings anders und wanderte nach draußen in den Biergarten. Schade eigentlich, denn auch APOCALYPTICA haben immer eine tolle Show zu bieten, lassen sich zu den verschiedensten Gimmicks hinreißen und interagieren viel mit dem Publikum. Darüber hinaus haben auch sie einen fantastischen Sound und eine 1A Lichtshow. Leider kam Sänger Frankie Perez erst zum vierten Song auf die Bühne, so dass ich ihn fotografisch nicht festhalten konnte.

Auch mit :: IN EXTREMO :: ist das bei mir so eine Sache. Ich mag keine Mittelalterbands, egal ob Rock, akustisch oder Metal. Zugegeben die mit reichlich Pyros bestückte Show hatte schon was, IN EXTREMO haben da einiges zu bieten. Und das Publikum wusste das würdigen, sang jeden Song mit, kreischte und tobte als gäbe es kein Morgen. Und dieses Lied… Sternhagelvoll… wurde nicht nur zum Running Gag sondern blieb auch noch im Ohr stecken. Verdammt!
Setlist: Rasend Herz, Zigeunerskat, Frei zu sein, Vollmond, Himmel und Hölle, Liam, Belladonna, Unsichtbar, Sängerkrieg, Sternhagelvoll, Feuertaufe, Küss mich

Ah, endlich :: SLAYER :: zum Kopf und Ohren freipusten. Das war jetzt aber auch nötig! Das Quartett sah irgendwie verloren auf der riesigen Bühne aus. Zumal ja die Herren King und Araya auch sehr statisch zu Werke gehen. Bloß nicht bewegen. Nur Gary Holt tobte wie ein Berserker. Staubtrocken zockten sie ihre Show runter. Dafür waren Sound und Licht unerwartet gut. Das hab ich auch schon anders erlebt. Auch hier gab es ein Best-Of-Set und viele Klassiker zum mitgröhlen. SLAYER waren mit Sicherheit die extremste Band des Tages und eine willkommene Abwechslung. Geiles Backdrop übrigens. Und die Fotografenriege hatte einen Heidenspass im Fotograben mit dem ganzen Flitter-, Bändchen- und Konfetti-Zeugs der Vorband. Bis zwei Reinigungskräfte mit Besen unserem Schabernack ein Ende setzte.
Setlist: Repentless, Disciple, Mandatory Suicide, You Against You, Hate Worldwide, War Ensemble, Postmortem, Raining Blood, Dead Skin Mask, Hell Awaits, South Of Heaven, Angel Of Death

:: NIGHTWISH :: wirkten nach Slayer wie eine Popband (so ähnlich wie Blind Guardian nach Cannibal Corpse beim RHF ;)). Es gab wieder verschärfte Sicherheitsmaßnahmen auf Grund der vielen Pyros. Ich mochte NIGHTWISH bisher immer ganz gerne, besonders die Frühwerke und das Album Imaginaerum mit Anette Olzon. Mit der neuen Sängerin Floor Jansen werde ich einfach nicht warm. Ich mag ihre Stimme nicht, Songs, die vorher von Tarja oder Anette gesungen wurden, klingen mit Floor einfach Scheiße. Und auch ihre Bühnenpräsenz mag ich nicht. Gut, das ist meine Meinung, die knapp 8000 Fans in der Halle haben das sicherlich ganz anders gesehen, und das ist auch gut so.
Für das ROCK IM REVIER waren NIGHTWISH definitiv ein würdiger Abschluss eines tollen 3-Tages-Festivals. Kaputt aber dankbar mach ich mich nach diesem Festival auf dem Heimweg, um all die Fotos zu bearbeiten und diese Worte hier zu tipseln ;)
Setlist: Shudder Before the Beautiful, Yours Is An Empty Hope, Storytime, My Walden, Élan, Weak Fantasy, Nemo, Sahara, I Want My Tears Back, Ghost Love Score, Last Ride Of The Day, The Greatest Show On Earth

 

story & pics © Dajana & Dajana Winkel • Photography